Bestand
Bonn, Dietkirchen, Akten AA 0152 (Bestand)
Organisation, Personalia, Besitzrechte, Finanzen
Form und Inhalt: Bonn, Dietkirchen
Benediktinerinnenkloster, vor 1015- ; endgültig seit 1483 adeliges Damenstift - 1802
Über den ersten Ursprung der Kirche und des Klosters Dietkirchen fehlt eine sichere Kunde. Kaiser Heinrich II. schenkte demselben am 25 Februar 1015 ein Gut zu Königswinter und sagt "cuidam monsterio Bunnae constructo in honore s. Petri apostolorum principis dicato, ubi nunc santimoniales de devote desersiunt". (Bei Günther, eod. dipl. I Nr. 37, aus dem Stiftscopeibuch). Unter dem 10. August 1021 aber schenkte derselbe Kaiser der Äbtissin Bertswindis de monsterio s. Petri Thielkirchia dicto, in suburbio Bunnae sito "ein Gut zu Libern (Nr. 1) Im Jahr 1015 war also Dietkirchen ein Frauenkloster, dass es früher schon Kloster und also ein Mannskloster gewesen, scheint aus dem Gegensatz "nunc" hervorzugehen. Die Lage des Klosters wird "in suburbio Bunnae" bezeichnet, was mittelalterlich keineswegs "Vorstadt", wie Lersch meint, sondern Vorflur der Burg bedeutet. Bonn war damals ein offener ländlicher Ort mit zerstreuten Wohnstätten, worunter das Cassiusstift einen für sich abgeschlossenen Bezirk hatte. Ein solcher bildete sich auch um Dietkirchen, Wir hören später noch von einem Marktplatz desselben (Nr. 28). Als Erzbischof Conrad von Köln im Jahr 1242 Bonn mit Wällen und Mauern zur Stadt abschloss, lag Dietkirchen vor derselben. Der Name bedeutet unzweifelhaft Volkskirche und scheint dieselbe von der ursprünglichen als Kloster gegründete Cassiuskirche unterscheiden zu wollen. Die in der Urkunde von 1021 genannte Äbtissin Bertwindis war die Tochter des Pfalzgrafen Ezo., Stifters der Abtei Brauweiler, wie dessen Biografie verzeichnet. Fortdauerns war das Kloster mit Jungfrauen aus den edelsten Geschlechtern besetzt. Äbtissin Sigwigis im Jahr 1291 war die Schwester des kölnischern Erzbischofs Sifried von Westerburg (Nr. 16), Ponzela die Schwester des Erzbischofs Heinrich II. (von Virneburg Nr. 24). Im Jahr 1330 ist Elisabeth von Hammerstein (nr. 30), 1350 Ida von Virnenburg (Nr. 38), 1359 Elisabeth von Landskron (Nr. 44). 1409 Sophia von Beyssingen (Nr. ?) Äbtissin daselbst. Die Kirche hatte eine Krypta, welche letztere die ursprüngliche genannt wird (Nr. 23), im Jahr 1246 wurde sie baufällig und Erzbischof Conrad ermunterte zum Neubau (Nr. 9), der jedoch erst später zur Ausführung kam. Im Jahr 1341 wurde eine Trennung der Einkünfte und Absonderungen der Äbtissin von dem Konvent beschlossen, was später noch manche Schwierigkeit absetzte (nr. 32, 36, 58, 74). Die öfteren Belagerungen der Stadt Bonn führten dem Stift stets große Verluste und Versehrungen, zuletzt völlige Einäscherung herbei, wonach Kirche und Kloster in die Stadt verlegt wurden.
Im Dep. Stadt Köln 3 Urkunden 1375-1627 (Nr. 2908b, 13358a,19013); Ausw. 31/5) Akten 1563
In der Univ. Bibl. Bonn Lv 197) Ablaßbrief 1289; Hs. S 1248) Census et pensiones camerariae 1393 (Otto, Rhein.Hss. 10, Druck: An. Nrh. 105, 116ff.).
Im kath. Pfarrarchiv St. Johannes Bapt. zu Bonn 7 Urkunden 1015-1616, darunter D H II Nr. 333 u. Statuten 1616 (Tille 1, 139f.).
Im Stadtarchiv Bonn 1 Urk. 1428 30/1; Abt. Ku 101/7) Kellnereirechnung 1792/93.
Archiv der Stiftskirche zu Bonn 1015 Februar 25 K. Heinrich II. für Dietkirchen, gedruckt durch R.Pick, Geschichte der Stiftskirche zu Bonn 1. Heft (Bonn 1884), Faksimile in Nachrbl. f. rhein. Heimatpflege 10, 303
Im Diözesanarchiv Aachen 1 Urk. betr. Hompesch 1505 Jan. 25 (Urk. 644).
Zur Ergänzung siehe Kurköln, Geistl. Sachen 483 a) betr. Wahl der Äbtissin 1528, 1766-1772; b) der Koadjutorin 1787; c) Eintritt der Kanonissen 1730-1796; d) Kanoniker u. Vikare 1748-1800, Hof zu Buschhoven 1796 u. Weingärten in Urfeld 1786.
Über die Aufhebung s. LHA Koblenz, Abt. 256/657) Einkünfte der Vikare 1803-1804; /6701 Renten 1809; Stadtarchiv Bonn, Französ. Zeit 48/15) Mitglieder- u. Einkünfteverzeichnis 1795.
- Reference number of holding
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AA 0152 120.34.03
- Extent
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65 Einheiten
- Language of the material
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German
- Context
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Landesarchiv NRW Abteilung Rheinland (Archivtektonik) >> 1. Behörden und Bestände vor 1816 >> 1.2. Geistliche Institute >> 1.2.1. A - D >> 1.2.1.15. Bonn >> 1.2.1.15.2. Dietkirchen
- Related materials
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1113 Friedrich I. bekundet das Recht von genannten Wachszinsigen des Stifts Dietkirchen zu Buschoven (Bischoveshoven) - Cop. s. XVI in Kindlingers Sammlung (Münster) LIX S. 187 und Akten Dietkirchen Nr. 26a, S. 98 f.
1289 Dezember 24 Ablassbrief der Bischöfe Petrus Arborensis und andere für das Kloster Dietkirchen - Original Pergament in der Universität Bonn, Abschrift XVII in Gelenii Farr. IX 53
1290 Oktober 4 Erzbischof Siegfried von Köln bestätigt den Ablassbrief von 1289 Dezember 24 - Abschrift XVII in Gel. Farr. 1x 53
1326 Januar 13 Die Äbtissin Elisabeth von Dietkirchen verkauft dem Johann von Vicolicis und dessen Frau Sophia, Bürger zu Köln, einen Hof im Ort Urfelt (Urvaro), den bisher das Kloster Benden inne gehabt hat, gegen eine Zinszahlung von 3 Schilling Kölner Währung - Gleichzeitige Abschrift auf Pergament Deutschordenszentralarchiv Wien; Regest: Pettenegg S. 271 Nr. 1035
Sophia, Tochter des Schulmeisters (rector scolarum), Meister Ludwig, Kanonissin in Dietkirchen gibt an Thilman und Johann, Söhne des verstorbenen Konrad de Dottendorp ihren Weingarten in Dottendorf für eine dimidia carrata vini in Erbpacht. Als Sicherheit stellen die Erbpächter einen Weingarten am Lympath (zinspflichtig an Hermann Dynzenere de Kesternich) und Haus und Land (zinspflichtig an Arnold Schoynleyder) als Unterpfand. Die Bonner Schöffen Hermann Molling und Franco de Puppiltorp hinterlegen die Urkunde im Schöffenschrein. Abschrift auf Pergament eingeheftet in Akten Nr. 10 S. 368
1463 April 9 Johann Soerre und seine Frau Hanne bekunden, dass sie von der Äbtissin des Stifts, Katharina von Bongard die Fischerei zu Urfeld (Oirver) für die Dauer von 12 Jahren unter bestimmten Bestimmungen gepachtet haben - Urkunde dient als Umschlag von Altenberg Akten 30 Heft 1
1627 Januar 1 Erbrente aus Oberkassel s. Stadtarchiv Köln Ur. 19013 (Mitt. 42, 98)
- Date of creation of holding
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(1113-) ca. 1200-1801
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- Last update
-
23.06.2025, 8:11 AM CEST
Data provider
Landesarchiv Nordrhein-Westfalen. Abteilung Rheinland. If you have any questions about the object, please contact the data provider.
Object type
- Bestand
Time of origin
- (1113-) ca. 1200-1801