Wandschmuck

Wandschmuck, Relief: Frauenkopf

Wandmasken waren in den 1950er und 1960er Jahren als Wohnungsschmuck sehr beliebt. Besonders beliebt waren Abbildungen von Frauen mit schwarzer Hautfarbe. Noch fremder mussten diese Figuren wirken, weil sie so unnatürliche Haarfarben hatten, wie in diesem Fall blau. Die Firma Cortendorf produzierte solche Masken in großen Mengen zwischen 1958 und 1973. Das Geschäft mit der „Exotik“ boomte. Durch solche Objekte konnte sich jeder fremde Welten in sein Wohnzimmer holen. Das Fremde faszinierte. Nach der NS-Diktatur und mit dem beginnenden wirtschaftlichen Wohlstand waren Reisen groß in Mode. Wer sich weltläufig darstellen wollte, schmückte sein Heim mit solchen Dekorationen. Reproduziert wurden damit jedoch auch Klischees: Die exotische, sexuell-attraktive Frau ist ein Bild, das sich in der Kolonialzeit bereits etabliert hatte. Die Maske greift auf dieses bekannte Motiv zurück und macht damit deutlich, wie präsent und fest gefügt unsere Vorstellungen von Welt in unserem Alltag sind. [Markus Speidel]

Location
Landesmuseum Württemberg, Stuttgart
Collection
Populär- und Alltagskultur
Inventory number
VK 2013/390
Measurements
Höhe: 26 cm, Breite: 20,5 cm, Tiefe: 7 cm
Material/Technique
Ton, bemalt

Subject (what)
Maske
Dekoration
Kolonialismus
Wandschmuck/Bildschmuck
Frauenidentität
Subject (who)

Event
Herstellung
(who)
Cortendorf Porzellanfabrik
(where)
Cortendorf
(when)
1950-1970

Rights
Landesmuseum Württemberg
Last update
14.03.2023, 6:23 AM CET

Data provider

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Object type

  • Wandschmuck

Associated

  • Cortendorf Porzellanfabrik

Time of origin

  • 1950-1970

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