Toise
Toise du Pérou
Französische Gelehrte unternahmen im 18. Jahrhundert an zwei unterschiedlichen Punkten geographischer Breite Grad- messungen, um die Frage der wahren Gestalt der Erde ( man ver- mutete eine Abplattung an den Polen) zu klären. Sie wählten dafür eine Basis in Peru und eine in Lappland. Als Urmaß für die Messung in Peru wurde die in Paris 1735 angefertigte 'Toise du Nord' verwendet. Beide Maßstäbe waren an der "Toise du Chatelet" geeicht (1,95 Meter). Da die Toise du Nord bei der Expedition beschädigt wurde, galt in den späteren Jahren die Toise du Pérou als der genauere Maßstab, der 1766 von Ludwig XV. als Längenmaßeinheit proklamiert wurde. Auf Betreiben der Academie des Sciences wurden 80 Kopien dieser Längenmaßeinheit hergestellt. Eine dieser Kopien diente Christian Mayer als Längenmaß bei der Festlegung der "Basis Palatina", der Grundlinie für seine Dreiecksvermessungen in der Kurpfalz. Der französische Maßstab entsprach einer kurpfälzischen Maßeinheit von sechs Schuh. Der Meter, der zehnmilliionste Teil des Viertels von Delambre und Méchain bestimmten Erdmeridians, wurde in Frankreich am 4. November 1800 durch einen Erlaß als einheitliches Längenmaß eingeführt, in Deutschland dagegen erst 1872. Die "Toise du Pérou" entspricht 1,9490 Meter bei einer Bezugstemperatur von 16,25 Grad Celsius (13 Grad R).
- Standort
-
TECHNOSEUM Landesmuseum für Technik und Arbeit in Mannheim
- Inventarnummer
-
EVZ:1983/0046-072
- Bezug (was)
-
Maß
Vermessung
Geodäsie
- Ereignis
-
Herstellung
- (wer)
-
Canivet, Paris
- (wo)
-
Herstellungsort: Paris
- (wann)
-
um 1762
- Rechteinformation
-
TECHNOSEUM Landesmuseum für Technik und Arbeit in Mannheim
- Letzte Aktualisierung
-
22.04.2025, 10:12 MESZ
Datenpartner
TECHNOSEUM Landesmuseum für Technik und Arbeit in Mannheim. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Objekttyp
- Toise
Beteiligte
- Canivet, Paris
Entstanden
- um 1762