Bestand
Sammlungen: Germanisches Nationalmuseum Nürnberg (GNM) (Bestand)
Enthält: Gütergeschäfte,
Patronatsangelegenheiten, Geburtszeugnisse, Vergleiche
Enthält: Lehenbriefe und -reverse
verschiedener Lehensgeber für verschiedene Empfänger
Enthält: Lehnbriefe der Abtei bzw.
des Bistums Fulda für verschiedene Familien, v.a. von Hutten,
Burggrafen von Kirchberg, von Rosenbach
Bestandsgeschichte: Im Jahre
1975 wurde dem Hessischen Staatsarchiv Marburg inoffiziell bekannt,
daß das Germanische Nationalmuseum Nürnberg die Auflösung seines im
19. Jahrhundert eingerichteten 'Urkundenarchivs' beabsichtigte (vgl.
hierzu und zum folgenden: StAM, Dienstregistratur, J e 7). Am 24. und
25. November 1975 besuchten AOR Dr. Lachmann und AR z. A. Dr.
Klüßendorf das Museum, um eine Durchsicht der Bestände vorzunehmen und
die Übernahme der den Marburger Sprengel betreffenden Urkunden
vorzubereiten. Da eine Beschränkung der Durchsicht auf diese Stücke
jedoch nicht möglich war - die Zuordnung der Archivalien zu den
historischen Territorien des heutigen Landes Hessen war nicht immer
korrekt -, wurden auch die Stücke, die den Wiesbadener oder
Darmstädter Sprengel betrafen, in Augenschein genommen. Zudem stellte
sich heraus, daß von seiten des Germanischen Nationalmuseums keine
kostenlose Abgabe an die zuständigen Archive, sondern ein Verkauf
geplant war. Die drei Hessischen Staatsarchive beantragten daher bei
der Landesregierung nach vorherigen Berechnungen einen Betrag von
100.000 DM an Sondermitteln, um den Ankauf der Urkunden, Akten und
Amtsbücher unter Federführung des Hessischen Staatsarchivs Marburg zu
realisieren. Eine erste Rate von 50.000 DM wurde vom Kultusministerium
für das Haushaltsjahr 1979 bewilligt; die zweite Rate, für das
Haushaltsjahr 1980 vorgesehen, konnte nicht mehr ausgegeben werden, da
das Germanische Nationalmuseum inzwischen starke Einschränkungen bei
der Auswahl der abzugebenden Archivalien vorgenommen hatte. Am 30.
April 1981 wurden die vom Land Hessen erworbenen Stücke an das
Hessische Staatsarchiv Marburg übergeben (Acc. 74/1982) und
anschließend auf die Hessischen Staatsarchive aufgeteilt. - 1989/90
wurden nochmals Archivalien des Germanischen Nationalmuseums durch das
Land Hessen erworben, was allerdings schlechter dokumentiert
ist.
In den Jahren 2007-2016 wurden die einzelnen
Überlieferungen vereinzelt und umverpackt, die Siegel wurden mit
Siegeltaschen versehen und die Signaturen wurden auf Numerus Currens
umgestellt.
Geschichte des Bestandsbildners:
Das Germanische Nationalmuseum Nürnberg ist das größte
kulturgeschichtliche Museum des deutschsprachigen Raumes. Es
beherbergt rund 1,3 Millionen Objekte von der Frühzeit bis in die
unmittelbare Gegenwart. Das Historische Archiv des Museums baute im
19. Jahrhundert eine Sammlung von Urkunden und Siegelabgüssen auf.
Dazu kaufte es in den 1850er bis 1880er vor allem Adels- und
Privatarchive (oder deren Reste) auf, um so nicht in Konkurrenz zu den
staatlichen Archiven zu treten.
Findmittel:
Arcinsys-Datenbank
- Bestandssignatur
-
Hessisches Staatsarchiv Marburg, Urk. 146
- Umfang
-
119 Urkunden
- Kontext
-
Hessisches Staatsarchiv Marburg (Archivtektonik) >> Gliederung >> Urkunden >> Sammlungen
- Verwandte Bestände und Literatur
-
Korrespondierende Archivalien: Urk. 13 Generalrepertorium [ehemals Urk. A I t]; Urk. 14 Landgräfliche Aktiv- und Passivlehen [ehemals Urk. A I u]; Urk. 49 Hessische Adels- und Bürgerfamilien [ehemals Urk. A VI]; Urk. 75 Fulda, Reichsabtei [ehemals Urk. R I a]; Urk. 76 Fulda, Lehnreverse [ehemals Urk. R I b]; Urk. 80 Fulda, Adelsarchive [ehemals Urk. R IX]; Best. 17 c Regierung Kassel Lehnhof; Best. 17 d Regierung Kassel Familienrepositur; Best. 17 e Regierung Kassel Ortsreposituren; Best. 95 Adel und Lehnhof.
Literatur: Heinrich Friedrich Avemann, Vollständige Beschreibung des uralten und weitberühmten Hochgräflichen Geschlechts der Herren Reichsgraf- und Burggrafen von Kirchberg in Thüringen: in vier Theilen abgehandelt; samt einem Anhange vieler Diplomatum, Briefe, Documenten u. dgl., Frankfurt a.M. 1747.
Literatur: Louis Ferdinand Freiherr von Eberstein, Urkundliche Geschichte des reichsritterlichen Geschlechtes Eberstein vom Eberstein auf der Rhön, Bd. 1, 2. Auflage, Berlin 1889. [Signatur Dienstbibliothek: XV B 476a]
Literatur: Karl Diel, Die Freiherrn von Fechenbach. Ihr Wirken in Kirche und Staat (Veröffentlichungen des Geschichts- und Kunstvereins Aschaffenburg, 1), Aschaffenburg 1951. [Signatur Dienstbibliothek: II B 621a]
Literatur: Ludwig Veit, Das Historische Archiv und das Archiv für Bildende Kunst, in: Das Germanische Nationalmuseum Nürnberg 1852-1977. Beiträge zu seiner Geschichte, hg. v. Bernward Deneke und Rainer Kashnitz, München u. a. 1978, S. 521-545.
Literatur: Georg Ulrich Großmann, Germanisches Nationalmuseum. Das Nationalmuseum der Bundesrepublik Deutschland in Nürnberg, in: Memoria. Kultur - Stadt - Museum, hg. von A. Sohn, Bochum 2006, S. 299-318.
Literatur: Georg Voß, Bau- und Kunstdenkmäler Thüringens, Heft 40: Amtsgerichtbezirk Eisenach. Die Landorte, Jena 1915. [Signatur Dienstbibliothek III B 4689]
Literatur: Johann Friedrich Schannat, Fuldischer Lehn-Hof sive de clientela Fuldensi beneficiaria nobili et equestri tractatus historico-iuridicus, Frankfurt a. M. 1726. [Signatur Dienstbibliothek: IX A 1413]
Literatur: Berthold Jäger , Das geistliche Fürstentum Fulda in der Frühen Neuzeit: Landesherrschaft, Landstände und fürstliche Verwaltung. Ein Beitrag zur Verfassungs- und Verwaltungsgeschichte kleiner Territorien des Alten Reiches (Schriften des Hessischen Landesamtes für geschichtliche Landeskunde, 39), Marburg 1986. [Signatur Dienstbibliothek: VII B 164-39]
Literatur: Hatto Kallfelz, Archiv der Freiherren von Fechenbach zu Laudenbach. Teil 1: Das Familienarchiv (Bayerische Archivinventare, 43), München 1988. [Signatur Dienstbibliothek: II B 145ab]
- Bestandslaufzeit
-
1347-1804
- Weitere Objektseiten
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Letzte Aktualisierung
-
27.05.2024, 10:19 MESZ
Datenpartner
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Objekttyp
- Bestand
Entstanden
- 1347-1804