Bestand

Superintendentur Elsterwerda (Bestand)

Vorwort: Die ehemalige Superintendentur Elsterwerda und das dazugehörige Archiv:

Das Gebiet der späteren Superintendentur Elsterwerda gehörte vor dem Jahe 1815 zur Superintendentur Großenhain.
In den Jahren 1815 bis 1996 waren der Superintendentur Elsterwerda folgende Kirchengemeinden unterstellt:
Elsterwerda,
Bockwitz mit Mückenberg,
Großthiemig, Hirschfeld, Gröden,
Stolzenhain-Saathain, Würdenhain,
und seit 1860 auch Hohenleipsch und Gorden.
Ferner gehörten auch Großkmehlen und Ortrand dazu, die aber im Jahre 1973 nach Görlitz in die Evangelische Kirche der schlesischen Oberlausitz ausgegliedert wurden.

(Eine genauere Recherche zur Vorgeschichte der Superintendentur Elsterwerda wurde im Jahre 1955 von Dr. A. Centgraf gefertigt. Dieser Text ist weiter unten zu finden!)

Mit der Kirchenkreisneuordnung im Jahre 1996 hörte der Kirchenkreis Elsterwerda auf zu bestehen.
Am 1.1.1997 wurden der Kirchenkreis Elsterwerda und der südliche Teil des Kirchenkreises Liebenwerda zum Kirchenkreis Bad Liebenwerda vereinigt.

Der Sitz der Superintendentur blieb allerdings bis ins Jahr 2007 in Elsterwerda, so gibt es auch über das Jahr 1996 hinaus geführte Akten.

Das Archiv enthält den Archivbestand der Superintendentur Elsterwerda seit 1823.
Zu dem Bestand gehören Akten und Bücher.

Das Findbuch wurde ursprünglich im odt-Format verfasst und nach der Archivklassifikation für Pfarr- und Ephoralarchive der Evangelischen Kirche Mitteldeutschlands (in Anlehnung an den Aktenplan der Kirchenprovinz Sachsen von 1964) geordnet.
Das Findbuch wurde im Juni 2011 erstellt.

Die Archivalien sind mit den Signaturen H 1 bis H 370 versehen und unter diesen Nummern in Kartons verpackt und gekennzeichnet.
Die Bücher haben die Signaturen B 1 bis B 15, sind dem Archivbestand beigefügtt und ebenfalls in Kartons verpackt.

Das Archiv besteht aus 2 Teilen.
Der erste Teil enthält die Generalakten der Superintendentur, der zweite Teil die Spezialakten, d.h. die ortsbezogenen Akten.

Mit der Übertragung in das Augias-Programm erscheinen die Begriffe aus der o.g. Klassifikation im Augias-Formular unter "Systematikgruppe 1".

Oktober 2023.

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VORGESCHICHTE DER SUPERINTENDENTUR ELSTERWERDA SEIT 1539:
"Einführung:
Die Superintendentur Elsterwerda, die 1815 nach dem Wiener Frieden eingerichtet wurde, war ursprünglich ein Teil der alten Superintendentur Grossenhain. Diese wurde 1539 eingerichtet und deckte sich in der Hauptsache mit demjenigen Archivdiakonatsbezirke des Bistums Meissen, der sämtliche auf dem rechten Elbufer gelegene Parochien der Markgrafschaft Meißen umfasste.
Die kirchliche Verwaltung dieses Bezirkes lag in den Händen desjenigen Meissnischen Domherrn, der die Propstei zu Grossenhain innehatte. Nach der Einführung der Reformation wurde die Superintendentur Grossenhain noch vergrössert. Der Superintendent führte den Titel Eminenz rsp. Exzellenz.

Die Ephorie Grossenhain setzte sich zusammen aus:
1. Dem Senftenberger Finsterwalder Kreis
2. Dem Mühlberger Kreis
3. Dem Ortrand - Elsterwerda Kreis
4. Dem Zabeltitzer Kreis
5. Dem Radeburg - Lampertswaldischen Kreis.

Im Jahre 1750 umfasste dieser geistliche Bezirk 8 Städte, zwei Marktflecken, 48 Mutterkirchen auf dem Lande, 36 Tochterkirchen. Es amtierten 78 ordinierte Prediger und Substituten.
Als im Jahre 1815 die Superintendentur Elsterwerda aus dem Ortrand - Elsterwerdaer Teil der Superintendentur Grossenhain gebildet wurde, legte man wegen der zentralen Lage den Wohnsitz des Superintendenten nach Elsterwerda.
Eine Anzahl Elsterwerdaer Pfarrer waren bereits Adjunkten der Ephorie Elsterwerda gewesen.

Dem Superintendenten in Elsterwerda wurden 1815 folgende Parochien unterstellt:
Bockwitz mit Mückenberg
Groeden
Grosskmehlen, Pfarrstelle und Diakonat
Grossthiemig, Pfarrstelle und Diakonat
Hirschfeld
Ortrand, Pfarrstelle und Diakonat
Stolzenhain - Saathain, Pfarrstelle und Diakonat
Würdenhein
Elsterwerda, Diakonat.
Im Jahre 1860 kamen noch hinzu die Parochien
Hohenleipisch
Gordon.

Inzwischen war im Jahre 1803 ein Landpfarramt in Elsterwerda eingerichtet worden, das mit dem Diakonat verbunden wurde. Das Diakonat wurde 1865 aufgehoben und im gleichen Jahr entstand eine selbständige Kirchengemeinde in Plessa.
Im Jahre 1896 wurde das Diakonat in Elsterwerda wieder eingerichtet. Die Diakonatsstelle in Grosskmehlen wurde 1846 aufgehoben, sie war seit 1829 nicht mehr besetzt worden.
Ebenfalls ruht die Besetzung des Diakonats in Ortrand seit 1822, in Grossthiemig seit 1910 und in Stolzenhain - Saathain seit 1904. Aus der Parochie Stolzenhain - Saathain wurde Prösen ausgepfarrt.
Dieses ehemalige Filial ist seit 1904 selbstständiges Pfarramt.

Infolge der ungeahnten Entwicklung der Kohlenindustrie im Bezirk der Parochie Bockwitz wurde auch dort eine Neuordnung und Verstärkung der geistlichen Versorgung notwendig:
Die ehemalige zweite Pfarrstelle, die zugleich Diakonat von Mückenberg war, wird 1933 selbstständig.
Es gibt seitdem ein Pfarramt Mückenberg (Lauchhammer - West). In Bockwitz selbst bestehen jetzt zwei Pfarrämter, die den Bezirk Lauchhammer - Mitte betreuen. In Schwarzheide wird die frühere Hilfspredigerstelle Zschornegosda zum Pfarramt Schwarzheide im Jahre 1948 erhoben.
Das jüngste Pfarramt ist dass der Parochie Lauchhammer - Ost, das 1951 gegründet wurde. …."

aus: Centgraf, Dr. Alexander, Pfarrerbuch Kirchenkreises Elsterwerda.
Erarbeitet von Dr. Alexander Centgraf, Schlieben, 1955. (Maschinenschrift).

Bestandssignatur
Kirchenkreis Bad Liebwerda, A01

Kontext
Evangelischer Kirchenkreis Bad Liebenwerda (Archivtektonik)

Bestandslaufzeit
1823 - 2010 (1815: Buch Galle B15)

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Letzte Aktualisierung
15.12.2023, 14:31 MEZ

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Objekttyp

  • Bestand

Entstanden

  • 1823 - 2010 (1815: Buch Galle B15)

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