Akten | Bestand
Landesstelle für Naturschutz 1 (Bestand)
Vorbemerkung: 1. Behördengeschichte
Die Bayerische Landesstelle für Naturschutz wurde gemäß Erlass des Staatsministeriums des Innern vom 17. 6. 1936 als besondere Naturschutzstelle auf der Grundlage des Reichsnaturschutzgesetzes errichtet. Sie hatte das Ministerium in allen Angelegenheiten des Naturschutzes zu beraten und sorgte für die ?einheitliche Wirksamkeit? der bei den Regierungen errichteten und von den Bezirken unter staatlicher Beteiligung finanzierten ca. 185 Naturschutzstellen .
Erster Leiter der Landesstelle wurde der früher bei der Bayerischen Eisenbahnverwaltung tätige Dr. Ing. Hans Friedrich. Er hatte schon seit 1934 den Vorsitz des bayerischen Landesausschusses für Naturschutz inne und wurde vom Innenministerium dem Reichsforstmeister mit Erfolg als ehrenamtlicher Landesbeauftragter vorgeschlagen. Bis 30.6.1949 wurde die Landesstelle in Personalunion zusammen mit der Regierungsstelle für Naturschutz in Oberbayern von Friedrich geleitet. Die kleine Behörde war bis Oktober 1938 in einem Raum der Landesstelle für Versorgungsanwärter am Promenadeplatz untergebracht. Danach erhielt sie einen Raum beim Oberversicherungsamt in der Ludwigsstraße 14. Zu Kriegszeiten wurde die Landesstelle in die Wohnung von Dr. Friedrich in der Aretinstraße 16 ausgelagert.
Nach dem Übergang des Naturschutzes auf die Länder 1945 hat die Landesstelle die übergeordneten Aufgaben der früheren Reichsstelle für Naturschutz für Bayern übernommen.
Mit Entschließung des Bayerischen Staatsministeriums des Innern vom 22.6.1949 wurde Prof. Dr. Otto Kraus zum hauptamtlichen Leiter der Landesstelle bestellt. Dr. Kraus übernahm den Neuaufbau der Dienststelle, der damals ein halbes Dienstzimmer bei der Regierung von Oberbayern zugestanden wurde. Unter seiner Führung wurde auch ein Lichtbildarchiv aufgebaut. Zu den engeren Aufgaben des Naturschutzes gehörte die Überwachung und Begutachtung von Landschafts- und Naturschutzgebieten oder die Abstimmung der Interessen des Naturschutzes mit denen des Energieausbaus. Dazu war eine enge Zusammenarbeit mit staatlichen Behörden und den Naturschutzbeauftragten bei den Regierungen und privaten Organisationen notwendig. Aber auch die Öffentlichkeitsarbeit, wie beispielsweise Vorträge, Veröffentlichungen in Fachzeitschrift oder Vorlesungen an der Universität, nahmen immer breiteren Raum ein. 1952 zog die Landesstelle in das Gebäude des Bayerischen Staatsministeriums des Innern.
Nach der Pensionierung von Prof. Kraus übernahm Regierungspräsident a.D. Dr. Johann Mang 1967 die Leitung der Landesstelle. Unter seiner Führung war die Landesstelle mit zwei Stellen des höheren Dienstes, einem Gartenoberinspektor und einer Halbtagsschreibkraft besetzt. Nachdem Dr. Mang. am 11.7.1971 unerwartet verstorben war, wurden dessen Aufgaben kommissarisch vom schwäbischen Regierungsbeauftragten Dr. Günther übernommen. In diese Zeit fiel auch die Errichtung des Bayerischen Staatsministeriums für Landesentwicklung und Umweltfragen, dem damals die Landesstelle für Naturschutz unterstellt wurde.
1972 übernahm Oberforstmeister Dr. Jahn die Leitung der Landesstelle und wurde somit Landesbeauftragter für Naturschutz und Landschaftspflege des Landes Bayern. Zum 1.8.1973 ist die Landesstelle aufgehoben und in das Bayerische Landesamt für Umweltschutz eingegliedert9 worden.
2. Aktenüberlieferung
Der hier verzeichnete Bestand wurde im Oktober 1988 vom Landesamt für Umweltschutz an das Bayerische Hauptstaatsarchiv abgegeben. Da die Vorgängerakten im Krieg verbrannt sind, wird von dieser Aktenüberlieferung nur der Zeitraum von 1949 bis 1973 abgedeckt. Bei der Verzeichnung in den Monaten September bis Dezember 2001 wurde die Aktenordnung (Gruppen nach römischen Ziffern) beibehalten.
Diese insgesamt 77 Akten sind eine wertvolle Bereicherung für alle, die sich näher mit der Geschichte des Natur- und Landschaftsschutzes in Bayern befassen. Unter sozialgeschichtlichen Aspekten könnte die Gründung von Bürgerinitiativen gegen den Bau von Flugplätzen und Autobahnen beleuchtet werden. Aber auch Heimatforscher finden hier Material, wenn sich in ihrer Region ein Naturpark, ein Wasserkraftwerk, ein Naturdenkmal oder eine Bergbahn befindet. Abschließend sei noch darauf hingewiesen, dass viele dieser Akten Fotografien und Planunterlagen enthalten.
Januar 2002
Renate Herget
- Reference number of holding
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Landesstelle für Naturschutz 1 Landesstelle für Naturschutz
- Extent
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77
- Language of the material
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deutsch
- Context
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- Date of creation of holding
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1948-1973
- Other object pages
- Last update
-
03.04.2025, 11:05 AM CEST
Data provider
Bayerisches Hauptstaatsarchiv. If you have any questions about the object, please contact the data provider.
Object type
- Bestand
- Akten
Time of origin
- 1948-1973