Architektur

Hirsau-Kloster St Peter und Paul-Klosterkirche-Nordwestturm (Eulenturm)-Romanisch um 1091-Ansicht von Süden-zweites bis fünftes Obergeschoß mit Biforien (durch eingestellte Rundsäulen unterteilt)

Das ab 1092 im Nordwesten von St. Aurelius am gegenüberliegenden Naheufer gegründete Benediktinerkloster St. Peter und Paul wuchs und gedieh, ebenfalls unter den positiven Gegebenheiten der „Hirsauer“ Reform (durch Abt Wilhelm 1069-1091), und übertraf St. Aurelius bald an Größe und Bedeutung. Nach einer glorreichen Blütezeit im 12-13. Jahrhundert trat jedoch im 14. Jh ein allmählicher Niedergang ein, der erst durch die Annahme der „Bursfelder Reformkongregation“ 1458 in einen erneuten Aufschwung umwandelte, der sich für St Peter und Paul auch in einem weitgehenden Neubau der Klosteranlagen nebst Kirche (unter Erhalt der Romanischen Westtürme) ab 1458 äußerte. Im 16. Jahrhundert aber, nach der Rückkehr Herzog Ulrichs von Württemberg in sein Herzogtum (nach der Schlacht von Laufen 1537 gegen die Habsburgischen Besatzer) führte jener auch in Württemberg die Reformation ein (um die Unterstützung eines protestantischen Freundes des Landgrafen Phlipp von Hessen zu lohnen) und das Kloster wurde fortan unter weltlichen Gesichtspunkten betrieben. Der Bau des prächtigen Jagdschlosses unter Herzog Ludwig in den Jahren 1586-92 stellte einen weiteren Abschnitt in der Kommerziellen Nutzung der Anlage dar. Auch St Peter und Paul ereilte das Schicksal von Zerstörungen im Nagoldtal; zunächst im Dreißigjährigen Krieg (1618-48), vor allem aber unter den Franzosen, deren Mordbrenner Melac 1692 die ganze Gegend systematisch verwüstete. Anschließend wurden Teile der Anlage meist zu Wirtschaftlichen Nutzzwecken, wieder instand gesetzt; die einst prächtige Klosterkirche mit den Klosterbauten aber fiel, bis auf den Nordwestturm (auch Eulenturm genannt) der Zerstörung heim – ebenso wurde das Jagdschloss nicht wieder instand gesetzt sondern ziert als „Skelett der Renaissance“ mit mich noch immer beeindruckender Architektur das Bild. Heute sind in einigen, historisierend restaurierten Gebäuden, Calwer Behörden untergebracht, die Klosteranlage selbst ist, trotz überwiegend ruinösem Zustand, durch anhaltende Restaurierungen in einem sehenswerten Zustand. HINWEIS: Der externe Link #3 führt zur Online-Resource der Oberamtsbeschreibungen. Unter dem Oberamt Calw (1860) finden sich weitere Informationen zum Hintergrund aus der damaligen Beschreibungsweise. Zum Kloster selbst ist der damals noch "Hirschau" genannte Ort aufzurufen.

Dieter-Robert Pietschmann | Rechtewahrnehmung: heidICON - Die Heidelberger Objekt- und Multimediadatenbank

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Location
Kloster Hirsau
Collection
Städte und Dörfer

Event
Herstellung
(when)
1092
(description)
Romanisch

Last update
05.03.0011, 4:25 PM CET

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Object type

  • Architektur

Time of origin

  • 1092

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