Bestand
Hospizgesellschaft mbH (Bestand)
Durch den Central-Ausschuß für die
Innere Mission zur Betreibung von Heilstätten und Erholungsheimen
gegründete Gesellschaft.
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Vorwort: Die Hospizgesellschaft mbH
wurde am 28.03.1927 vom CA in Berlin gegründet. "Gegenstand des
Unternehmens ist die Errichtung und der Betrieb von Hospizen,
Heilstätten, Erholungsheimen und ähnlichen gemeinnützigen Anstalten" (§ 2
des Gesellschaftsvertrags vom 28.03.1927, HG 11). Nach § 6 sollte der
Reingewinn aus dem Betrieb dem CA für seine Gesundheitsfürsorge zugeführt
werden. In dieser Absicht wurde am 01.04.1928 von der Preußischen
Domänenverwaltung zu günstigen Konditionen ein Grundstück auf der Insel
Juist erworben (HG 4), auf dem das Inselhospiz und das Kinderheim Haus
Eckart mit Mitteln aus der Auslandsanleihe des CA - sie wurde kurze Zeit
später ihrer hohen Verzinsung wegen durch andere Darlehen abgelöst -
errichtet wurden. Beide Häuser rentierten sich jedoch - vornehmlich wegen
hoher Steuerbelastungen - schlecht, wurden für die Dauer des Krieges
behördlicherseits stillgelegt bzw. militärisch beschlagnahmt,
schließlich, nach britischer Besatzung bzw. Nutzung durch die Kommune
Juist, an den Evangelischen Hilfsverein im Evangelischen Johanneswerk,
Bielefeld verpachtet.
1981 gingen die Geschäftsanteile der
Hospitzgesellschaft und damit beide Häuser in den Besitz der Lippischen
Landeskirche über (HG 39). Die Hospitzgesellschaft wurde am 31.12.1981
liquidiert (HG 38).
In seiner Sitzung vom
18.10.1927 hatte der CA die Hospizgesellschaft zum Erwerb der
Lungenheilanstalt Waldhof-Elgershausen GmbH ermächtigt (Sitzungsprotokoll
des CA, HG 78; die Initiative dazu war zuächst nicht von der
Hospizgesellschaft, sondern von Pastor Ohl vom rheinischen
Provinzialausschuss ausgegangen, der den Verkauf des Objekts an die
katholische Kirche verhindern wollte, vgl. HG 84). Das gesamte
Gesellschaftskapital der Lungenheilanstalt Waldhof-Elgershausen GmbH
wurde von der Hospizgesellschaft am 09.12.1927 erworben
(Übertragungsvertrag, HG 76). Die Lungenheilanstalt, sorgfältig geführt
und im Besitz eines Bettenvertrages mit der Reichsversicherungsanstalt,
florierte - auch während des Krieges; sie führte jedoch jährlich nur 4 %
ihres Überschusses an die Hospizgesellschaft ab, um den schwer erkämpften
Status der Gemeinnützigkeit nicht zu verlieren. Die Anstalt wurde nach
dem Krieg ständig weiter ausgebaut und ging schließlich 1976 in den
Besitz des Hilfswerks in Hessen und Nassau über (HG 99).
Das folgende Verzeichnis umfasst zunächst Akten, die in
der Geschäftsstelle des CA - außer dessen Akten betreffend die HG - als
Akten der Hospizgesellschaft selbst gebildet worden sind; in diesen
Fällen ist die lfg. Nr., unter der sie beim CA geführt worden sind,
beigefügt. Dazu kommen Akten, die von den Geschäftsführern Schlunk,
Jacobi und Güldenpfennig in Berlin, Bethel und Stuttgart in der Zeit von
1927 bis 1982 geführt worden sind, sowie einige Akten, die von
Heimleitern bzw. Buchhaltern angelegt wurden.
Für die
Lungenheilanstalt Waldhof-Elgershausen wurden Akten sowohl von der
Hospizgesellschaft wie von dem Aufsichtsratsvorsitzenden und späteren
Geschäftsführer Ohl geführt (die Akten Ohls wurden als Handakten
belassen).
Von den vorhandenen Aktenverzeichnissen
(HG 40) wurde nur der Berliner Aktenplan Nr. 1 überprüft, der jedoch nur
Gründung, Finanzierung und Belastungen der Häuser auf Juist bis etwa zum
Kriegsausbruch abdeckt. Alle Akten wurden entsprechend sachlichen und
chronologischen Gesichtspunkten neu verzeichnet. Die einzelnen Akten
konnten dabei nicht immer übernommen werden: z.T. (das gilt besonders für
die nach 1945 entstandenen Akten) wurden sie zusammengefasst, geteilt
oder auch neu gebildet (das gilt besonders für die Handakten
Güldenpfennigs),
Die Akten wurden im April 1983
von Frau Hanna Kröger geordnet und verzeichnet. Das Vorwort schrieb Dr.
Helmut Talatzko.
Im Januar 2018 wurden die Akten
von Frau Claudia Kögler in die Archivdatenbank AUGIAS eingetragen. Dabei
wurden Bände, die als Beiakten vermerkt waren, räumlich von ihrer
Bezugsakte getrennt und mit eigenen Signaturen am Ende des Bestandes
versehen (ADE, HG 115-119).
Berlin,
29.01.2018
Abkürzungen
DAF Deutsche Arbeitsfront
DM D-Mark
GmbH Gesellschaft mit beschränkter Haftung
RM
Reichsmark
- Bestandssignatur
-
HG
- Kontext
-
Archiv für Diakonie und Entwicklung (Archivtektonik) >> Landes- und Fachverbände, regionale Hilfswerke >> Fachverbände
- Bestandslaufzeit
-
1927-1982
- Weitere Objektseiten
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Letzte Aktualisierung
-
2025-04-22T11:01:24+0200
Datenpartner
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Objekttyp
- Bestand
Entstanden
- 1927-1982