Bestand
A Rep. 010-01-02 (Karteien) Magistrat der Stadt Berlin, Städtische Tiefbaudeputation (Bestand)
Vorwort: A Rep. 010-01-02 - Magistrat von Berlin, Städtische Tiefbaudeputation
1. Behördengeschichte
Die durch Teilung der Baudeputation 1905 entstandene städtische Tiefbaudeputation wurde aus Magistratsmitgliedern, Stadtverordneten und vom Magistrat zugeordneten Magistratsräten und –assessoren gebildet. Sie stützte sich in ihrer Arbeit auf ein Technisches Büro, ein Vermessungsamt, einen Ausschuss für die Steinplätze und auf Stadtbauämter der innerhalb der Weichbildgrenzen gebildeten Stadtbezirke.
Am 1. April 1918 übernahm die Deputation die bis dahin von der Abteilung III des Polizeipräsidiums Berlin ressortierende Bau- und Fluchtlinienpolizei.
Die verschiedenartigen Verhältnisse des Tiefbauwesens in den zur neuen Stadt Berlin zusammengeschlossenen Gemeinde- und Gutsbezirken erforderten eine durchgreifende vereinheitlichende Regelung der gesamten Tiefbauverwaltung. In Alt-Berlin bestanden die Tiefbaudeputation und die Deputation für die städtischen Kanalisationswerke und Rieselfelder nebeneinander. Der Geschäftsverteilungsplan des neuen Magistrats vom 26. November 1920 unterstellte auch die Stadtentwässerung der neu gebildeten Tiefbaudeputation, die sofort ihre Tätigkeit unter dem Vorsitz des Magistratsdezernenten und Stadtbaurats für den Tiefbau aufnahm. Nach der Satzung für die Tiefbaudeputation der Stadt Berlin vom 9. Juni 1921 umfasste die Arbeit der Deputation das Tiefbauwesen, die Stadtentwässerung und das Vermessungswesen. Sie arbeitet als Plenum und in den Ausschüssen für Pflaster- und Chausseearbeiten, Regiebau- und Arbeiter- sowie Entschädigungsangelegenheiten. Neben der Neuorganisation erwuchs der zentralen Tiefbaudeputation die Aufgabe, für die einheitliche Behandlung aller Bau- und Betriebsangelegenheiten durch die Bezirksämter Grundsätze aufzustellen und Anweisungen zu geben sowie ein einheitliches Ortsrecht im gesamten Stadtgebiet für das Tiefbauwesen herbeizuführen.
Im November 1923 wurde das aus der zentralen Verkehrsdeputation ausgeschiedene Hafen- und Schifffahrtsamt der Tiefbaudeputation angegliedert.
Auf der Grundlage des Organisationsplanes für die Straßenbaupolizei vom 4. Juni 1924 kam diese zur Tiefbaudeputation.
So wie in der gesamten Stadtverwaltung sind während der NS-Zeit die der Tiefbauverwaltung beigegebenen parlamentarischen Körperschaften (Deputationen) beseitigt worden. An ihre Stelle traten Beiräte, die in wichtigen Angelegenheiten gehört werden mussten. Die Beiräte für Tiefbau waren gleichzeitig auch Beiräte für Hochbau sowie Siedlungs- und Wohnungswesen, d. h. für das gesamte Bauwesen der Stadt. Die von der Haupttiefbauverwaltung zu erledigenden Aufgaben gliederten sich in folgende Sachgebiete: Allgemeine Verwaltung, Straßenbau, Brücken- und Tunnelbau, Wasser- und Bahnbau, Baustoff- und Gerätebeschaffung, Materialprüfung und physikalisch-chemische Untersuchungen, Vermessungswesen, Stadtentwässerung.
2. Bestandsgeschichte
Der Bestand enthält Akten, betr. Verwaltungsberichte, Justizangelegenheiten und die Bearbeitung zu sozialen Fragen von städtischen Arbeitern und Angestellten. Darüber hinaus werden in den Akten Bauangelegenheiten von Marktbauten (Märkte, Markthallen, Vieh- und Schlachthöfe) und Sportstätten behandelt. Weitere umfangreiche Aktengruppen sind die Akten, betr. den Verkehrsbau (BVG, Straßen-, U- und Hochbahnen, S- und Fernbahnen, Industriebahn sowie Bahnhöfe und Gleisanschlüsse), den Straßenbau (mit Chausseeangelegenheiten), die Grundstücksangelegenheiten (Enteignungen und Verkäufe), der Wasserbau (Kanäle, Hafenanlagen, Uferbauten und Uferstraßen, Badeanstalten) und Brunnenbau, sowie der Brückenbau (auch: Tunnelbau und Unterführungen).
Umfang: 1336 AE (33,6 lfm), 5,55 lfm unbearbeitet
Laufzeit (1687) 1702 - 1948
Der Bestand wurde geordnet und seine Akten verzeichnet (per Zettelordner). Das Ordnungsschema wurde sachbezogen angelegt.
Im Rahmen der Augias-Verzeichnung werden einzelne Brückenakten bereits erfaßt.
Verfasserin des Textes für die Beständeübersicht war Frau Kerstin Schubert, ich danke ihr für die ausführliche Recherche zur Behördengeschichte.
3. Korrespondierende Bestände
LAB A Rep. 006 Kanal- und Güterdeputation
LAB A Rep. 010-01-01 Hochbaudeputation
LAB A Rep. 010-01-03 Örtliche Straßenbaupolizei
LAB A Rep. 010-01-04 Städtisches Vermessungsamt
LAB A Rep. 010-02 Städtische Baupolizei
LAB A Rep. 010-02-01 Städtische Baupolizei - Enteignungskommissar
LAB A Pr.Br.Rep. 030 Polizeipräsidium Berlin
5. Literatur- und Quellenverzeichnis
Erster Verwaltungsbericht der neuen Stadtgemeinde Berlin für die Zeit vom 1. Oktober 1920 bis 31. März 1924
Verwaltungsbericht der Stadt Berlin 1924-1927
Bericht der Haupttiefbauverwaltung für die Zeit vom 1. April 1928 bis 30. September 1936
Tiefbauverwaltung. 2., erg. Aufl. Berlin 1914. (Berliner Gemeinderecht. Band 8.)
Quelle: Liste der Brücken in Berlin --> https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Br%C3%BCcken_in_Berlin
Berlin, 2003 Kerstin Bötticher
- Reference number of holding
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A Rep. 010-01-02 (Karteien)
- Context
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Landesarchiv Berlin (Archivtektonik) >> A Bestände vor 1945 >> A 2 Magistrat der Stadt Berlin >> A 2.3 Magistrat der Stadt Berlin 1809-1945 >> A Rep. 010-01-02 Magistrat der Stadt Berlin, Städtische Tiefbaudeputation
- Date of creation of holding
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(1687-) 1905 - 1945 (1948)
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-
22.08.2025, 11:21 AM CEST
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Object type
- Bestand
Time of origin
- (1687-) 1905 - 1945 (1948)