Porzellanfigur

Die Künste auf dem Berg Parnaß, eine Mittelgruppe

Allegorische Gruppe mit sechs Putten auf pyramidaler, spärlich bewachsener Felsformation. Auf der Spitze der Felsformation steht in Schrittstellung mit durchgedrücktem Kreuz und nach hinten geworfenem Kopf der Putto, der die Astronomie personifiziert. Mit seiner linken Hand hält er ein Fernrohr, durch das er steil nach oben in den Himmel schaut. Mit dem rechten Arm stützt er sich rückwärtig auf den Kopf des hinter ihm sitzenden Puttos. Als Personifikation der Geographie blickt dieser auf eine Karte, die er in seiner Rechten hält, während er sich mit der Linken auf einen Globus stützt. Das Tuch, auf dem er sitzt, hat er mit einem Zipfel über den Kopf gezogen. Der unterhalb der Personifikation der Geographie sitzende Putto steht für die Bildhauerei. Nach links gewandt bearbeitet er mit Hammer und Meißel einen bärtigen Männerkopf. Auf dem Kopf trägt er einen gelben Hut mit ausladender Krempe. Im Uhrzeigersinn folgt der Putto der Architektur. Er sitzt leicht nach links gewandt und scheint nachzusinnen. Sein linker Arm ruht auf einem mit einem Tuch bedeckten ionischen Kapitell, auf dem ein Zirkel und ein Winkeleisen liegen. Der fünfte Putto steht für die Malerei. Er sitzt nach rechts gewandt und bearbeitet mit dem Pinsel in seiner ausgestreckten rechten Hand eine gegen einen Felsvorsprung gelehnte Leinwand. Auf dem Kopf trägt er ein weißes Barett. Der sechste Putto schließlich verkörpert die Musik. Er kniet nach links gewandt und ist im Begriff, eine Laute zu stimmen.
Lincks „Berg der Künste und Wissenschaften“ zeigt eine auffällige Ähnlichkeit mit einer Höchster Gruppe von Johann Peter Melchior. Mit einer Höhe von 47 cm ist die Höchster Gruppe deutlich größer. Auch zeichnen sich Melchiors Putten durch eine derber wirkende Körperbildung aus. Anordnung und Haltung der Figuren der beiden Gruppen aber stimmen derart überein, dass an einem Zusammenhang kein Zweifel sein kann. Die Forschung tendiert dazu, Linck die zeitliche Priorität zuzusprechen. So wies zuletzt Beaucamp-Markowsky darauf hin, dass einige der Frankenthaler Ausformungen aufgrund der Beizeichen um 1765 datiert werden könnten. Melchior mag zwar ab 1765 in Höchst tätig gewesen sein, doch sei es sehr unwahrscheinlich, dass Linck die ersten Werke des jüngeren Kollegen sogleich kopierte.

Bearbeiter: Michael Overdick

Urheber*in: Linck, Franz Conrad; Porzellanmanufaktur Frankenthal / Rechtewahrnehmung: Stiftung Schloss und Park Benrath; Foto: Stefan Ahrendt (LVR - ZMB)

In copyright

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Alternative title
Die Künste auf dem Berg Parnaß (Kurztitel)
Location
Stiftung Schloss und Park Benrath
Inventory number
BEN.B 2009/1
Measurements
(H x D): 36,5 × 20 cm
Material/Technique
Porzellan, mit Muffelfarben bemalt, Vergoldung
Inscription/Labeling
Stempel/Zeichen: Blaumarke: CT (Ligiert) mit Kurhut
Position: Unter dem Sockel

Event
Entwurf
(who)
Event
Herstellung
(who)
(where)
Frankenthal
(when)
nach 1762

Delivered via
Last update
02.12.2025, 9:54 AM CET

Data provider

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Object type

  • Porzellanfigur

Time of origin

  • nach 1762

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