Bericht

Kombilohn: Ein Ansatz mit Haken und Ösen

Mit einer Kombination aus Lohn und staatlichem Transferbezug - dem Kombilohn - sollen die zunehmenden Arbeitsmarktprobleme wettbewerbsschwächerer Arbeitnehmer reduziert werden. Er erhöht die Arbeitsanreize für Leistungsbezieher und führt damit zu stärkerem Wettbewerb am Arbeitsmarkt. In Folge dessen könnten dann die Löhne sinken und die Arbeitsnachfrage steigen. Allerdings sind diese indirekten Beschäftigungswirkungen bestenfalls in der längeren Frist zu erwarten. Befristete Modelle stehen in Konkurrenz zu anderen Maßnahmen der aktiven Arbeitsmarktpolitik. Bei unbefristeten Ansätzen muss unter Status-Quo-Bedingungen mit beträchtlichen Mitnahmeeffekten und hohen Kosten gerechnet werden. Werden letztere über eine Absenkung der Transferleistungen finanziert, sind neue Armutsrisiken zu befürchten. Auch wenn Kombilöhne den Einstieg in den Arbeitsmarkt erleichtern - als arbeitsmarktpolitisches Allheilmittel sind sie keinesfalls geeignet. Um die hohe Arbeitslosigkeit nachhaltig zu senken, wäre eine umfassende Reform des Steuer- und Abgabensystems nötig. Ein erster Schritt könnte die weitere Senkung der Sozialversicherungsbeiträge im Niedriglohnbereich sein.

Language
Deutsch

Bibliographic citation
Series: IAB-Kurzbericht ; No. 3/2006

Classification
Wirtschaft

Event
Geistige Schöpfung
(who)
Dietz, Martin
Koch, Susanne
Walwei, Ulrich
Event
Veröffentlichung
(who)
Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB)
(where)
Nürnberg
(when)
2006

Handle
Last update
10.03.2025, 11:41 AM CET

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  • Bericht

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  • Dietz, Martin
  • Koch, Susanne
  • Walwei, Ulrich
  • Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB)

Time of origin

  • 2006

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