Radierung

Klaus Roenspieß: Gedächtniskirche III, 1994

Die Radierung zeigt den Blick auf die Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche am Breitscheidplatz von der Budapesterstraße aus und in Richtung Zoologischer Garten. Sie ist Teil einer 1994 entstandene Serie zu dem Sakralbau. Von dem 1963 vollendeten, modernen Bauensemble Egon Eiermanns ist nichts zu erkennen. Allein der Turmstumpf des wilhelminischen Baus, der Volksmund taufte ihn „hohlen Zahn“, ist zu erkennen. Die Kirche wurde während des zweiten Weltkriegs stark zerstört. Der Künstler gestaltete die Linienführung auf diesem Blatt bewusst statischer als in der restlichen Serie. Die dunkle Farbgebung trägt zu der gedrückten Stimmung bei. Klaus Roenspieß lebte und arbeitete von 1935 bis 2021 in Berlin, sein ganzes Leben. Er studierte etwa ein Jahr lang an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee. Als DDR-Bürger hatte er natürlich 28 Jahre lang keine Möglichkeit die Westseite seiner Heimatstadt zu besuchen. Die Begehung des neuen Bauensembles von Egon Eiermann dürfte somit noch immer eine ungewohnte Erfahrung gewesen sein. Obwohl nicht vollkommen vom DDR-Establishment abgewandt, ging Roenspieß stilistisch schon früh seinen eigenen Weg und entging damit der Instrumentalisierung des Staates.

Standort
Artothek Charlottenburg-Wilmersdorf, Berlin
Sammlung
Berlin-Motive; Spuren des 2. Weltkriegs; Wahrzeichen
Inventarnummer
Roe VI-5
Maße
40 x 60 cm (Rahmen)
Material/Technik
Aquatinta

Bezug (was)
Radierung
Bezug (wer)
Bezug (wo)
Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche

Ereignis
Herstellung
(wer)
(wann)
1994

Förderung
Förderprogramm zur Digitalisierung von Objekten des kulturellen Erbes des Landes Berlin
Rechteinformation
Artothek Charlottenburg-Wilmersdorf
Letzte Aktualisierung
11.05.2023, 12:40 MESZ

Datenpartner

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Objekttyp

  • Radierung

Beteiligte

Entstanden

  • 1994

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