Arbeitspapier | Working paper

Welfare state stabilization of employment careers: unemployment benefits and job histories in the United States and West Germany

"Die ökonomische Suchtheorie macht zwei komplementäre Vorhersagen über die Einflüsse auf die Dynamik von Arbeitslosigkeit, die aus den Ansprüchen an die Arbeitslosenversicherung erwachsen. Wenn die Anspruchslöhne bei Arbeitnehmern angehoben werden, ist davon auszugehen, dass die daraus erwachsenden Ansprüche an die Arbeitslosenversicherung zu einer verlängerten Dauer der Arbeitslosigkeit und zu einer besseren Qualität der anschließenden Beschäftigung beitragen. Im Gegensatz zu vielen bisherigen empirischen Studien, die nur den negativen Effekt der Dauer der Arbeitslosigkeit betrachten, wird in diese Analyse der kausale Zusammenhang der Ansprüche an die Arbeitslosenversicherung sowohl auf die Dauer der Arbeitslosigkeit als auch auf die Qualität der an die Arbeitslosigkeit anschließenden Beschäftigung einbezogen. Auf der Basis ereignisanalytischer Modellschätzungen und amerikanischer bzw. deutscher Paneldaten für die 80er und 90er Jahre werden beide Effekte, die durch die Ansprüche an die Arbeitslosenversicherung ausgelöst werden, empirisch nachgewiesen. Der Effekt, den diese Ansprüche auf den weiteren Beschäftigungsverlauf haben, lässt sich angemessener beschreiben als die Stabilisierung von Erwerbsverläufen, erzielt durch wohlfahrtsstaatliche Transferleistungen zugunsten einer Stärkung der Ressourcen bei der Suche nach einer neuen Beschäftigung. Trotz einer gewissen Verlängerung der Dauer von Arbeitslosigkeit fördern die Unterstützungszahlungen während der Arbeitslosigkeit die Arbeitnehmer eindeutig bei der Erhaltung früher erworbenen Humankapitals, indem sie eine adäquate (bzgl. Einkommen, Tätigkeiten, Beschäftigungsdauer) Wiederbeschäftigung begünstigen. Passend zu dieser Sichtweise lässt sich feststellen, dass die aus der Arbeitslosigkeit herrührenden finanziellen Transferzahlungen besonders geeignet sind, tiefgreifende Verschlechterungen bei einer der Arbeitslosigkeit folgenden Beschäftigung zu vermeiden. Gleiches gilt bezüglich der Erhaltung der Qualifikation von Hochqualifizierten. Im Zusammenhang mit diesen Auswirkungen auf die Beschäftigungsverläufe erklären die - hinsichtlich der Großzügigkeit der wohlfahrtsstaatlichen Regelungen - bestehenden Unterschiede in Deutschland und den USA in erheblichem Maße die Unterschiede bei den Arbeitslosigkeitsdynamiken in beiden Ländern." (Autorenreferat)

Welfare state stabilization of employment careers: unemployment benefits and job histories in the United States and West Germany

Urheber*in: Gangl, Markus

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Alternative title
Wohlfahrtsstaatliche Stabilisierung von Erwerbsverläufen: Leistungen der Arbeitslosenversicherung und Beschäftigungsverlauf in den Vereinigten Staaten und Westdeutschland
Extent
Seite(n): XI,35
Language
Englisch
Notes
Status: Veröffentlichungsversion

Bibliographic citation
Discussion Papers / Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung, Forschungsschwerpunkt Arbeitsmarkt und Beschäftigung, Abteilung Arbeitsmarktpolitik und Beschäftigung (02-207)

Subject
Wirtschaft
Arbeitsmarktpolitik
Bundesrepublik Deutschland
Dauer
Arbeitslosenunterstützung
Erwerbsverlauf
Arbeitslosigkeit
USA
ökonomische Theorie
Einfluss
internationaler Vergleich
Nordamerika
Arbeitslosenversicherung
Wohlfahrtsstaat
empirisch
empirisch-quantitativ
Grundlagenforschung
Theoriebildung

Event
Geistige Schöpfung
(who)
Gangl, Markus
Event
Veröffentlichung
(who)
Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung gGmbH
(where)
Deutschland, Berlin
(when)
2002

URN
urn:nbn:de:0168-ssoar-113228
Rights
GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften. Bibliothek Köln
Last update
21.06.2024, 4:26 PM CEST

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Object type

  • Arbeitspapier

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  • Gangl, Markus
  • Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung gGmbH

Time of origin

  • 2002

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