Archivale
Kundschaft (= Zeugenaussagen), die man verhören soll von wegen Enderis Minck von Eßlingen wider David Gretzinger allhie ... (?)
Regest: Erstlich soll Hans Clem gefragt werden, ob nicht David Gretzinger und Wolf Held von Landshuot vor der Zeit in seiner Behausung gezecht haben und ob nicht David Gretzinger in währender Zech hab vernehmen lassen: Ihr Meister und ein ganzes Handwerk Urach und hier haben einen untüchtigen, malefizischen Mann gestraft, eben den Meister von Eßlingen; das solltet ihr nicht getan haben.
Zum andern, ob nicht Wolf Held von Landshuot darüber gesagt hat: Das wär zuviel, denn einen solchen könnt man auf unserem Handwerk nicht dulden.
Zum dritten soll ein ganzes Handwerk der Papiermacher hier gefragt werden, ob Gretzinger nicht vor einem ganzen Handwerk gesagt hab, sie hätten einen untüchtigen und malefizischen (= kriminellen) Mann gestraft, den Meister von Eßlingen, und andere Meister werden's nicht gut schelten. Er werde auch nicht gefördert werden. Darum werden sie ... müssen geben. Daran wolle er keinen Heller erlegen. Das wolle er ihnen gesagt haben.
Zum vierten soll man den Thuma Detinger, deutschen (?) Schulmeister, fragen, wie oft er dem Gretzinger wider das Handwerk allhie geschrieben in andere Werkstätten, sonderlich nach Franckfurt und Niermberg, ob nicht allweg (= immer) der Inhalt gewesen sei, die Meister und Gesellen von Reitlingen und Urach haben einen malefizischen Mann, den Meister von Eßlingen, gestraft, welches er hab widerfochten (= bekämpft) und sei dawider gewesen. Darum haben ihm die Meister und Gesellen das Handwerk niedergelegt. Darum sollen sonderlich die von Franckfurt darüber erkennen, ob seine Werkstatt redlich sei oder nicht.
Zum fünften soll man den Detinger weiter fragen, ob er's ihm nicht widerraten hab und gesagt: Vetter David, ich tät nicht, was Ihr tut. Ich wollt mich nicht also wider das Handwerk legen. Ich hab eben keine Lust mehr, also zu schreiben und Uneinigkeit zu erwecken. Des könnt man wohl über sein. Luget um einen andern Schreiber! Ich tu's nicht mehr.
Zum sechsten soll man den Martin Pfatzler, der sich nach dem Detinger zu der Schreiberei hat brauchen lassen, fragen, ob er dem Gretzinger nicht etliche Briefe, sonderlich einen nach Lyntz geschrieben hab an etliche namhafte Meister, die da zusammen gekommen, eben des Inhalts, die Meister und Gesellen zu Reitlingen haben einen untüchtigen, malefizischen Mann, den Meister zu Eßlingen, gestraft, welches er hab widerfochten (= bekämpft) und nicht einwilligen wollen.
Zum siebenten soll man den David Gretzinger dahin halten, dass er den Brief, den er nach Franckfurt geschickt hat und wiederum zu Haus gebracht, unversehrt auflege bei seinem Eid.
Zum achten sollen die zwei Briefe, die Meister und Gesellen zu Franckfurt dem David Gretzinger geschrieben haben, auch gute Kundschaft sein, darin vermeldet ist: Lieber Meister David, auf Euer Schreiben, dass die Meister von Reitlingen einen malefizischen Mann, den Meister von Eßlingen, gestraft haben, worein Ihr nicht gewilligt, erkennen wir Eure Werkstatt für redlich und die andern Meister nicht, wie denn die Schreiben bei der Hand sein und etwas ausführlicher ausweisen werden.
Den Nicklos Staud soll man fragen, was David gen Niermberg geschrieben hab und in wieviel Werkstätten er's mündlich ... (?) hab, dass die Meister von Reitlingen einen untüchtigen, malefizischen Mann, den Meister von Eßlingen, gestraft haben.
Enderis Minck, Bürger und Papierer zu Eßlingen.
Letztlich soll der Herr Stadtschreiber berichten, was er von einem Papierer-Gesellen, der bei Anthony Fietz 5 Tag gearbeitet hat, gehört hab, wie dann ihm zu Niermberg, auch zum Roten Bach(?) bei Meister Melcher in dem Geschenk angezeigt worden sei.
- Reference number
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A 2 c (Zünfte) Nr. A 2 c (Zünfte) Nr. 3186
- Formal description
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Beschreibstoff: Pap.
- Further information
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Bemerkungen: Handschrift schwer leserlich
Genetisches Stadium: Or.
- Context
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Reichsstädtische Urkunden und Akten (Bde. 8-11 u. 18) >> Bd. 9 Zünfte Papierer
- Holding
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A 2 c (Zünfte) Reichsstädtische Urkunden und Akten (Bde. 8-11 u. 18)
- Date of creation
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etwa 1594 (ohne Datum)
- Other object pages
- Last update
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20.03.2025, 11:14 AM CET
Data provider
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Object type
- Archivale
Time of origin
- etwa 1594 (ohne Datum)