Bestand
216. Infanterie-Division (Bestand)
Geschichte des
Bestandsbildners: Die organisationsgeschichtlichen Angaben
und Unterstellungsübersichten sind aus dem Werk von Georg
Tessin, "Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und
Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939 - 1945", Bd. 8, Seite
77-78, Frankfurt/Main und Osnabrück, 1966 ff.
übernommen.
216.
Infanterie-Division
(WK XI, E 348
Hameln)
26.8.1939 als Div. 3, Welle
durch den Landwehr-Kdr.
Hannover,
WK XI, mit:
Inf. Rgt. 348 I.-III.
durch Ausb. Leiter Celle
Inf. Rgt.
396 I.-III. durch Ausb. Leiter Braunschweig
Inf. Rgt. 398 I.-III. durch Ausb. Leiter
Magdeburg
Art. Rgt. 216
I.-IV.
Div. Einheiten 216.
31.1.1940 Abgabe des II./396 als I./630
und III./628 an die 556. (Oberrhein-) Div.; wurde ersetzt;
15.2.1940 Umbildung der 4., 8. und 12. Kp. der drei Rgter.
in MG-Kpn. und Verminderung der Aufkl. Abt. in eine Radf.
Aufkl. Schwadron; 10.5.1941 Austausch der IV. Abt. des
Art. Rgts gegen IV./Art. Rgt. 212; 20.11.1941 Abgabe der
drei 13. Kpn. der Inf. Rgter. an die 223. Inf. Div.;
wurden ersetzt, als die Division selbst nach dem Osten
verlegt wurde; 1.6.1942 wurde das Inf. Rgt. 398 aufgelöst,
die Division damit zweigliedrig:
Inf., sp. Gren. Rgt. 348 I.-III.
Inf., sp. Gren. Rgt. 396 I.-III.
Art. Rgt. 216 I.-IV.
Am
17.11.1943 wurde die Division nach dem Einsatz bei Orel
aufgelöst, der Div. Stab, Stab/Gren. Rgt. 348 und Art.
Rgt. 216 kamen nach dem Westen zur Aufstellung der 272.
Inf. Div. (22. Welle), ebenso die noch vorhandenen Btls.
und Abt. Stäbe sowie die Versorgungseinheiten. Der
Stab/Gren. Rgt. 396 bildete den Stab/Div. Gruppe 216 bei
der 102. Inf. Div., I./348 die Rgts. Gruppe 348 und I./396
die Rgts. Gruppe 396, I./Art. Rgt. 216 die II./216 im
Rahmen des Art. Rgts. 104 der 102. Inf. Div.; Teile der
Schnellen Abt. 216 bildeten das Pz. Zerstörer-Btl. 474 und
dessen 1. Kp.
Unterstellung:
1939
Sept.: VI; 5.
Armee; "C"; Westen; Eifel
Okt.: z.
Vfg.; 1. Armee; "C"; Westen; Saarpfalz
Dez.: z. Vfg.; 6. Armee; "B"; Westen;
Niederrhein
1940
Jan./Mai: z. Vfg.; 6. Armee; "B"; Westen;
Niederrhein
Juni: z. Vfg.; OKH;
Westen; Antwerpen
Juli: IX; 6.
Armee; "A"; Westen; Kanalküste
Aug.: IX; 6. Armee; "B"; Westen; Kanalküste
Sept./Okt.: IX; 6. Armee; "C"; Westen;
Kanalküste
Nov./Dez.: IX; 6. Armee;
"D"; Westen; Kanalküste
1941
Jan./Feb.: IX; 6. Armee; "D"; Westen;
Kanalküste
März: XXVIII; 6. Armee;
"D"; Westen; Kanalküste
Apr.:
XXXXIII; 9. Armee; "A"; Westen; Kanalküste
Mai/Dez.: LX; 15. Armee; "D"; Westen;
Kanalküste
1942
Jan./Juni: verteilt:
a) 2. Pz.
Armee; Mitte; Osten; Brjansk
b) 4.
Armee; Mitte; Osten; Juchnow
c) 9.
Armee; Mitte; Osten; Rshew
Juli/Nov.: XXXXVII; 2. Pz. Armee; Mitte; Osten;
Brjansk, Orel
Dez.: z. Vfg.;
4.Armee; Mitte; Osten; Spass-Demensk
1943
Jan./Feb.: XXXIX; 9.
Armee; Mitte; Osten; Rshew
März:
LV; 2. Pz. Armee; Mitte; Osten; Orel
Apr.: XXXXI; 2. Pz. Armee; Mitte; Osten; Orel
Mai/Juni: XXIII; 2. Pz. Armee; Mitte;
Osten; Orel
Juli: XXIII; 9. Armee;
Mitte; Osten; Orel
Aug.: XXXXVIII;
9. Armee; Mitte; Osten; Orel
Sept.:
XXXV; 9.Armee; Mitte; Osten; Brjansk
Okt.: XXXV; 2. Armee; Mitte; Osten; Gomel
Nov. (Kgr.): XX; 2. Armee; Mitte; Osten;
Gomel
Anmerkung:
Die Unterstellungsverhältnisse sind (nach den
"Schematischen Kriegsgliederungen") jeweils nur für einen
Stichtag pro Monat angegeben; im Einzelnen:
1940
9. Juni, 21.
Juli, 1. Aug., 13. Sept., 7. Okt., 7. Nov., 12. Dez.
1941
15. Jan., 10.
Feb., 12. März, 5. Apr., 1. Mai, 5. Juni, 1. Juli, 7.
Aug., 3. Sept., 2. Okt., 4. Nov., 4. Dez.
1942
2. Jan., 6.
Feb., 10. März, 5. Apr., 11. Mai, 8. Juni, 4. Juli, 5.
Aug., 2. Sept., 8. Okt., 5. Nov., 1. Dez.
1943
1. Jan., 3.
Feb., 4. März, 9. Apr., 1. Mai, 1. Juni, 7. Juli, 5. Aug.,
5. Sept., 4. Okt., 8. Nov., 3. Dez.
1944
15. Apr., 15. Mai, 15.
Juni, 15. Juli, 31. Aug., 16. Sept., 13. Okt., 5. Nov.
(26. Nov.), (31. Dez.)
1945
19. Feb., 1. März, 12. Apr., 7. Mai
Die "Schematischen Kriegsgliederungen"
setzen erst mit dem 8. Juni 1940 ein; aus dem ersten
Vierteljahr 1944 fehlen sie.
Bearbeitungshinweis:
Die Bestände der Divisionskommandos waren bereits im Jahr
1988 verzeichnet worden (Frau Ganser). Das hieraus im
April 1988 fertiggestellte Findbuch wurde 2010
retrodigitalisiert und 2012 sowie 2015
überarbeitet.
Bestandsbeschreibung: Wie die Kriegstagebücher (KTB)
aller anderen Verbände und Dienststellen des Heeres waren
auch die KTB der Divisionen vom Mobilmachungstag (26.
August 1939) an das Heeresarchiv Potsdam abzugeben, wo sie
eine Zugangssignatur erhielten (anfangs getrennt nach
Kriegsschauplätzen: P für Polen, W für Westen; nach
Beendigung des West- und des Norwegenfeldzuges aber nur
nach laufender Nummer) und in dieser Reihenfolge
eingelagert, dann aber systematisch nach den KTB-führenden
Stellen und Abteilungen in Eingangslisten erfasst wurden.
Diese Listen (so genannte "Potsdam-Listen") sind erhalten
geblieben. Aus ihnen geht hervor, dass noch bis Anfang
bzw. Mitte 1944 Kriegstagebücher von Divisionen beim
Heeresarchiv eingegangen sind. Jedoch sind die
Kriegstagebücher, die später als Mitte oder Ende 1943 in
Potsdam eingingen, offenbar nicht mehr in die Zweigstelle
Liegnitz ausgelagert und mit allen anderen Beständen, die
sich noch in Potsdam befanden, beim Brand des
Heeresarchivs im April 1945 vernichtet worden. Weitere
Aktenverluste, die nur zum Teil durch Ersatzakten aus
Doppelüberlieferungen aufgefüllt werden konnten, waren
bereits beim Brand in der Kriegswissenschaftlichen
Abteilung des Generalstabs des Heeres im Februar 1942
entstanden. Die nach Liegnitz ausgelagerten
Divisionsbestände gelangten mit einem Evakuierungszug
Anfang 1945 nach Thüringen, wo sie im April 1945 von
amerikanischen Truppen erbeutet und über Frankfurt/Main in
die USA gebracht wurden. Dort wurden sie nochmals erfasst
und - mit Ausnahme der Quartiermeister-Unterlagen -
verfilmt. Ab 1962 erfolgte die Rückgabe an die
Bundesrepublik Deutschland. Die Unterlagen kamen zunächst
in die Dokumentenzentrale des Militärgeschichtlichen
Forschungsamtes, von wo sie nach deren Auflösung Anfang
1968 in die Abteilung Militärarchiv gelangten.
Akten aus der Vorkriegszeit sind bei den
Infanterie-Divisionen nur in drei Ausnahmefällen in
größerer Zahl überliefert: - 7., 10. und 17. Inf.Div.;
diese drei Divisionen waren im Wehrkreis VII (München),
bzw. im später (1937) eingerichteten, ebenfalls
bayerischen Wehrkreis XIII (Nürnberg) beheimatet. Für
beide Wehrkreise muss etwa Anfang 1941 eine
Aktensammelaktion befohlen worden sein, ohne dass hierüber
Näheres bekannt geworden wäre. Unbekannt ist auch, wo sich
die Aktensammelstelle befand, in der amerikanische Truppen
1945 mehrere tausend Akten von Stäben, Truppenteilen und
Dienststellen mit bayerischen Standorten aus der Zeit 1919
bis 1941 erbeuteten. Dieses Schriftgut wurde nach der
Rückgabe aufgeteilt; Divisionsakten kamen in die
Bestandsgruppe RH 26. Von diesen drei Ausnahmen also
abgesehen, ist aus den Vorkriegsjahren praktisch nichts
vorhanden; Gleiches gilt für das bei den einzelnen
Abteilungen der Divisionsstäbe außerhalb der
Kriegstagebuch-Unterlagen angefallene
Routine-Schriftgut.
In den
einzelnen Rückgaben waren enthalten:
- Sept. 1962: 1.-6. Division
-
März 1963: 7.-18. Division
- Juli
1963: 19.-23. Division
- März 1964:
24.-34. und 73. bis 79. Division
-
Juli 1964: 35.-72. und 81. Division
- März 1964: 82.-100. Division
- Sept. 1965: 101.-125. Division
- Mai 1966: 126.-212. und 215.-217. Division
- Juli 1966: 213. Sich. Division
- Dez. 1966: 218.-295. Division
- Mai 1967: 296.-383. Division, 999. le.
Afrika-Division, Div. Brandenburg
-
Okt. 1967: 384.-719. Division und Division 905
ferner: Div. Dormagen, Inf.Div.
Großdeutschland, Sturm-Div. Rhodos,
Div.Gruppe Rossi, Div. von Broich/Div. von
Manteuffel
In den "Guides to German
Records Microfilmed at Alexandria/Virginia" sind
Kriegstagebücher von Infanterie-Divisionen wie folgt
erfasst:
- Guide Nr. 41: Divisionen
1-5 (Nachträge in Guide Nr. 63)
-
Guide Nr. 45: Divisionen 6-9 (Nachträge in Guide Nr.
63)
- Guide Nr. 63: Nachträge
Divisionen 1-9, Divisionen 10-21
-
Guide Nr. 64: Divisionen 22-57
-
Guide Nr. 65: Divisionen 58-96
-
Guide Nr. 66: Divisionen 97-114
-
Guide Nr. 67: Divisionen 116-137
-
Guide Nr. 68: Divisionen 141-187
-
Guide Nr. 69: Divisionen 189-218
-
Guide Nr. 70: Divisionen 221-255
-
Guide Nr. 71: Divisionen 256-291
-
Guide Nr. 72: Divisionen 292-327
-
Guide Nr. 73: Divisionen 328-369
-
Guide Nr. 74: Divisionen 370-710
-
Guide Nr. 64: Divisionen 22-57
-
Guide Nr. 76: Divisionen 712-719, 999, Pz.Gren.Div.
Brandenburg, Sturm-Div.
Rhodos,
Div. von Broich/von Manteuffel, Div. Dormagen,
Div.Gruppe Rossi, Pz.Gren.Div.
Großdeutschland, Pz.Gren.Div.
Feldherrnhalle
Das
Aktenmaterial aus Potsdam bzw. Liegnitz, das etwa 95 bis
98% der Bestände ausmacht, wird ergänzt durch
Beuteschriftgut vom westlichen Kriegsschauplatz, das in
den USA zumeist "Pseudo-Potsdam-Nummern" ab 70.000
erhalten hat, sowie durch Einzelakten aus anderen in den
USA zum Teil unter Sachbetreffen gebildeten
Schriftgutgruppen (z.B. „EAP") und durch Abgaben aus
Privathand, darunter auch Nachkriegs-Ausarbeitungen der
Operational History (German) Section der Historical
Division der US-Army/Studiengruppe Wehrmachtführung und
Heer.
Die Gliederung des
Aktenmaterials ist stets die gleiche:
- Stammtafeln (mit organisationsgeschichtlichen
Angaben auch zu den Divisionseinheiten)
- Abteilung Ia (Führungsabteilung; auch
Ausbildungsangelegenheiten)
-
Abteilung Ic (Feindaufklärung, Spionage- und
Sabotageabwehr, Truppenbetreuung)
-
Abteilung IIa/IIb (Adjutantur: Personalwesen)
- Abteilung Ib (Quartiermeister) mit den
Unterabteilungen
III
(Gericht)
IVa (Intendant)
IVb (Div.Arzt)
IVc
(Div.Veterinär)
IVd ev./kath. (Div.
Geistliche)
- Kommandant des
Div.Stabsquartiers (nur im ersten Kriegsjahr)
- Sonstige Unterlagen
Inhaltliche
Charakterisierung: Ia: KTB von Aug. bis Ende Dez. 1939,
von Ende Juli 1940 bis Mitte Juni 1942 und von Ende Sept.
1942 bis Anfang Feb. 1943 sowie KTB der Gruppe Gilsa I und
II von Ende Dez. 1941 bis Mitte Okt. 1942 und der
Divisions-Gruppe 216 von Ende Nov. 1943 bis März
1944.
Ib: KTB von Mai 1940 bis Ende
Dez. 1942.
Ic: TB von Aug. 1939 bis
Ende Jan. 1943.
IIa: TB von Aug.
1939 bis Ende Jan. 1943
Erschließungszustand: Vollständig erschlossen
Zitierweise: BArch
RH 26-216/...
- Bestandssignatur
-
Bundesarchiv, BArch RH 26-216
- Umfang
-
70 Aufbewahrungseinheiten; 2,1 laufende Meter
- Sprache der Unterlagen
-
deutsch
- Kontext
-
Bundesarchiv (Archivtektonik) >> Norddeutscher Bund und Deutsches Reich (1867/1871-1945) >> Militär >> Reichswehr und Wehrmacht 1919 bis 1945/1946 >> Reichsheer und Heer >> Kommandobehörden, Verbände und Einheiten >> Divisionen >> Infanterie-Divisionen
- Verwandte Bestände und Literatur
-
Fremde Archive: Deutsche Dienststelle (WASt) Berlin: Erkennungsmarken-Verzeichnisse und namentliche Verlustmeldungen
Verwandtes Archivgut im Bundesarchiv: Bestände:
RH 7 (OKH / Heerespersonalamt, darin Verleihungsvorschläge und Verleihungslisten)
PERS 15 (Verfahrensakten von Gerichten der Reichswehr und Wehrmacht)
MSG 2 (Militärgeschichtliche Sammlung)
MSG 3 (Sammlung von Verbandsdruckgut)
N 658 (Nachlass Schack, Friedrich Aug.)
ZA 1 (Operational History (German) Section der Historical Division der US-Army / Studiengruppe Wehrmachtführung und Heer)
Akten:
MSG 2/2339: Einsatz der 216. Infanterie-Division in Rußland 1943
ZA1/ 1502: v. Roman, Rudolf: Die Abwehrkämpfe des XX. Armeekorps im Raum südwestlich Orel im Sommer 1943 und der Rückzug über Dessna und Dnjepr bis an den Rand der Pripjet-Sümpfe
Literatur: Guides to German Records Microfilmed at Alexandria/Va. Washington 1958 ff., Bd. 69
Held, Walter: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg. Eine Bibliographie der deutschsprachigen Nachkriegsliteratur. 5 Bde. Osnabrück 1978 ff.
Jenner, Martin: Die 216./272. niedersächsische Infanterie-Division 1939-1945. Bad Nauheim 1964
Tessin, Georg: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939-1945. 20 Bde. Osnabrück 1967 ff.
- Provenienz
-
216. Infanterie-Division (216. ID), 1939-1944
- Bestandslaufzeit
-
1939-1944
- Weitere Objektseiten
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-
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16.01.2024, 08:43 MEZ
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Objekttyp
- Bestand
Beteiligte
- 216. Infanterie-Division (216. ID), 1939-1944
Entstanden
- 1939-1944