Bestand

Anhaltische Salzwerke Leopoldshall (Bestand)

Findhilfsmittel: Findbuch, Überarbeitung 2011 (online recherchierbar); Findkartei für Zeichnungen und Grubenbilder

Registraturbildner: 1855 ließ der Fiskus zwei Schächte niederbringen, die nach dem Namen des damals regierenden Herzogs Leopold-Friedrich, die Bezeichnung "Leopoldshall I und II" erhielten. 1860 bildete sich Herzoglich-Anhaltischen Salzwerks-Direktion und ab 1862 wurde das Kalimineral Kainit gefördert. Das Werk musste am 10.04.1900 aufgegeben werden, jedoch hatte man zwei Reserveschächte, Schacht III und IV in Güsten, hergestellt. Schacht II ersoff 1921 durch Wasserbruch, die Förderung wurde nun durch die Schachtanlage Friedrichshall übernommen, die aus den Schächten Leopoldshall IV und V, die 1890-93 niedergebracht waren, bestand. Hinzu kam noch die Schachtanlagen Kleinschierstedt I und II, wo seit 1918 abgebaut wurde. Wirtschaftlich bedingt wurde per 01.09.1924 die Herzoglich Anhaltische Salzwerksdirektion in einen Privatbetrieb umgewandelt (siehe Bestand Anhaltische Salzwerke GmbH). 1925 wurden die Kalisalz-verarbeitenden Betriebe den Salzwerken angegliedert. Per 1.10.1929 erpachtete die PREUSSAG Berlin die Werke. Damit erfolgte die Schließung der Schachtanlage Friedrichshall und der Chemischen Fabrik Friedrichshall sowie die Stilllegung der Betriebe der Staßfurter Chemischen Fabrik. Das Verwaltungsgebäude wurde anderweitig verpachtet und ab Juli 1935 durch die NSDAP als SA-Gruppenschule genutzt und ab Oktober 1939 als Teillazarett eingerichtet. Das Kaliwerk Kleinschierstedt mit den letzten zwei fördernden Schachtanlagen gehörte bis zum 8. Mai 1945 den von der PREUSSAG gepachteten Anhaltischen Salzwerke GmbH in Leopoldshall-Staßfurt. 1946 ging das Werk in die Verwaltung der Sowjetischen AG (Werk Aschersleben) über. Durch Befehl 29 der SMAD wurde es per 1.3.1947 Bestandteil der Industriewerke der Provinz Sachsen-Anhalt. Ab 1951 erfolgte die Umbenennung in "Kaliwerk Freundschaft Schierstedt". Vom 1.10.1952 an wurden sämtliche volkseigene Kali- und Steinsalzwerke der neu gegründeten Hauptverwaltung Kali- und Nichterzbergbau dem Staatssekretariat Chemie, Steine und Erden unterstellt. Am 18. Juni 1956 verlegte die Hauptverwaltung Kali ihren Sitz von Berlin nach Erfurt. Im Zuge der Neuorganisation wurde die Hauptverwaltung Kali aufgelöst und am 1. April 1958 die Vereinigung Volkseigener Betriebe Kali mit dem Sitz in Erfurt gebildet, sämtliche Kali- und Steinsalzbergwerke der DDR zugeordnet waren.

Bestandsinformationen: Der Bestand überschneidet sich teilweise mit dem Bestand F 406 - Anhaltische Salzwerke Leopoldshall GmbH.
Das Firmenschriftgut wurde ursprünglich im überregionalen Kaliarchiv der Deutschen Wirtschaftsindustrie in Sondershausen aufbewahrt. Laut Beschluss aus dem Jahre 1984 der Staatlichen Archivverwaltung der DDR wurde dieses Archiv aufgelöst und die Bestände auf die territorial zuständigen Archive aufgeteilt. Der Bestand wurde dementsprechend im Oktober 1985 nach Magdeburg verbracht und von dort 1994 an das für die ehemals anhaltischen Gebiete zuständige Landesarchiv Oranienbaum, jetzt Abteilung Dessau, übergeben.

Zusatzinformationen: Der Bestand sollte mit F 406 - Anhaltische Salzwerke Leopoldshall GmbH - zusammengeführt werden.

Enthaltene Karten: 324

Bestandssignatur
Landesarchiv Sachsen-Anhalt, F 405 (Benutzungsort: Dessau)
Umfang
Laufmeter: 22

Kontext
Landesarchiv Sachsen-Anhalt (Archivtektonik) >> 07. Wirtschaft (mit Bergbehörden bis 1990 und Bankwesen) >> 07.01. Bergbau >> 07.01.05. Bergwerksbetriebe und staatliche Betriebsverwaltungen >> 07.01.05.02. Kali- und Steinsalz

Bestandslaufzeit
1857 - 1939

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Letzte Aktualisierung
22.02.2024, 07:22 MEZ

Objekttyp


  • Bestand

Entstanden


  • 1857 - 1939

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