Bestand
298. Infanterie-Division (Bestand)
Geschichte des
Bestandsbildners: Die organisationsgeschichtlichen Angaben
und Unterstellungsübersichten sind aus dem Werk von Georg
Tessin, "Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und
Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939 - 1945", Bd. IX, S.
59-60, Frankfurt/Main und Osnabrück, 1966 ff.
übernommen.
298.
Infanterie-Division
(WK VIII, E 375
Breslau-Carlowitz)
* 6.2.1940 als
Division 8. Welle auf dem Truppen-Übungsplatz Neuhammer,
WK VIII, aus drei Btlen. 1. Welle, einem Btl. 2. Welle und
zwei Btlen. 4. Welle mit:
Inf. Rgt.
525 I.-III. aus Stab/Inf. Rgt. 38 Glatz, II./84 Cosel (8.
ID) und II./472 (252. ID, 4. Welle, früher: Erg. 51
Freystadt)
Inf. Rgt. 526 I.-III.
aus II./83 Hirschberg (28. ID) und II./190 Liegnitz (62.
ID)
Inf. Rgt. 527 I.-III. aus II/19
München (7. ID) und II./473 (253. ID, 4. Welle, früher II.
Erg. Btl. 60 Arnsberg, WK VI)
Art.
Rgt. 298 I.-IV. aus den Art. Abt. Stäben II./8, I./64,
II./7 und II./252 und sieben einzelnen Batterien
Div. Einheiten 298.
Am 6.11.1940 gab die Division ein Drittel an die 335.
Inf. Div. (14. Welle) ab, darunter Stab 525 (als 683), die
Btle. I./525, I./526, I./527 (als I./683, I./684 und
III./683) und die III./Art. Rgt. 298 (als II./335). Die
Truppenteile wurden wieder aufgestellt. Im Laufe des
Jahres 1942 wurden I./525, II./526 und III./527 aufgelöst.
Die Division erlitt im großen Donbogen bei der 8.
italienischen Armee schwerste Verluste. Mit Verfügung vom
30.3.1943 wurden die Reste der 298., 385. und 387. Inf.
Div. zu einer neuen 387. Inf. Div. verschmolzen. Die 298.
Inf. Div. stellte dazu ein Gren. Rgt. 525, das aus Stab
527, I./527, II./525 und III./526 gebildet worden war, und
die II. und IV./Art. Rgt. 298 als I. und IV./Art. Rgt.
387. Der Stab der 298. Inf. Div. wurde Stab der neuen 387.
Inf. Div.
Unterstellung:
1940
Juni: z.
Vfg.; 12. Armee; "A"; Westen; Aisne
Juli/Aug.: XVII; 18. Armee; Osten; Polen
Sept./Dez.: XVII; 12. Armee; "B"; Osten;
Polen
1941
Jan./April: XVII; 17. Armee; "B"; Osten; Polen
Mai: XVII; 6. Armee; "A"; Osten;
Polen
Juni/Okt.: XVII; 6. Armee;
Süd; Osten; Hrubieszow, Kiew, Donez
Nov./Dez.: LII; 17. Armee; Süd; Osten; Isjum
1942
Jan.: XXXXIV;
17. Armee; Süd; Osten; Isjum
Feb./Mai: XI; Gr. Kleist; Süd; Osten; Losowaja
Juni: XIV; Süd; Osten; Charkow
Juli: Förster; Wietersheim; Süd; Osten;
Donbogen
Aug.: I. rum. 17. Armeee;
"A"; Osten; Donbogen
Sept.: z.
Vfg.; "B"; Osten; Donsteppe
Okt.:
z. Vfg.; 8. ital. Armee; "B"; Osten; Donsteppe
Nov.: II. ital.; 8. ital. Armee; "B";
Osten; Bogatschew
Dez.: XXXV.
ital.; 8. ital. Armee; "B"; Osten; Bogatschew
1943
Jan.: z.
Vfg.; 8. ital. Armee; "B"; Osten; Tschertkowo
Feb.(Reste): z. Vfg.; Lanz; "B"; Osten;
Tschertkowo
März: zur 387. Inf.
Div. (neu)
Anmerkung:
Die Unterstellungsverhältnisse sind (nach
den "Schematischen Kriegsgliederungen") jeweils nur für
einen Stichtag pro Monat angegeben; im Einzelnen:
1940
9. Juni, 21.
Juli, 1. Aug., 13. Sept., 7. Okt., 7. Nov., 12. Dez.
1941
15. Jan., 10.
Feb., 12. März, 5. Apr., 1. Mai, 5. Juni, 1. Juli, 7.
Aug., 3. Sept., 2. Okt., 4. Nov., 4. Dez.
1942
2. Jan., 6.
Feb., 10. März, 5. Apr., 11. Mai, 8. Juni, 4. Juli, 5.
Aug., 2. Sept., 8. Okt., 5. Nov., 1. Dez.
1943
1. Jan., 3.
Feb., 4. März, 9. Apr., 1. Mai, 1. Juni, 7. Juli, 5. Aug.,
5. Sept., 4. Okt., 8. Nov., 3. Dez.
1944
15. Apr., 15. Mai, 15.
Juni, 15. Juli, 31. Aug., 16. Sept., 13. Okt., 5. Nov.
(26. Nov.), (31. Dez.)
1945
19. Feb., 1. März, 12. Apr., 7. Mai
Die "Schematischen Kriegsgliederungen"
setzen erst mit dem 8. Juni 1940 ein; aus dem ersten
Vierteljahr 1944 fehlen sie.
Bearbeitungshinweis:
Die Bestände der Divisionskommandos waren bereits im Jahr
1984 verzeichnet worden (Frau Ganser). Das hieraus im
April 1988 fertiggestellte Findbuch wurde 2010
retrodigitalisiert und 2012 sowie 2015
überarbeitet.
Bestandsbeschreibung: Wie die Kriegstagebücher (KTB)
aller anderen Verbände und Dienststellen des Heeres waren
auch die KTB der Divisionen vom Mobilmachungstag (26.
August 1939) an das Heeresarchiv Potsdam abzugeben, wo sie
eine Zugangssignatur erhielten (anfangs getrennt nach
Kriegsschauplätzen: P für Polen, W für Westen; nach
Beendigung des West- und des Norwegenfeldzuges aber nur
nach laufender Nummer) und in dieser Reihenfolge
eingelagert, dann aber systematisch nach den KTB-führenden
Stellen und Abteilungen in Eingangslisten erfasst wurden.
Diese Listen (so genannte "Potsdam-Listen") sind erhalten
geblieben. Aus ihnen geht hervor, dass noch bis Anfang
bzw. Mitte 1944 Kriegstagebücher von Divisionen beim
Heeresarchiv eingegangen sind. Jedoch sind die
Kriegstagebücher, die später als Mitte oder Ende 1943 in
Potsdam eingingen, offenbar nicht mehr in die Zweigstelle
Liegnitz ausgelagert und mit allen anderen Beständen, die
sich noch in Potsdam befanden, beim Brand des
Heeresarchivs im April 1945 vernichtet worden. Weitere
Aktenverluste, die nur zum Teil durch Ersatzakten aus
Doppelüberlieferungen aufgefüllt werden konnten, waren
bereits beim Brand in der Kriegswissenschaftlichen
Abteilung des Generalstabs des Heeres im Februar 1942
entstanden. Die nach Liegnitz ausgelagerten
Divisionsbestände gelangten mit einem Evakuierungszug
Anfang 1945 nach Thüringen, wo sie im April 1945 von
amerikanischen Truppen erbeutet und über Frankfurt/Main in
die USA gebracht wurden. Dort wurden sie nochmals erfasst
und - mit Ausnahme der Quartiermeister-Unterlagen -
verfilmt. Ab 1962 erfolgte die Rückgabe an die
Bundesrepublik Deutschland. Die Unterlagen kamen zunächst
in die Dokumentenzentrale des Militärgeschichtlichen
Forschungsamtes, von wo sie nach deren Auflösung Anfang
1968 in die Abteilung Militärarchiv gelangten.
Akten aus der Vorkriegszeit sind bei den
Infanterie-Divisionen nur in drei Ausnahmefällen in
größerer Zahl überliefert: - 7., 10. und 17. Inf.Div.;
diese drei Divisionen waren im Wehrkreis VII (München),
bzw. im später (1937) eingerichteten, ebenfalls
bayerischen Wehrkreis XIII (Nürnberg) beheimatet. Für
beide Wehrkreise muss etwa Anfang 1941 eine
Aktensammelaktion befohlen worden sein, ohne dass hierüber
Näheres bekannt geworden wäre. Unbekannt ist auch, wo sich
die Aktensammelstelle befand, in der amerikanische Truppen
1945 mehrere tausend Akten von Stäben, Truppenteilen und
Dienststellen mit bayerischen Standorten aus der Zeit 1919
bis 1941 erbeuteten. Dieses Schriftgut wurde nach der
Rückgabe aufgeteilt; Divisionsakten kamen in die
Bestandsgruppe RH 26. Von diesen drei Ausnahmen also
abgesehen, ist aus den Vorkriegsjahren praktisch nichts
vorhanden; Gleiches gilt für das bei den einzelnen
Abteilungen der Divisionsstäbe außerhalb der
Kriegstagebuch-Unterlagen angefallene
Routine-Schriftgut.
In den
einzelnen Rückgaben waren enthalten:
- Sept. 1962: 1.-6. Division
-
März 1963: 7.-18. Division
- Juli
1963: 19.-23. Division
- März 1964:
24.-34. und 73. bis 79. Division
-
Juli 1964: 35.-72. und 81. Division
- März 1964: 82.-100. Division
- Sept. 1965: 101.-125. Division
- Mai 1966: 126.-212. und 215.-217. Division
- Juli 1966: 213. Sich. Division
- Dez. 1966: 218.-295. Division
- Mai 1967: 296.-383. Division, 999. le.
Afrika-Division, Div. Brandenburg
-
Okt. 1967: 384.-719. Division und Division 905
ferner: Div. Dormagen, Inf.Div.
Großdeutschland, Sturm-Div. Rhodos,
Div.Gruppe Rossi, Div. von Broich/Div. von
Manteuffel
In den "Guides to German
Records Microfilmed at Alexandria/Virginia" sind
Kriegstagebücher von Infanterie-Divisionen wie folgt
erfasst:
- Guide Nr. 41: Divisionen
1-5 (Nachträge in Guide Nr. 63)
-
Guide Nr. 45: Divisionen 6-9 (Nachträge in Guide Nr.
63)
- Guide Nr. 63: Nachträge
Divisionen 1-9, Divisionen 10-21
-
Guide Nr. 64: Divisionen 22-57
-
Guide Nr. 65: Divisionen 58-96
-
Guide Nr. 66: Divisionen 97-114
-
Guide Nr. 67: Divisionen 116-137
-
Guide Nr. 68: Divisionen 141-187
-
Guide Nr. 69: Divisionen 189-218
-
Guide Nr. 70: Divisionen 221-255
-
Guide Nr. 71: Divisionen 256-291
-
Guide Nr. 72: Divisionen 292-327
-
Guide Nr. 73: Divisionen 328-369
-
Guide Nr. 74: Divisionen 370-710
-
Guide Nr. 64: Divisionen 22-57
-
Guide Nr. 76: Divisionen 712-719, 999, Pz.Gren.Div.
Brandenburg, Sturm-Div.
Rhodos,
Div. von Broich/von Manteuffel, Div. Dormagen,
Div.Gruppe Rossi, Pz.Gren.Div.
Großdeutschland, Pz.Gren.Div.
Feldherrnhalle
Das
Aktenmaterial aus Potsdam bzw. Liegnitz, das etwa 95 bis
98% der Bestände ausmacht, wird ergänzt durch
Beuteschriftgut vom westlichen Kriegsschauplatz, das in
den USA zumeist "Pseudo-Potsdam-Nummern" ab 70.000
erhalten hat, sowie durch Einzelakten aus anderen in den
USA zum Teil unter Sachbetreffen gebildeten
Schriftgutgruppen (z.B. „EAP") und durch Abgaben aus
Privathand, darunter auch Nachkriegs-Ausarbeitungen der
Operational History (German) Section der Historical
Division der US-Army/Studiengruppe Wehrmachtführung und
Heer.
Die Gliederung des
Aktenmaterials ist stets die gleiche:
- Stammtafeln (mit organisationsgeschichtlichen
Angaben auch zu den Divisionseinheiten)
- Abteilung Ia (Führungsabteilung; auch
Ausbildungsangelegenheiten)
-
Abteilung Ic (Feindaufklärung, Spionage- und
Sabotageabwehr, Truppenbetreuung)
-
Abteilung IIa/IIb (Adjutantur: Personalwesen)
- Abteilung Ib (Quartiermeister) mit den
Unterabteilungen
III
(Gericht)
IVa (Intendant)
IVb (Div.Arzt)
IVc
(Div.Veterinär)
IVd ev./kath. (Div.
Geistliche)
- Kommandant des
Div.Stabsquartiers (nur im ersten Kriegsjahr)
- Sonstige Unterlagen
Inhaltliche
Charakterisierung: Ia: KTB von Mitte Mai 1940 (Anlagen ab
Feb. 1940) bis Mitte Apr. 1943.
Ib:
KTB von Mitte Mai 1940 bis Anfang Mai 1943.
Ic: TB von Mitte Mai 1940 bis Dez.
1941.
IIa: TB von Mitte Mai bis
Mitte Dez. 1941.
Erschließungszustand: Vollständig erschlossen
Zitierweise: BArch
RH 26-298/...
- Reference number of holding
-
Bundesarchiv, BArch RH 26-298
- Extent
-
84 Aufbewahrungseinheiten; 3,5 laufende Meter
- Language of the material
-
deutsch
- Context
-
Bundesarchiv (Archivtektonik) >> Norddeutscher Bund und Deutsches Reich (1867/1871-1945) >> Militär >> Reichswehr und Wehrmacht 1919 bis 1945/1946 >> Reichsheer und Heer >> Kommandobehörden, Verbände und Einheiten >> Divisionen >> Infanterie-Divisionen
- Related materials
-
Fremde Archive: Deutsche Dienststelle (WASt) Berlin: Erkennungsmarken-Verzeichnisse und namentliche Verlustmeldungen
Verwandtes Archivgut im Bundesarchiv: Bestände:
RH 7 (OKH / Heerespersonalamt, darin Verleihungsvorschläge und Verleihungslisten)
PERS 15 (Verfahrensakten von Gerichten der Reichswehr und Wehrmacht)
MSG 2 (Militärgeschichtliche Sammlung)
Akten:
MSG 2/4358: Theo Tebart, Geschichte der 298. Infanterie-Division (1940-1943) (Nachkriegsausarbeitung)
MSG 2/12733: Langhagel, Wilhelm.- Lebenserinnerungen militärischer Art des Wilhelm Langhagel, Reserveoffizier im 2. Weltkrieg
Literatur: Guides to German Records Microfilmed at Alexandria/Va. Washington 1958 ff., Bd. 72
Held, Walter: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg. Eine Bibliographie der deutschsprachigen Nachkriegsliteratur. 5 Bde. Osnabrück 1978 ff.
Tessin, Georg: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939-1945. 20 Bde. Osnabrück 1967 ff.
- Provenance
-
298. Infanterie-Division (298. ID), 1940-1943
- Date of creation of holding
-
1940-1943
- Other object pages
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- Zugangsbeschränkungen
-
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16.01.2024, 8:43 AM CET
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Object type
- Bestand
Associated
- 298. Infanterie-Division (298. ID), 1940-1943
Time of origin
- 1940-1943