Bestand
Rep. 136 Glasplattensammlung der Philosophisch-Theologischen Hochschule (Bestand)
Bemerkungen Institutionengeschichte: Der Bestand Rep. 136 Glasplattensammlung der Philosophisch-Theologischen Hochschule nimmt Bezug auf die Herkunft der Sammlung aus der bedeutendsten Vorgängereinrichtung der Universität Regensburg. Bischof Antonius von Henle regte seine Geistlichen zum Studium der Kunstgeschichte an und stieß damit bei Georg Anton Weber auf offene Ohren. Der Lyzealprofessor war zuständig für das "Kabinett für christliche Kunst", das hauptsächlich Bücher und Zeitschriften aus dem Bereich der Kunstgeschichte sammelte, erst seit etwa 1910 kamen auch zunehmend Fotografien und Lichtdrucke hinzu. Nach Webers plötzlichem Tod - er starb am 1. März 1915, als er im Begriff stand, die Messe in der Dominikanerkirche zu halten - bemühte sich sein Nachfolger Franz Heidingsfelder um eine Neuausrichtung des kunsthistorischen Unterrichts am Lyzeum. Das vormalige "Kabinett" wurde zunächst in "Sammlung für Kunstgeschichte und Archäologie" umbenannt, bevor es seit 1917 unter dem Titel "Lehrmittel für Kunstgeschichte" firmierte. Heidingsfelder war formell seit 1. Mai 1915 außerordentlicher Lyzealprofessor, jedoch aufgrund einer Beurlaubung erst ab September 1915 in Regensburg. Im Winter 1915/16 überließ sein Kollege Prof. Dr. Ludwig Kalvoda Heidingsfelder einen neu angeschafften Projektionsapparat, während Dr. Macher seinen mit einer Verdunkelungsvorrichtung ausgestatteten physikalischen Hörsaal zur Verfügung stellte. Zugleich beschaffte Heidingsfelder 500 Diapositive zur Geschichte des romanischen, gotischen und barocken Kirchenbaus (Jahresbericht des Kgl. Lyzeums 1915/16, S. 34). Bereits ein Jahr später waren weitere etwa 600 Diapositive zur Geschichte der italienischen Kunst und der deutschen Malerei und Plastik hinzugekommen. Vom K. Generalkonservatorium der Kunstdenkmäler und Altertümer Bayerns hatte Heidingsfelder die Genehmigung erhalten, deren Fotografiebestand zur Anfertigung von Diapositiven aus dem Gebiet der Regensburger Diözese zu nutzen (Jahresbericht des Kgl. Lyzeums 1916/17, S. 32). In den folgenden Jahren wurde die Diapositivsammlung weiter ausgebaut und namentlich mit Diapositiven zur altdeutschen Plastik und Malterei sowie zur Regensburger Kunstgeschichte angereichert. Das Staatsministerium des Innern für Kirchen- und Schulangelegenheiten bewilligte Anfang 1918 einen außerordentlichen Zuschuss von 600 Mark, der einen Vertragsabschluss mit der Firma Dr. Franz Stoedtner in Berlin auf Lieferung von 400 Diapositiven, "vorzüglich auf dem Gebiete der neuern Kunstgeschichte", ermöglichte (Jahresberichte 1917/18, S. 33, 1918/19, S. 24, 1919/20, S. 17). In den frühen 1920er Jahren konnten mangels Geldern keine weiteren Glasplatten und Diapositive erworben werden. Der Jahresbericht von 1928/29 (UAR, Rep. 1 PTH, Nr. 3) spricht von einer "Lehrmittelsammlung für Kunstgeschichte" und besonders der "Sammlung Diapositive". Diese galt als Institut der Hochschule. Die Sammlung wurde in kleinen Teilen ergänzt. Seit 1936 traten die Anforderungen der Sammlung zurück hinter "bisher weniger berücksichtigte Bereiche, z.B. Volkskunde", so dass hier die Finanzmittel anders flossen. Heidingsfelder starb 1942. Aus den frühen 1960er Jahren ist bekannt, dass die Hochschule Diapositive zum Gebrauch im kunstgeschichtlichen Unterricht vom Fotohaus Zacharias in der Regensburger Altstadt angefertigt wurden (UAR, Rep. 1 PTH, Nr. 47). Es ist davon auszugehen, dass es hierbei nicht um Glasplatten, sondern um Diapositive in Kunststoff- oder Holzhüllen handelte. Über den Verbleib dieser Diapositive ließ sich nichts ermitteln. Vermutlich sind sie entweder beim Umzug vernichtet, eine andere Einrichtung abgegeben oder an Institute und die Universitätsbibliothek der neuen Universität Regensburg übergeben worden. Auf bisher unbekannten Wegen gelangte die Glasplattensammlung jedenfalls nach 1968 an die Universität Regensburg, wo sie von Professor Dr. Hans-Christoph Dittscheid betreut wurde. Dittscheid hatte intensiv mit der Sammlung gearbeitet. 2003-2006 sollten Teile davon digitalisiert worden sein. Nach Dittscheids Emeritierung im April 2016 wurde die Sammlung dem Universitätsarchiv angeboten.; Vorwort Bestandsgeschichte Einige Glasplatten lassen sich nicht zweifelsfrei zuordnen, sie scheinen die Ausgangsbasis für Heidingsfelders Aufbau gewesen zu sein. Die Sammlung gelangte 2016 als Teil der Abgabe Dittscheid ins Universitätsarchiv. Eine erste Verzeichnung erfolgte für die Nrn. 1-495 zur Jahreswende 2017/18.
- Bestandssignatur
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Rep. 136
- Kontext
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Universitätsarchiv Regensburg (Archivtektonik) >> Bestände UAR >> Sammlungen
- Weitere Objektseiten
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- Letzte Aktualisierung
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05.06.2025, 11:18 MESZ
Datenpartner
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Objekttyp
- Bestand