Akten | Bestand

Nachlass Pfleger, Arthur (Bestand)

Vorwort: Der im November 2020 erworbene Nachlass des Fliegerbeobachters char. Hauptmann a.D. Arthur Karl Pfleger besteht aus drei großteils beschrifteten Fotoalben der Jahre 1914 bis 1918 mit Luft- und Bodenaufnahmen vor allem von der Westfront in Nordfrankreich und Belgien sowie von der Orientfront. Arthur Karl Pfleger wurde am 05.07.1888 in Kandel (Rheinpfalz) als Sohn des Obergeometers Jakob Pfleger und seiner Frau Adriane, geborene von und zu der Tann, geboren. Nach dem Besuch des Kadettenkorps wurde er am 07.07.1909 als Fähnrich im 5. Feldartillerie-Regiment angestellt und am 01.10.1910 zur Kriegsschule kommandiert, welche er 1911 abschloss. Am 07.03.1912 wurde er zum Leutnant (mit Patent) befördert. Er erbat im Sommer 1913 seinen Abschied als Leutnant a.D. beim Lazarett-Kommando II München, der ihm am 15.08.1913 bewilligt wurde, um in München ein Studium der Zahnmedizin zu beginnen. Zu Beginn des 1. Weltkrieges rückte Leutnant Arthur Pfleger am 13.08.1914 zunächst als Adjutant bei der II. Ersatz-Abteilung des 4. Feldartillerie-Regiments ein und wurde am 10. September als Ordonanzoffizier zum Regimentsstab des 6. Feldartillerie-Regiments versetzt. Am 31.03.1915 kam er zur III. Abteilung dieses Regiments, wo er am 18. Juli die Stelle eines stellvertretenden Ordonanzoffiziers annahm. Wenige Tage später wurde er zum Luftschiffertrupp der 6. bayer. Reserve-Division kommandiert, wo er am 25. August zum Oberleutnant befördert wurde. Im Sommer 1915 begann Arthur Pfleger seine Ausbildung zum Artillerie-Beobachter und wurde ab dem 3. September zu Artillerie-Beobachterkursen in Jüterbog und zur Flieger-Ersatzabteilung Schleißheim kommandiert. Anschließend kam er am 24. Dezember zunächst zum Armeeflugpark 6 und am 08.01.1916 zur Artillerie-Fliegerabteilung 201. Ab 25. Januar wurde er zur bayer. Feldflieger-Abteilung 5 versetzt, wo er ein Jahr blieb, ehe er ab 12.01.1917 seine Ausbildung fortsetzte (u.a. Funkerausbildung B bei der Flieger-Ersatz-Abteilung Schleißheim) und Lehrtätigkeiten begann. Am 20.03.1917 wurde Arthur Pfleger als Führer des F.T.-Zuges für Wechselverkehr zur Flieger-Abteilung (A) 292 versetzt und leitete vom 9. bis 14 Juni einen F.T-Kurs bei der Armee-Funkerabteilung 6 in Roubaix. Ab 19. Juni wurde er als Lehrer zur Beobachterschule der Flieger-Ersatz-Abteilung Schleißheim versetzt, deren Führung er vom 22. bis 25. Dezember kurzzeitig übernahm, ehe er ab 30. Dezember als bayer. Beauftragter zum Stab des Kommandeurs der Artillerieflieger-Schule Ost I in Groß-Autz kommandiert wurde. Ab 05.02.1918 wurde er zur Lehrabteilung C versetzt, deren Führung er vom 1. April bis 1. Juli übernahm, während er gleichzeitig am 19. April (mit Patent vom 16.03.1918) im 15. Infanterie-Regiment wieder angestellt, und dort am 1. Juni mit der Kompanie-Führer-Stelle beliehen wurde. Ab 9. August kam er als Kommando-Führer zum Artillerie-Flieger-Kommando Grafenwöhr, wo er bei Kriegsende am 16. November infolge Abtrennung des Flieger-Kommandeurs ausschied. Nach dem Ende des 1. Weltkrieges kehrte Arthur Pfleger am 28.12.1918 zum 15. Infanterie-Regiment zurück und übernahm dort bis zum 30. März 1919 die Führung der 2. Kompanie. Anschließend war er dort bis zum 17. April Regimentsadjutant und wechselte vom 18. April bis zum 31. Mai als I. Ordonanzoffizier zum Stab des Detachement Schaaf, mit welchem er an der Bekämpfung der Unruhen in Schwaben teilnahm. Zuletzt war er bis zum 15.12.1919 Adjutant der Abwicklungsstelle des 15. Infanterieregiments und erhielt am 14.02.1920 gleichzeitig mit seinem Ausscheiden aus dem Militärdienst seine letzte Beförderung zum char. Hauptmann a.D. Als Zivilist nahm er eine Stelle bei der Reichsbank Regensburg an und wurde als Kriegsbeschädigter am 01.05.1921 pensioniert. Arthur Pfleger verbrachte den ersten Weltkrieg mit wenigen Ausnahmen im westlichen Kriegsgebiet in Nordfrankreich und Flandern, wo er mehrere Auszeichnungen erhielt unter anderem den bayerischen Militärverdienstorden 4b, das Beobachterabzeichen und das Preußische Eiserne Kreuz 1. und 2. Klasse. 1918 heiratete er Frieda Anna Katharina Knoll aus Regensburg, die Tochter des verstorbenen Hauptzollamtsverwalters Georg Knoll aus Landau (Pfalz), mit der er eine Tochter hatte. Weitere Archivalien zu seiner Person: Kadettenkorps, Personalakten 999 OP 3036 Dr. Alexandra Risse, April 2022

Reference number of holding
NL Pfleger
Extent
3
Language of the material
ger

Context
Bayerisches Hauptstaatsarchiv (Archivtektonik) >> Beständetektonik des Bayerischen Hauptstaatsarchivs >> 4 Abteilung IV: Kriegsarchiv >> 4.5 Sammlungen >> 4.5.6 Nachlässe >> 4.5.6.2 Nachlässe >> Nachlässe L-P

Date of creation of holding
1914-1918

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Provenance
Nachlass Pfleger, Arthur
Last update
03.04.2025, 11:04 AM CEST

Data provider

This object is provided by:
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Object type

  • Bestand
  • Bilder

Time of origin

  • 1914-1918

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