Arbeitspapier | Working paper

Wie sichert man die Zukunft der Familie?

Der Beitrag erörtert die Frage, welche Funktion die Institution Familie in modernen Gesellschaften hat. Dass jede Gesellschaft eine nachwachsende Generation braucht, darüber besteht noch ein weitgehender Konsens, wenngleich es sich in einer globalisierten Welt dabei nicht ausschließlich um eigene Nachkommenschaft handeln muss. Doch braucht es dazu in modernen, funktional ausdifferenzierten Gesellschaften der alt hergebrachten Institution Familie? Welche Aufgaben verbleiben ihr, wo doch so viele Funktionen von anderen Institutionen der Gesellschaft übernommen wurden? Und wie sind unter solchen Bedingungen die Beziehungen zwischen den Familienmitgliedern geregelt? Die Beantwortung gliedert sich mit Blick auf den Geschlechter- und Generationenvertrag in folgende Punkte: (1) vertragstheoretische Betrachtung der Familienbeziehungen, (2) kollektive Erweiterungen familialer Vertragsbeziehungen in modernen Gesellschaften und (3) die wirtschaftliche Entwicklung und Probleme heutiger Regelungen. Die derzeit zu beobachtende Auflösung traditioneller Familienbeziehungen - sowohl zwischen den Partnern wie auch zwischen Eltern und Kindern - weisen auf einen Wandel hin, der die Wirksamkeit und Effizienz gegenwärtiger gesellschaftlicher Institutionen in Frage stellt. Der Wandel der Familie - sowohl der innerfamilialen Beziehungen wie auch die Rolle der Familie in der Gesellschaft - lässt sich aus institutionenökonomischer Sicht als Folge der wirtschaftlichen Entwicklung mit zunehmend arbeitsteiliger Produktion und marktmäßigen Austauschbeziehungen rekonstruieren. Die von je her bestehenden Familienbeziehungen werden durch kollektive Regelungen und gesellschaftliche Vertragsbeziehungen ergänzt, um insgesamt die Wohlfahrtsproduktion zu erhöhen. In der jüngsten Vergangenheit erweisen sie sich jedoch zunehmend als ineffizient. Sowohl in den Beziehungen zwischen den Geschlechtern wie auch zwischen den Generationen nehmen Hold-up-Probleme zu: für Eltern wächst das Risiko, von ihren Kindern für ihre Leistungen keine entsprechenden Gegenleistungen zu erhalten, und für Frauen resultiert aus der Entscheidung für ein Kind darüber hinaus noch das individuelle Risiko der familieninternen Schlechterstellung. In der Familie kumulieren beide Probleme. Sinkende Geburtenzahlen und Unterinvestitionen in Humanvermögen sind die Folge. (ICG2)

Wie sichert man die Zukunft der Familie?

Urheber*in: Ott, Notburga

Rechte vorbehalten - Freier Zugang

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Weitere Titel
How can the future of the family be safeguarded?
ISSN
1437-1510
Umfang
Seite(n): 20
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Status: Veröffentlichungsversion

Erschienen in
Freiburger Diskussionspapiere zur Ordnungsökonomik (08/3)

Thema
Sozialwissenschaften, Soziologie
Soziologie, Anthropologie
soziale Sicherung
Familienpolitik, Jugendpolitik, Altenpolitik
Frauen- und Geschlechterforschung
Familiensoziologie, Sexualsoziologie
Familie
soziale Sicherung
Familie-Beruf
Familienarbeit
Familieneinkommen
Familiengröße
Familiengründung
Familienpolitik
Generationenvertrag
Geschlechterverhältnis
Eltern-Kind-Beziehung
Familienrecht
wirtschaftliche Faktoren
Wohlfahrtsstaat
Sozialpolitik
Bevölkerungsentwicklung
Bundesrepublik Deutschland
deskriptive Studie

Ereignis
Geistige Schöpfung
(wer)
Ott, Notburga
Ereignis
Veröffentlichung
(wer)
Walter Eucken Institut e.V.
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Wirtschafts- und Verhaltenswissenschaftliche Fakultät, Institut für Allgemeine Wirtschaftsforschung Abt. Wirtschaftspolitik
(wo)
Deutschland, Freiburg im Breisgau
(wann)
2008

URN
urn:nbn:de:0168-ssoar-350938
Rechteinformation
GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften. Bibliothek Köln
Letzte Aktualisierung
21.06.2024, 16:27 MESZ

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Objekttyp

  • Arbeitspapier

Beteiligte

  • Ott, Notburga
  • Walter Eucken Institut e.V.
  • Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Wirtschafts- und Verhaltenswissenschaftliche Fakultät, Institut für Allgemeine Wirtschaftsforschung Abt. Wirtschaftspolitik

Entstanden

  • 2008

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