Siedlung

Siedlung "Mariengarten"; Berlin, Tempelhof-Schöneberg

Der zweite Abschnitt der Siedlung "Mariengarten", erbaut 1931 von Josef Bischof, umfasst vier Wohnblöcke mit den Hauseinheiten Marienfelder Allee 32/60, Stegerwaldstraße 46/48, Hranitzkystraße 19/21A und Kiepertstraße 9-12. (1) In diesem Bereich kreuzt die vom Kiepertplatz gegenüber dem S-Bahnhof Marienfelde ausgehende Kiepertstraße die Marienfelder Allee, die als breite Hauptstraße den gesamten Ortsteil durchquert, und die zum rechtwinkligen Straßennetz gehörende Hranitzkystraße. An der Marienfelder Allee ordnete Josef Bischof drei freistehende, dreigeschossige Wohnblöcke an. Der mittlere Block besteht aus drei Flügeln, die einen zur Straße geöffneten Gartenhof umgeben. Für den Kreuzungsbereich fand Josef Bischof eine städtebaulich überzeugende Lösung. Die Kiepertstraße wurde verschwenkt. Das Eckgebäude geht zuerst mit einer normalen Ecke zur Hranitzkystraße über, um dann mit einer sanften Kurve zur bogenförmig geschwungenen Kiepertstraße überzuleiten. Mit Rücksicht auf die benachbarten Einzel- und Doppelhäuser wurde der letzte Gebäudeteil nur zweigeschossig ausgebildet. Dem dynamischen Schwung des Eckgebäudes antwortet an der gegenüberliegenden Straßenseite ein halbrunder Wohnblock, dessen stark geschwungene Fassade zwischen Hranitzky- und Kiepertstraße vermittelt. Josef Bischof entschied sich für eine betont sachliche Architektur mit schmucklosen Wandflächen, Flachdächern ohne sichtbarem Dachgesims sowie scharfkantigen Ecken. Die Treppenhausachsen sind durch längliche Fenster und kreisrunde Öffnungen betont, während die vorgesetzten Balkonachsen die Fassaden untergliedern. Die schmale Trennwand zwischen den paarweise angeordneten Balkonen trägt ein weit auskragendes, dünnes Abschlussdach. Die Wohnanlage enthält 150 Wohnungen unterschiedlicher Größe. Neben dem Wohnzimmer, der Küche und dem Bad gibt es meist noch ein oder zwei Kammern. Die deutlich größeren Eckwohnungen besitzen drei Zimmer und eine Kammer. Die drei Wohnblöcke an der Marienfelder Allee wurden 1995 aufgestockt.° ___________________° (1) BusB IV A, S. 337-338 [falsches Baudatum].

Urheber*in: Josef Bischof; Wohnungsbaugesellschaft Eintracht / Rechtewahrnehmung: Landesdenkmalamt Berlin

Urheberrechtsschutz

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Standort
Marienfelder Allee 32 & 34 & 36 & 38 & 40 & 42 & 44 & 46 & 48 & 50 & 52 & 54 & 56 & 58 & 60 / Hranitzkystraße 19 & 21 & 21A / Kiepertstraße 9 & 9A & 10 & 11 & 11A & 12 / Stegerwaldstraße 46 & 48, Marienfelde, Tempelhof-Schöneberg, Berlin

Klassifikation
Gesamtanlage

Ereignis
Herstellung
(wer)
Entwurf: Bischof, Josef
Bauherr: Wohnungsbaugesellschaft Eintracht
(wann)
1930-1931

Letzte Aktualisierung
04.06.2025, 11:55 MESZ

Datenpartner

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Objekttyp

  • Siedlung

Beteiligte

  • Entwurf: Bischof, Josef
  • Bauherr: Wohnungsbaugesellschaft Eintracht

Entstanden

  • 1930-1931

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