Gliederung
Büro Egon Krenz im ZK der SED
Egon Krenz (*1937) war vom 18. Oktober bis zum 3. Dezember 1989 Generalsekretär des Zentralkomitees der SED, von 1976 bis 1989 im Politbüro des Zentralkomitees (1976 Kandidat, ab 1983 Mitglied), Sekretär des Sekretariats des Zentralkomitees (1983 bis 1989), seit 1971 Kandidat und von 1973 bis 1989 Mitglied des Zentralkomitees, von 1981 bis 1989 Mitglied des Staatsrates der DDR (1984 stellvertretender Vorsitzender, 1989 Staatsratsvorsitzender), Mitglied (1983 bis 1989) und Vorsitzender (1989) des Nationalen Verteidigungsrates, Abgeordneter der Volkskammer der DDR (1971 bis 1989), Erster Sekretär des Zentralrates der Freien Deutschen Jugend (1973 bis 1983). Die Überlieferung aus dem Büro Krenz gelangte nach der Niederlegung seiner Ämter am 03.12.1989 aus der Registratur des Büros Krenz in die Altregistratur des Zentralen Parteiarchivs der SED. Vertrauliches Büroschriftgut leitete der damalige Leiter des Büros des Politbüros an das ihm unterstellte Interne Parteiarchiv weiter. 1992 wurde das Schriftgut aus den dienstlichen Räumen von Egon Krenz im Zentralen Parteiarchiv im Verbund Archiv/Bibliothek/Technische Werkstätten beim Parteivorstand der Partei des Demokratischen Sozialismus erschlossen. Gemäß dem Vertrag vom 29. Dezember 1992 zwischen der Partei des Demokratischen Sozialismus (PDS) und der Bundesrepublik Deutschland, wurde der Teilbestand mit der Provenienzbezeichnung "Büro Egon Krenz" zusammen mit dem Gesamtbestand "Zentralkomitee der SED" in die Stiftung Archiv der Parteien und Massenorganisationen der DDR im Bundesarchiv eingebracht. Im September 1999 übergab die Staatsanwaltschaft II in Moabit SED-Materialien aus dem Büro Krenz zur Archivierung, die am 1. Februar 1990 durch die Generalstaatsanwaltschaft der DDR für Ermittlungsarbeiten in den Arbeitsräumen von Egon Krenz und Erich Honecker im Haus des Zentralkomitees der SED beschlagnahmt wurden. Der Teilbestand enthält u.a. Informationen zur Wirtschafts-, Medien- und Kulturpolitik, zu internationalen Kontakten der SED und der DDR, vereinzelt zu Kirchenfragen, die ihm als engem Vertrauten Erich Honeckers und Mitglied des Politbüros zur Kenntnis gegeben worden sind. Besonders hinzuweisen ist auf die persönlichen Aufzeichnungen zu Sitzungsprotokollen des Politbüros und des Sekretariats des Zentralkomitees (Oktober 1984 bis September 1989). Die von Wolfgang Herger angefertigten Informationen über Diskussionen in den Politbüro- und Sekretariatssitzungen sowie von Günter Böhme in den Ministerratessitzungen vermitteln dem Leser einen Komplex von Problemen, vor denen die DDR bei der Umsetzung der Wirtschafts- und Sozialpolitik stand. Die Besucher- und Reiseproblematik und das Sicherheitsdenken werden in den Dokumenten sichtbar. Viele Dokumente, die er als Politbüromitglied und Sekretär für Sicherheitsfragen gelesen und mit denen er gearbeitet hat tragen seine Anmerkungen, Einfügungen, Streichungen im Text und Zuschreibungen. Die Studien zur politischen, wirtschaftlichen, kulturellen und gesellschaftlichen Entwicklung, eine Vielzahl von Eingaben zu verschiedensten Problemen aus allen Bevölkerungsschichten (auch zu Wahlen in der DDR) sowie Einschätzungen und Analysen aus den Ministerien der DDR geben Auskunft über den Niedergang der DDR und zum Ende der SED im Herbst 1989. 7,50 lfm (überwiegend Filme) 1982 – 1990
- Context
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Sozialistische Einheitspartei Deutschlands
- Holding
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BArch DY 30 Sozialistische Einheitspartei Deutschlands
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30.01.2024, 2:21 PM CET
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