Bestand
Landesbetrieb Wasserwirtschaft/Küsten- und Naturschutz Cloppenburg (Bestand)
Enthält: Allgemeine Dienststellenverwaltung 1897-2007 (14); Jahresberichte 1946-1998 (69); Verträge, Justizangelegenheiten, Gutachten 1980-2000 (4); Verkehrswesen 1980- 1999 (3); Fischereiwesen 1980-1987 (1); Statistik 1987 (1); Personal 1891-1939 (4); Wasserbücher und Wasserzugregister 1869-1971 (51); Gewässer Hunte 1858-1979 (150); Lethe 1870-1934 (13); Hase 1868-2002 (48); Leda-Jümme, Sagter Ems 1883-1980 (157); Soeste, Friesoyther Kanal und Thülsfelder Talsperre 1859-1986 (67), Haaren 1842-1938 (21); sonstige wasserwirtschaftliche Anlagen, Polder, Schleusen, Kanäle u.a. 1866-2001 (123); Gewässeraufsicht und Gewässerschauen, Wassergüte 1924-2004 (36); Wasser- und Bodenverbände, Zweck- und Unterhaltungsverbände 1895-2006 (86); Deichbau, Küsten- und Inselschutz, Katastrophenschutz 1984-2000 (4); Entwässerung und Melioration 1854-2002 (68), Brücken 1897-1995 (33); Trinkwasser, Wasserversorgungsanlagen, Brunnen, Grundwasser allgemein und Generalpläne 1978-2002 (19); Wasserversorgung der Gemeinden, Wirtschaftsbetriebe, wasserrechtliche Genehmigungen 19011-2002 (93); allgemeiner Landschafts- und Naturschutz 1979-2001 (8); Naturschutz und Naturdenkmäler 1968-2005 (56); Landschaftsschutzgebiete 1980-2002 (19); Moore 1956-2000 (11); Stellungnahmen, Untersuchungen 1985-2003 (4); Nordsee und Wattenmeer 1981-1999 (3); Erdöl- und Erdgasbohrungen, elektrische Energie, Versorgungsleitungen 1972-2002 (31); Altlastenablagerungen, Deponien, Abwässer 1929-2008 (77); Karten, Fotos, Dokumentationen 1818-1998 (119).
Beschreibung: Rep 675 CLP Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz Cloppenburg
Zeit: 1808-2008
Geschichte des Bestandsbildners: In seiner historischen Entwicklung geht der Landesbetrieb Cloppenburg zurück auf das 1814 eingerichtete Deichamt (Best. 200), das die örtlichen Küstenschutzzuständigkeiten der staatlichen Ämter wie auch der Deichbände auch nach dem Anschluss der südoldenburgischen Ämter nach dem Wiener Kongress 1815 bündelte. Der Wasserbau an sich oblag den Ämtern und ab 1857 der Wasser- und Wegebaudirektion Oldenburg (Best. 202), die zeitweise auch mit der Hochbaudirektion (Best. 201) zusammengelegt war. Ab 1903 wurde die Wasser- und Wegebaudirektion aufgelöst und dem Staatsministerium als Abteilung zugelegt. Das Oldenburgische Wassergesetz vom 20.11.1868 (Oldenburgisches Gesetzblatt 1868, S. 838) war und blieb inhaltlich rund 100 Jahre Maßstab, bis es durch das Niedersächsische Wassergesetz von 1960/61 überholt war. In den Modifikationen des Oldenburgischen Wassergesetzes nahm nach 1913 auch das Preußische Wassergesetz einen gewissen Einfluss.
Die Verwaltungsämter und die Landratsämter hatten auf der dem Staatsministerium nachgeordneten Ebene die Aufgabe, die Wasserbauangelegenheiten in ihrem jeweiligen Zuständigkeitsbereich zu regeln und dabei die Wasser- und Bodenverbände (seit 1920) ausreichend zu beteiligen (Art. 29). Mit der Gründung des Landes Niedersachsens ging die Zuständigkeit für den Wasserbau an die neu geschaffenen Wasserwirtschaftsämter über. Zu Beginn des Jahres 2000 wurden die Wasserwirtschaftsämter, die seit 1988 "Staatliche Ämter für Wasser und Abfall" (STAWA) hießen, in Landesbetriebe für Küstenschutz und Wasserwirtschaft umgewandelt (NLWKN). Die Aufgaben blieben, nur der rechtliche Status und die interne Organisation wurden dadurch berührt. Die Betriebsstelle Cloppenburg ist im Zuge der Auflösung der Bezirksregierung mit ihrer Abteilung 5 und den Dezernaten 501 (Abfallwirtschaft), 502 Wasserwirtschaft und Wasserrecht und 503 Naturschutz zum 1.1.2005 aus dem Cloppenburger Amt hervorgegangen.
Geschichte des Bestandsbildners: Das ehemalige Wasserwirtschaftsamt Cloppenburg war dem Niedersächsischen Landwirtschaftsministerium unterstellt und zuständig für die Deich- und Uferschutzbauten gegen die der Nordsee zulaufenden Flüsse im Bereich der Landkreise Cloppenburg, Vechta und Osnabrück sowie für die kreisfreie Stadt Osnabrück. Ferner hatte das Wasserwirtschaftsamt für den Hochwasserschutz, die Entwässerung des Hinterlandes sowie die Kontrolle und Regulierung der Abwässer zu sorgen. Der Hochwasserschutz spielt eine wichtige Rolle. Die wichtigsten wasserwirtschaftlichen Bauwerke sind dabei die Talsperre Thülsfeld und das Hochwasserrückhaltebecken Alfhausen-Rieste. Diese Anlagen sichern den Hochwasserschutz für die sog. Unterlieger. Im Zusammenhang mit dem Becken Alfhausen-Rieste stehen Hochwasserschutzmaßnahmen der Stadt Bramsche und der Ausbau der Hase im Stadtgebiet und der Bau einer Flutmulde. Die Umsetzung der Europäischen Hochwasserschutzrichtlinie und nationaler Vorschriften führte im Zuständigkeitsbereich des NLWKN Cloppenburg zur Feststellung von Überschwemmungsgebieten und der Erstellung von Hochwasserschutzplänen. Die Betriebsstelle unterhält etwa 158,6 Kilometer Gewässer und die dazu gehörigen wasserwirtschaftlichen Anlagen: 15 bewegliche, 10 feste Wehre, 11 Sohlgleiten, 3 Klappbrücken und 10 Brücken.
Zu den Aufgaben gehört auch die Umsetzung der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie (EG-WRRL). Die Vorgabe verpflichtet die Mitgliedsstaaten bis 2015 u.a. einen guten Zustand ihrer Gewässer zu erreichen und danach zu erhalten. Aufgrund der sehr intensiven landwirtschaftlichen Nutzung des Zuständigkeitsgebietes arbeitet die Betriebsstelle Cloppenburg mit den Vertretern der Landwirtschaft und der Trinkwasserverbände zusammen, um die Nährstoffbelastung des Grundwassers und der Oberflächengewässer zu verringern. Darüber hinaus werden biologische und chemische Untersuchungen der Oberflächengewässer durchgeführt. An 286 Messstellen werden die Grundwasserstände erfasst und ausgewertet und an etwa 150 Brunnen die Qualität des Grundwassers überwacht.
Im Binnenland hat die Betriebsstelle einen maßgeblichen Anteil an der Planung und Durchführung von Naturschutzmaßnahmen wie der Renaturierung von Flüssen bzw. Flußabschnitten (Linderner Mühlbach u.a.). Im Naturschutz betreut die Betriebsstelle landeseigene Naturschutzgebiete und setzt die niedersächsischen Naturschutzförderprogramme sowie regionale Artenschutzkonzepte um. Ferner weist sie Naturschutzareale in den NATURA 2000-Gebieten aus und kümmert sich um diese der Europäischen Union gemeldeten Flächen. Die Belange des Naturschutzes und der Wasserreinheit wurden bereits im Niedersächsischen Wassergesetz vom 15. Juli 1960 berücksichtigt.
Findmittel: Erschließung: Archivdatenbank
Zusatzinformationen: Abgeschlossen: Nein
Zusatzinformationen: teilweise verzeichnet
- Reference number of holding
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Nds. Landesarchiv, Abt. Oldenburg, NLA OL, Rep 675 CLP
- Extent
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27,6; 1394 Verzeichnungseinheiten (siehe auch Kartenabteilung) (Stand Februar 2014)
- Context
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Nds. Landesarchiv, Abt. Oldenburg (Archivtektonik) >> Gliederung >> 2 Staatliches Archivgut, Neuere Bestände >> 2.2 Bau / Wasser / Verkehr
- Related materials
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Literatur: Johann Kramer, Sturmflut 1962. Sturmfluten und Küstenschutz zwischen Weser und Ems, Soltau 1967; Generalplan Küstenschutz Niedersachsen, hg. vom Niedersächsischen Minister für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, Referatsgruppe Wasserwirtschaft, Hannover 1973; Hans-Wilhelm Windhorst, Der Agrarwirtschaftsraum Südoldenburg im Wandel, Vechta 1984; Bernhard Ahlrichs (Bearb. u.a), Chronik Langförden, Vechta 1990; Johann Kramer (Bearb.), Historischer Küstenschutz: Deichbau, Inselschutz und Binnenentwässerung an Nord- und Ostsee, Stuttgart 1992; Oldenburg, ein heimatkundliches Nachschlagewerk, Neubearbeitung der Auflage von 1965, Arbeitskreis für Heimatkunde, Löningen 1999.
- Date of creation of holding
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1893-1996
- Other object pages
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Last update
-
30.01.2023, 12:35 PM CET
Data provider
Niedersächsisches Landesarchiv. If you have any questions about the object, please contact the data provider.
Object type
- Bestand
Time of origin
- 1893-1996