Hochschule
Hochschule für die Wissenschaft des Judentums; Berlin, Mitte
Auf dem Nachbargrundstück errichtete der Architekt Johann Hoeniger 1906-07 die Hochschule für die Wissenschaft des Judentums, Tucholskystraße 9 anstelle einer älteren Hofanlage. Mit dem Neubau wurde die Straße an dieser Stelle auf das heutige Maß verbreitert. Hoeniger entwarf als Baumeister der Jüdischen Gemeinde Berlin unter anderem die Bauten auf dem Jüdischen Friedhof an der Schönhauser Allee und die heute noch erhaltene Synagoge in der Rykestraße. Der stattliche viergeschossige Hochschulbau verkörpert die Bestrebungen der neuen Baukunst zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Das rundbogige Portal ist in eine Putzstreifenquaderung eingebunden, den ehemaligen Bibliotheksaal markieren drei gekuppelte Fenstergruppen im zweiten Obergeschoss. Bildhauerischer Schmuck sind ein Löwenkopf im Schlussstein des Bogens und Füllhörner über dem Sandsteinportal. Seit seiner Errichtung 1907 bis 1942 befand sich in diesem Hause die 1872 gegründete Hochschule für die Wissenschaft des Judentums. (1) 1998-99 wurde das Gebäude für den Zentralrat der Juden in Deutschland wieder hergestellt. Die ursprünglich sorgsam abgestimmte Architektur der Fassade mit Dekorationen des Jugendstils und Neoklassizismus kommt nach Korrektur der Veränderungen aus der Nachkriegszeit wieder anschaulich zur Geltung. ° ________________° (1) Vgl. Demps 1998, S. 115ff.
- Standort
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Tucholskystraße 9, Mitte, Berlin
- Verwandtes Objekt und Literatur
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Teil von: Spandauer Vorstadt / Bauwerksensemble
- Klassifikation
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Baudenkmal
- Ereignis
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Herstellung
- (wer)
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Entwurf: Hoeniger, Johann
- (wann)
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1907
- Letzte Aktualisierung
- 04.06.2025, 11:55 MESZ
Datenpartner
Landesdenkmalamt Berlin. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Objekttyp
- Hochschule
Beteiligte
- Entwurf: Hoeniger, Johann
Entstanden
- 1907