Drehorgel

Loos, Paul; Reichenschwand

Ob man diese tragbare kleine Orgel zur musikalischen Begleitung von Moritaten benutzte oder ihre Melodien "pur" zur Darbietung brachte - auf Gleichgültigkeit stieß sie nie. Manch empfindsames Gemüt sah sich bei ihrem Anblick mit einem Instrument zur Ausübung roher Gewalt konfrontiert - "anstelle des Pistols dem harmlosen Wanderer auf offener Straße behufs Gelderpressung auf die Brust gesetzt", wie eine zeitgenössische Quelle von 1867 boshaft notierte. Und es ist nicht zu leugnen, dass dem Leierkasten im Kampf gegen den Straßenlärm der Großstadt manch zarter Flötenton abhanden kam. Doch ist dies nur die eine Seite. Die andere, die freudenspendende, das war ja für die große Mehrzahl die eigentliche. Denn was die Drehorgel durch ihr Repertoire symbolisierte, das lebte vital als Musik der unteren Schichten. Die jeweiligen Gassenhauer, die populären Walzer und Märsche, auch manche einprägsame Opernmelodie - kurz: die Schlager von einst drangen so durch alle Straßen und Plätze bis in die dunkelsten Hinterhöfe.

Digitalisierung: TECHNOSEUM Landesmuseum für Technik und Arbeit in Mannheim

CC0 1.0 Universal

Location
TECHNOSEUM Landesmuseum für Technik und Arbeit in Mannheim
Inventory number
EVZ:1989/0243

Subject (what)
Orgel
Musikkonsum
Drehorgel
Mechanisches Musikinstrument
Musikinstrument

Event
Herstellung
(who)
Loos, Johann Georg
(where)
Herstellungsort: Reichenschwand
(when)
ca. 1920

Rights
TECHNOSEUM Landesmuseum für Technik und Arbeit in Mannheim
Last update
22.04.2025, 10:12 AM CEST

Data provider

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Object type

  • Drehorgel

Associated

  • Loos, Johann Georg

Time of origin

  • ca. 1920

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