Bestand
034 - Untersuchungsausschüsse zur Entnazifizierung (Bestand)
Vorwort: Abt. 34
Untersuchungsausschüsse zur Entnazifizierung
Umfang: 3 Archivkartons (= 28
Verzeichnungseinheiten)
Laufzeit: 1945 -
1950
Zu den 'Untersuchungsausschüssen' im
Rahmen der Entnazifizierung
Gemäß einer
Anordung des Oberregierungspräsidiums Hessen-Pfalz
in Neustadt/Haardt vom 10. Oktober 1945 wurden zur
weiteren Durchführung der Entnazifizierung der
öffentlichen Dienste in jedem Stadt- und Landkreis
der Pfalz und Rheinhessens Untersuchungsausschüsse
gebildet. Diese hatten die Aufgabe, die örtlichen
Einzelfälle zu untersuchen und die Arbeit der
Zentralkommissionen vorzubereiten. An der Spitze
stand die Zentrale Säuberungskommission beim
Oberpräsidium (ZSK). Die Zusammensetzung der
Ausschüsse wurde auf Vorschlag des
Landrats/Oberbürgermeisters festgelegt. Ihre Aufgabe
war die Überprüfung der in den Fragebögen gemachten
Angaben und die Untersuchung der Akten aller Beamten
und Angestellten. Ende 1945 waren alle vorgesehenen
Organe konstituiert. Rechtsgrundlage für die
Entnazifizierung war seit Mai 1947 das entsprechende
Landesgesetz, das jedoch erst mit einiger
Verzögerung umgesetzt wurde.
Zum
Bestand
Die Unterlagen der Abteilung
stammen aus einer um 1970 an das Archiv erfolgten
Abgabe des Hauptamtes der Stadtverwaltung. Neben
Namenslisten (v.a. Verzeichnisse von
Vorentscheinungen der Untersuchungsausschüsse vom
Frühjahr 1947) der von der Entnazifizierung
betroffenen Personen aus dem öffentlichen Dienst
(staatliche Stellen und Stadtverwaltung) finden sich
in Abt. 34 Unterlagen zur Entnazifizierung
verschiedener weiterer Berufsgruppen, darunter von
Personen Wirtschaft, den Kammern, den Sparkassen und
der Ärzteschaft. Einer der profiliertesten
Ausschußvorsitzenden war der um die Kulturpolitik
und den Wiederaufbau nach 1945 verdiente Studienrat
Karl Heyl (1882-1970), der von 1946 bis 1963 für die
SPD auch dem Stadtrat angehörte (siehe Abt.
170/39).
Ergänzende Archivbestände
Die Spruchkammerakten selbst werden für die im
Gebiet des Bundeslandes Rheinland-Pfalz
entnazifizierten Personen im Landeshauptarchiv
Koblenz verwahrt.
Nach Auskunft des LHAKo
(6.8.2013, Fr. Voigt) sind zur Zeit ca. 3900 Akten
für Stadt und Kreis Worms verzeichnet, der Rest wird
bis ca. Mitte 2014 abschließend verzeichnet sein.
Auffallend sei, dass die Akten vergleichsweise
'dünn', also relativ inhaltsarm ausfallen. Eine
Übermittlung der Erschließungsdaten nach Abschluss
der Bearbeitung wurde vereinbart.
Zusätzlich heranzuziehen sind innerhalb des
Stadtarchivs in erster Linie die Abteilungen 19
(Ausgleichsamt) und die in Abt. 6-10 verwahrte
Überlieferung des Besatzungsamtes sowie (für die
städtischen Bediensteten) die Protokolle des
Personalausschusses (ab 13.11.1946, Abt.
6-11).
Lit. Möhler, Entnazifizierung
(allg. für Rheinland-Pfalz, v.a. S. 143ff.)
Gerold Bönnen
Worms, im Oktober
2007
Zitierhinweis:
Abt. 34
Erschließungszustand, Umfang: Augias Okt. 2007 (=
Konv. der Word-Datei, 2000)
- Reference number of holding
-
Stadtarchiv Worms, 034
- Context
-
Stadtarchiv Worms (Archivtektonik) >> Stadt Worms
- Date of creation of holding
-
1945-1950
- Other object pages
- Last update
-
15.12.2023, 2:57 PM CET
Data provider
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Object type
- Bestand
Time of origin
- 1945-1950