Münze

Friedland, Sagan und Mecklenburg: Albrecht von Wallenstein (Waldstein)

Vorderseite: ALBERT D G DVX ME-GA FRID ET SA PR VA. Albert von Gottes Gnaden Herzog von Mecklenburg, Friedland und Sagan, Fürst zu Wenden - Drapiertes Brustbild des Albrecht von Waldstein in der Vorderansicht leicht nach links gedreht. Unten das Münzmeisterzeichen Sonne mit eingeschriebenem Gesicht (Georg Reick).
Rückseite: COM SVER DO ROS - ET STARGAR 1630. Graf zu Schwerin, Herr zu Rostock und Stargard - Fürstenhut über Wappenschild: Büffelkopf, Adler, Engel und Löwe, Büffelkopf im Profil, quadrierter Löwenschild, quer geteilter Schild, Greif, geharnischter Arm mit Diamant. Außen die Kette des Ordens vom Goldenen Vlies.
Münzstand: Herzogtum
Erläuterung: Wappenschilde: Büffelkopf (Mecklenburg), Adler (Friedland), Engel und Löwe (Sagan-Flinsberg), Büffelkopf im Profil (Wenden), quadrierter Löwenschild (das Stammwappen Waldstein), quer geteilter Schild (Schwerin), Greif (Rostock), geharnischter Arm mit Diamant (Stargard). - Albrecht Wenzel Eusebius von Waldstein (Wallenstein), geb. 1583, ist der bekannteste Feldherr des Dreißigjährigen Krieges. Er kämpfte seit dessen Beginn im Jahre 1618 auf der Seite der Katholischen Liga und des Kaisers Ferdinand II. und machte im Verlauf der 1620er Jahre eine steile Karriere. Seit 1625 war er kaiserlicher General und erhielt neben der Erhebung in den Reichsfürstenstand bedeutende Territorien und Privilegien. Seinen böhmischen Stammsitz Gitschin baute er zu einem Musterbetrieb des Absolutismus aus. Sein Machtzuwachs und Reichtum - sein hinterlassener Besitz wurde auf 10 Millionen Rheinische Gulden geschätzt - schuf ihm allerdings Feinde am Wiener Hof, welche den misstrauisch gewordenen Kaiser die Ermordung Wallensteins am 25. Februar 1634 in Eger gutheißen ließen. Wallenstein ließ in Gitschin in Gold wohl nur Dukaten und ihre Vielfachen prägen, darunter Doppeldukaten, sowie fünffache und zehnfache Stücke. Dieser Berliner Portugalöser gehört nicht nur zu den schwersten Geprägen Wallensteins, er ist auch deshalb bedeutsam, weil er mit der Nennung des mecklenburgischen Herzogtitels zu den eher seltenen Geprägen des 'Friedländers' gehört. Das Herzogtum Mecklenburg war Wallenstein 1630 vom Kaiser übertragen worden.

Fotograf*in: Lutz-Jürgen Lübke (Lübke und Wiedemann)

Public Domain Mark 1.0 Universal

1
/
1

Location
Münzkabinett, Staatliche Museen zu Berlin - Stiftung Preußischer Kulturbesitz
Collection
Neuzeit
Unterabteilung: 17. Jh.
Inventory number
18201936
Other number(s)
Measurements
Durchmesser: 44 mm, Gewicht: 34.55 g, Stempelstellung: 11 h
Material/Technique
Gold; geprägt

Related object and literature
Literatur zum Stück: A. Meyer, Albrecht von Wallenstein (Waldstein) Herzog von Friedland und seine Münzen (1886) 81 Nr. 195 Taf. 4 (dieses Stück); E. Nohejlová-Prátová, Das Münzwesen Albrechts von Wallenstein (1969) Taf. 4,36; A. L. und I. S. Friedberg, Gold coins of the world from ancient times to the present. 7. Auflage (2003) 141 Nr. 142. - Zum Münzmeisterzeichen vgl. E. Nohejlová-Prátová (1969) 18-21.

Classification
10 Dukaten (Fachklassifikation: Nominal/Währung)
Subject (what)
17. Jh.
Gold
Heraldik und Wappen
Münzmeister/-beamte
Neuzeit
Osteuropa
Porträts
Spitzenstücke und Hauptwerke
Weltliche Fürsten
Subject (who)

Period/Style
Barock
Event
Auftrag
(who)
Event
Herstellung
(who)
(where)
Tschechische Republik
Böhmen
Gitschin (Jičín)
(when)
1630
Event
Eigentumswechsel
(when)
1854
Provenance
Akzession/Erwerbungsnummer: 1854/148-1 (MA Inv.)

Last update
29.04.2025, 12:13 PM CEST

Other Objects (12)