Bestand

Amts- und Gutsarchiv Iggenhausen, Familienarchive von dem Brink und von Blomberg (Bestand)

Landesherr 1608-1845 (35); Landtag, Ritterschaft 1561-1874 (150); Familienpapiere, Nachlässe, Erbschaften 1542-1841 (107); literarische und wissenschaftliche Texte, Bücherverzeichnisse 1620-1840 (40); Güter- und Hausverwaltung generell 1621-1903 (85); im kölnischen Westfalen 1553-1699 (17); in Schaumburg 1604-1781 (26); Mindensche Güter 1651-1773 (7); Osnabrücksche Güter 1569-1710 (11); Tecklenburgische Güter 1669-1807 (30); Lippische Güter generell 1563-1829 (150); Iggenhausen, Gut 1566-1889 (450); Iggenhausen, Gericht 1522-1869 (245); Jagd, Forst, Fischerei 1629-1833 (23); Mühlen 1589-1847 (4); Bergwerke 1659-1773 (2); Kirchen- und Armenangelegenheiten 1672-1870 (6); Kapitalien, Schulden 1613-1847 (120); Amtsbücher 1599-1786 (12).

Form und Inhalt: Nach Corveyer Traditionsnotizen wurde der Ort "Eccanhusen" zwischen 963 und 1037 vom Kloster erworben. Nach Inhalt der ältesten Corveyer Heberolle des 11. Jahrhunderts bildete er den Mittelpunkt eines Hofesverbandes ("Vitsamt"), zu dem die sogenannten "Vitifreien" in Iggenhausen, Ehrentrup, Holzhausen bei Sylbach, Pottenhausen, Wülfer, Waddenhausen und Hagen gehörten. Aus den Klostermeiern wurden die - seit 1280 bekannten - Vasallen von Iggenhausen. 1503 ging das Amt Iggenhausen an die von Exterde über (Belehnung des Albert von Exterde als Sohn der Erbtochter Ilseke von Iggenhausen, verheiratet mit Kord von Exterde). Nach längeren Streitigkeiten erfolgte 1614 die Gesamtbelehnung der erbberechtigten von dem Brinck, von Exter und von Post durch den Abt von Corvey. Nach Preuß (in: Vaterl. B11) erwarben die von dem Brinck noch im selben Jahrhundert die von Exterschen und von Postschen Anteile an Iggenhausen. 1767 war die wirtschaftliche Lage des Gutes so schlecht, dass es in Konkurs ging. Es wurde 1780 vom Freiherrn Ludwig Wolfahrt von Blomberg, Ehemann der Johannette von dem Brinck, nach Befriedung der Gläubiger übernommen. Von den von Blomberg gelangte Iggenhausen in unserem Jahrhundert an die Familie von Eckardstein.
Das Gut Schackenburg, früher Lappengut (-hof) (westlich Holzhausen bei Sylbach), wurde von Otto von dem Brinck (1644-1691) erworben, der es an seine Tochter Amalia Katharina Mauritia verebte. Diese, verheiratet mit dem General Hans Christoph von Schack, gab ihm den Namen Schackenburg. Aus den Händen der von dem Brinck, in die das Gut über die mit Artur von dem Brinck verheiratete Anna Lucia von Schack, Tochter der Generalin, zurückgelangte, ging es mit Iggenhausen an die von Blomberg über.
Kachtenhausen (westlich Lage) wurde 1733 oder 1734 von Georg Dietrich von Blomberg erworben.
Für einen Hof in Talle (westlich Hohenhausen) erhielt Johann Grote 1606 das ritterschaftliche Privileg; dadurch entstand das Rittergut Niederntalle, das infolge der 1729 geschlossenen Ehe zwischen der Groteschen Erbtochter Christine Philippine Dorothee Amalie und Georg Dietrich von Blomberg auf des letzteren Familie überging.
Von den im Fürstentum Osnabrück und in der Grafschaft Tecklenburg gelegenen Gütern, deren Unterlagen im Gutsarchiv von Blomberg enthalten sind, wurde Remsede (in Lare) 1569 von Johann Grote gekauft, der ihm den Namen Grotenburg gab. Es wurde 1707 von Johann Idel Grote verkauft, der durch seine Frau Sibylle von Münster in den Besitz des Gutes Vortlage (südlich Lengerich) gelangt war. Dieses Gut ging wie Niederntalle an die von Blomberg über. Das Gut Mesenburg (in Ledde nördlich Lengerich, im Besitz der von Grothaus und von Steding, bevor es im 18. Jahrhundert an die Grote kam), wurde 1746 an den Schloßhauptmann Georg Dietrich von Blomberg verkauft. Brinke (bei Iburg), bis gegen Ende des 17. Jahrhunderts besessen von den von dem Brinck, wurde von Curd Plater von Schloen gen. Gehlen und seiner Frau Johannette Theodore, geb. von dem Brinck, 1696 an das Kloster Oesede veräußert.
Die im kölnischen Westfalen (in Rüthen, Geseke usw.) gelegene Besitzungen betreffenden Archivalien dürften über Johann Grotes Frau Gertrud Orth von Hagen in das Archiv gekommen sein.
Die von dem Brinckschen Güter in der Grafschaft Schaumburg (in Bückeburg, Riepen bei Stadthagen usw.) sind zweifellos von in schaumburgischen bzw. hessischen Diensten stehenden Mitgliedern der Familie erworben worden. Sie wurden 1765 vom Hofrichter Siegmund Moritz von dem Brinck veräußert.
Das Gutsarchiv von Blomberg gelangte als Depositum in mehreren Abgaben bis 1973 in das Staatsarchiv (vgl. D 29 Nr. 138). Der gegenwärtig gültige Hinterlegungsvertrag wurde am 10.9.1971 zwischen dem Staatsarchiv und J.M. Freiherrn von Eckardstein geschlossen.
Die Verzeichnung der Amtsbücher sowie der Akten bis einschließlich Nr. 914 wurde von Dr. Sagebiel durchgeführt. Die von ihm nicht erfassten Akten hat der Unterzeichnete bearbeitet.

August 1982
(Dr. Scholz)

Reference number of holding
L 114 Blomberg, von
Extent
136 Kartons = 1531 Archivbände 1565-1862. - Findbuch: L 114 Blomberg, von.
Language of the material
German

Context
Landesarchiv NRW Abteilung Ostwestfalen-Lippe (Archivtektonik) >> 1. Landesarchiv NRW Abteilung Ostwestfalen-Lippe >> 1.3. Organisationen, Güter, Familien, Personen >> 1.3.3. Guts-, Hofes- und Familienarchive
Related materials
Vgl. den Bestand L 4 J/Gutarchiv von Blomberg (Urkunden)

Date of creation of holding
1565-1862

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06.03.2025, 6:28 PM CET

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Object type

  • Bestand

Time of origin

  • 1565-1862

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