Bestand
Deinhardt, Wilhelm, Dr. (1904 - 1938) (Bestand)
Vorwort: 1. Herkunft und Beschreibung des Bestandes
Die privaten Unterlagen von Pfarrer Dr. Wilhelm Deinhardt kamen im Jahre 1984 zusammen mit dem Nachlass von Pfarrer Wilhelm Drescher (1868-1945; NL 14) ins Archiv des Erzbistums. Die beiden Nachlassteile sind im Laufe der Zeit wahrscheinlich durcheinandergeraten. Nach Schriftvergleich und Überprüfung der Lebensläufe (z.B. kann die Predigt von 1892 nur von Pfarrer Drescher sein) wurde versucht, die Unterlagen richtig zuzuweisen.
Bei der Datierung der vorwiegend stenographischen Vorlesungsmanuskripte stützte sich die Bearbeiterin auf die neben dem Textteil angegebenen Datumsangaben, die sich eventuell auf den Tag beziehen, an dem der entsprechende Teil in der Vorlesung behandelt wurde.
Der zwei Archivkartons umfassende Bestand enthält neben biographischem Material auch einige Dokumente aus der wissenschaftlichen Arbeit des früh verstorbenen Priesters.
Wie bei Pfarrer Drescher (NL 14) wurden die Unterlagen, die erst nach Deinhardts Tod wahrscheinlich von seiner Schwester Maria hinzugefügt wurden, nicht eigens entnommen.
2. Zur Person
Pfarrer Dr. Wilhelm Deinhardt wurde am 31. Mai 1904 in Gunzenhausen geboren. Nach dem Abitur 1922 studierte er in München und Bamberg Theologie und wurde am 10. Oktober 1926 in Bamberg zum Priester geweiht. Vom 17. Oktober 1926 bis zum 14. April 1927 war er Kooperator in Wattendorf. Während eines Studienurlaubs erwarb er dann an der Universität München den theologischen Doktorgrad. Ab 1. September 1927 war er Kaplan in Seßlach, ab 1. Mai 1928 in Nürnberg/St. Josef. Von 1929 bis 1932 war er als Präfekt am Frhr. v. Aufsees'schen Studienseminar in Bamberg tätig. Nach der Habilitation für Kirchengeschichte an der Universität Würzburg, nahm er im Sommersemester 1933 die akademische Lehrtätigkeit in Würzburg auf. Im Wintersemester 1934/35 vertrat er Kirchengeschichte und Patrologie an der Phil.-Theol. Hochschule in Bamberg. Im Wintersemester 1935/36 bekam er an der Universität Würzburg einen Lehrauftrag für Homiletik. Seit 1935 versah er außerdem das Amt des Universitätspredigers. 1937 wurde er an die Hochschule für Lehrerbildung in Würzburg berufen, gegen Ende des Jahres wurde er Dozent für Kirchengeschichte in Würzburg. Am 4. Februar 1938 verstarb Dr. Wilhelm Deinhardt.
Dr. Wilhelm Deinhardt hat während seiner kurzen Lebenszeit einige wichtige kirchengeschichtliche Werke geschaffen. In seiner Dissertationsschrift widmete er sich dem "Jansenismus in deutschen Landen". Die Habilitationsschrift verfasste er auf Anraten von Weihbischof Adam Senger und Erzbischof Jakobus von Hauck, Bamberg, über "Frühmittelalterliche Kirchenpatrozinien in Franken. Studien zur Frühgeschichte der Diözesen Bamberg und Würz-burg". Für das Lexikon für Theologie und Kirche hat er einige Artikel verfasst.
3. Werke (Auswahl)
Deinhardt, Wilhelm: Der Jansenismus in deutschen Landen. (Diss.) Münchner Studien zur historischen Theologie, Heft 8, München 1929.
Ders.: Frühmittelalterliche Kirchenpatrozinien in Franken. Studien zur Frühgeschichte der Diözesen Bamberg und Würzburg. Nürnberg 1933.
Ders.: Fürths älteste kirchliche Verhältnisse, Zeitschrift für bayerische Landesgeschichte 8, München 1935
Ders.: Dedicationes Bambergenses, Weiheurkunden und -notizen aus dem mittelalterlichen Bistum Bamberg. Beiträge zur Kirchengeschichte Deutschlands, Heft 1, Freiburg 1936.
4. Quellen- und Literaturhinweise (Auswahl)
AEB, Rep. 70, NL 14 Wilhelm Drescher
Diözesanarchiv Würzburg: Nachlass Wilhelm Deinhardt
Merkle, Sebastian: Wilhelm Deinhardt. In: Historisches Jahrbuch Jg. 1937 H. 4, S. 713 ff.
5. Zitierweise
Zitiert werden die Archivalien: AEB, Rep. 70 NL 2 Nr. ...
- Bestandssignatur
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Archiv des Erzbistums Bamberg, 09.01 NL 2
- Umfang
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45 VEs
- Kontext
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Archiv des Erzbistums Bamberg (Archivtektonik) >> Sammlungen und Nachlässe >> Nachlässe und Nachlassteile
- Bestandslaufzeit
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1911 - 1938
- Weitere Objektseiten
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- Letzte Aktualisierung
-
07.10.2024, 09:06 MESZ
Datenpartner
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Objekttyp
- Bestand
Entstanden
- 1911 - 1938