Archivale
Belegung von Kapitalien der Nikolaikirche
1. Marcus Moller, Bürger in Kiel, bekennt, nachdem der Amtsschreiber in Kiel Christoffer Martens für 1000 Rtlr Kapital samt Zinsen gegenüber Bartram Rantzau, zum Kohövet erbgesessen, für ihn Bürge geworden ist, so stellt er ihm eine Schadloserklärung aus und verpflichtet sich, Kapital und Zinsen im nächsten Umschlag zu zahlen und für alle sonstigen Unkosten aufzukommen. Zur Sicherheit verpfändet er ihm seinen "Rosenwischgarden", bei dem Salzenwasser gelegen, und alle sein Güter, beweglich und unbeweglich, auch sein Haus und Hof bei dem Walkerdamm, alles bei Verpflichtung des Einlagers. Zeugen: Heinrich Rideman und Hans Bölle. Kiell, in octavis trium regum 1626. Ausf. auf Papier, Unterschriften und Siegel des Ausstellers und des Zeugen Bölle. 2. Hartrich Schacke zu Stubbe erbgesessen verkauft Hans Köpke, Bürger in Kiel, sein in der Flämischen Straße am Fischertor belegenes Wohnhaus, das vorher Major Brockdorff besessen, für 500 Rtlr, davon 120 Rtlr bar und 380 Rtlr auf Schuldverschreibung. Kiehl, in octavis trium regum 1653. Ausf. auf Papier, Unterschrift und aufgedrücktes Lacksiegel des Ausstellers. Dabei Kaufbrief über das genannte Haus wodurch Detleff Brockdorff es an Hans Schacke verkauft, 1651. 3. Einlagersverschreibung des Johann van Aken, Bürger in Kiel, welcher bekennt, daß er der Nikolaikirche teils an verfallenen Renten, teils an abgekauften Materialien vom Ziegelhofe 200 Mark lübisch schuldig geworden ist, die er von den Kirchenjuraten Paul Kohlblatt und Philipp Jacob Stevens, Ratsverwandten, und Andreas Ellirodt und Jacob Stegellman bar erhalten hat und jährlich in OTR mit 6% verzinsen will. Beiden Teilen steht halbjährlich Kündigung zu Joh.bapt. zu. Zum Kiehle, den 22. Martii 1661. Ausf. auf Stempelpapier, eigenhändige Unterschrift und Lacksiegel des Ausstellers. Auf der Rückseite: Pr. in termino liquidationis den 13. Maii 1662. 4. Mattias Lorentz, Koch und Bürger in Kiel, bekennt, nachdem Hans Schirinck, weiland Bürger in Kiel, der Nikolaikirche im Jahre 1598 in OTR 250 Mark lübisch auf sein in der Schmiedestraße belegenes Wohnhaus schuldig geworden ist und nun er, M. Lorentz, dieses Haus gekauft hat, daß er jetzt Selbstschuldner dieses Kapitals geworden sei und daß die Kirchenjuraten Paul Kohlblatt, Rudolphus Gerlach, Andreas Alrodt und Jacob Stegelman auf sein Ansuchen das Kapital auf dem Hause wollen stehen lassen, wofür er jährlich in OTR 5 Rtlr Zinsen bezahlen will. Beiderseitige halbjährliche Kündigung kann zu Johannis geschehen. Kiehl, den 8. Julii 1664. Ausf. auf Stempelpapier, Handzeichen des schreibunkundigen Ausstellers und Unterschrift des Notars und Niedergerichtsaktuars Bartholomaeus Gybenius. 5. Jürgen Olderrogge, Bürger in Kiel, bekennt, daß ihm die Kirchgeschworenen zu St.Nikolai Paul Kohlblatt, Rudolph Gerlach, Ratsverwandte, Andreas Ellirodt und Jacob Stegellman 50 Mark lübisch geliehen haben gegen 6% Zinsen auf Pfingsten fällig und halbjährliche Kündigung zu Weihnachten. Als Sicherheit verpfändet er seine mit diesem Geld gekaufte Wohnung. Kiehl, den 1. Junii anno 1666. Ausf. auf Stempelpapier. Lacksiegel des schreibunkundigen Ausstellers und Unterschrift des Jacob Hufft. 6. Anna Stegelmans, sel. Asmus Stegelmans Witwe, auf der Holstenbrücke in Kiel wohnhaft, bekennt, daß die Vorsteher der Nikolaikirche ihr zur Erbauung eines Hauses 100 Mark lübisch geliehen haben. Sie will diese Summe nebst Zinsen in zwei Jahresterminen zurückzahlen. Als Hypothek an erster Stelle gibt sie das genannte Haus. Kihl, den 24. Juli anno 1669. Ausf. auf Stempelpapier, Unterschrift ihrer Tochter Margaretha Stegelmans und ihres Nachbarn Andreas Ellrodt. Auf der Rückseite: Anna Stegelmans auff der Holstenbr. Obligation uff 100 Mark, izto Malchias Knoll. 7. Johann Schröder bekennt durch Einlagersverschreibung, 100 Rtlr von der Nikolaikirche empfangen zu haben, die er samt 5% Zinsen auf nächste Ostern zurückzahlen will. Kiehl im Lohnhause Anno 1670 den 19. Aprilis. Ausf. auf Stempelpapier, Unterschrift und Siegel des Ausstellers. 8. Dr. Valentin Langemack bekennt, daß er der Nikolaikirche in Kiel schuldig geworden ist 300 Rtlr, die er aus den bei der Kirche stehenbleibenden Testamentgeldern der Frau Anna Telemans hätte bezahlen sollen. Dies Kapital will er mit 12% auf Joh.bapt. verzinsen und auf erfolgte halbjährliche Kündigung entweder zurückzahlen oder sich an den genannten Testamentsgeldern kürzen lassen. Kiehl, den 10. Septembr. 1670. Ausf. auf Stempelpapier, Unterschrift und Lacksiegel des Ausstellers. Zusatz: Anno 1680 den 6. Februarii hatt der Herr Doctor Langemack hierauff an Capital hundert Rtlr bezahlt. 9. Dietrich Martfeldt, Bürger in Kiel, bekennt, daß ihm die Vorsteher der Nikolaikirche 50 Mark lübisch vorgestreckt haben zum Ankauf seiner hinter dem Kloster an der Stadtmauer belegenen Wohnung, die er als Sicherheit verpfändet, auch verspricht er Einlager. Das Kapital soll mit 6% jährlich auf Maitag verzinst werden, der Gläubiger kann in den 8 Tagen nach Lichtmeß zu Maitag kündigen. Kiehl, den 16. Maii anno 1671. Ausf. auf Stempelpapier, Unterschrift und Lacksiegel des Ausstellers. 10. Hans Balcke, Bürger und Pelzer in Kiel, bekennt, daß ihm die Nikolaikirche 100 Rtlr geliehen hat. Dafür überträgt er der Kirche seine Forderung an des Böttchers Johann Hülsemanns Behausung im gleichen Betrag. Kiehl im Lohnhause Anno 1672 den 28. Oct., Ausf. auf Stempelpapier. Handzeichen und Siegel des Ausstellers. Beiliegend: Schuldurkunde des Johann Hülsemann für die Vormünder der Kinder des Carsten Ostman von 1642, Übertragungsurkunde für Hans Balke von 1648. 11. Adam Remisch bekennt durch Einlagersverschreibung, daß er dem Bürgermeister Hans Moller als Vorsteher der Armen zu St.Jürgen 50 Mark lübisch schuldig geworden ist, die er nebst 6% Zinsen in OTR 1622 zurückzahlen will, und verpfändet zur Sicherheit alle seine beweglichen und unbeweglichen Güter. Es wird beiderseits vierteljährliche Kündigung vereinbart. Kiehl in den achten Tage der heiligen dreyer Könige 1621. Ausf. auf Papier, Unterschrift und Siegel des Ausstellers. 12. Einlagersverschreibung des Richard Kratz, Bürgers und Töpfers in Kiel, der bekennt, daß die Kirche zu St.Nikolai bei ihm 100 Mark lübisch zinsbar belegt hat. Diese will er jährlich mit 6% verzinsen und nach vorgängiger halbjährlicher Kündigung zurückzahlen. Den 16. Martii 1674. Ausf. auf Stempelpapier, Lacksiegel des Ausstellers, Unterschriften von der Hand seines Sohnes. 13. Einlagersverschreibung des Jochim Kede, Bürgers in Kiel, der bekennt, daß er der Kirche zu St.Nikolai 100 Mark lübisch schuldig geworden ist, die er zum Bau seines Stalls verwandt hat. Er verpflichtet sich, Kapital nebst 5% Zinsen zu Umschlag 1676 zurück zu zahlen, doch wird beiden Teilen halbjährliche Kündigung vorbehalten. Kiehl, den 20ten Martii anno 1675. Ausf. auf Stempelpapier, Unterschrift des Ausstellers. 14. Marcus Dehn bekennt, daß er den Juraten der Nikolaikirche wegen seines von ihnen erkauften außerhalb des Tores zwischen Hinrich Busch und David Nietman belegenen Hauses schuldig bleibt 300 Mark, die er ihnen während des Krieges mit 3%, nach dem Frieden aber mit 5 bis 6 % verzinsen und nach halbjährlicher Kündigung zurückzahlen will. Das Haus bleibt als Pfand bis zu gänzlicher Bezahlung. Kiehl, den 28. 7br. anno 1678. Ausf. auf Stempelpapier, Unterschrift und Lacksiegel des Ausstellers. 15. Jürgen Köster, Drechsler, bekennt, daß er der Nikolaikirche von versessener Hausheuer schuldig bleibt 51 Mark, die er in Raten mit Geld oder mit Arbeit bezahlen will. Kiehl den 28. Junii anno 1689. Ausf. auf Stempelpapier. Unterschrift des Ausstellers. 16. Einlagersverschreibung des Hans Planteböke, Bürger in Kiel, der bekennt, daß die Herren Bartholomaeus Gude und Claus Matzen als Vorsteher der Nikolaikirche ihm 50 Rtlr courant geliehen haben, die er zu Umschlag 1676 nebst 2 1/2 Rtlr Zinsen zurückzahlen will. Kiehl, den 4. Martii anno 1675. Ausf. auf Stempelpapier, Unterschrift und Lacksiegel des Ausstellers. 17. Claus Reimers und Frau Elsabe Reimers bekennen durch Einlagersverschreibung, daß die Vorsteher der Nikolaikirche ihnen 100 Rtlr geliehen haben, die zu Umschlag mit 5% verzinst werden sollen. Das Kapital soll nach halbjähriger Kündigung auf Umschlag zurückgezahlt werden. Kiehl den 28. Januarii Anno 1710. Ausf. auf Stempelpapier. Unterschriften und Siegel beider Aussteller und Unterschrift des gerichtlichen Kurators der Elsabe Reimers Christian Lembcke.
- Reference number
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K 386
- Context
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Vereine, Körperschaften, sonstige Behörden >> 29. Kirchenarchiv >> B. Archiv der Juraten der Nikolaikirche >> B.II Vermögensverwaltung und Rechnungswesen
- Holding
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Vereine, Körperschaften, sonstige Behörden
- Indexentry person
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Moller, Marcus
Martens, Christoffer (Amtsschreiber)
Rantzau, Bartram
Ridemann, Heinrich
Bölle, Hans
Schacke zu Stubben, Hartrich
Köpke, Hans
Brockdorff (Major)
Brockdorff, Detleff
Schacke, Hans
Aken, Johann van
Kohlblatt, Paul (Kirchenjurat)
Stevens, Philipp Jacob (Kirchenjurat)
Ellirodt, Andreas
Stegellman, Jacob
Lorentz, Mattias
Schirinck, Hans
Lorentz, M.
Gerlach, Rudolphus
Alrodt, Andreas
Stegelman, Jacob
Gybenius, Bartholomaeus
Olderogge, Jürgen
Hufft, Jacob
Stegelmans, Anna
Stegelmans, Asmus
Stegelmans, Margaretha
Schröder, Johann
Langemack, Valentin Dr.
Telemans, Anna
Balcke, Hans
Hülsemanns, Johann
Ostman, Carsten
Balke, Hans
Remisch, Adam
Kratz, Richard
Kede, Jochim
Dehn, Marcus
Busch, Hinrich
Nietman, David
Köster, Jürgen
Planteböke, Hans
Gude, Bartholomaeus
Matzen, Claus
Reimers, Claus
Reimers, Elsabe
Lembcke, Christian
- Date of creation
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1592 - 1868
- Other object pages
- Provenance
-
Archiv der Juraten der Nikolaikirche
- Last update
-
28.04.2025, 12:32 PM CEST
Data provider
Stadtarchiv Kiel. If you have any questions about the object, please contact the data provider.
Object type
- Archivale
Time of origin
- 1592 - 1868