Journal article | Zeitschriftenartikel
Postponement and recuperation in cohort fertility: Austria, Germany and Switzerland in a European context
In den Industrieländern ist bei den Frauenjahrgängen, die nach dem Zweiten Weltkrieg geboren wurden, ein Aufschub der Familiengründung auf einen späteren Zeitpunkt sowie ein gleichzeitiger Rückgang des Fertilitätsniveaus zu beobachten. Die Autoren untersuchen diese Veränderungen in Bezug auf den Fertilitätsrückgang im jüngeren Alter (Geburtenaufschub im jüngeren Alter ) sowie den kompensierenden Fertilitätsanstieg im höheren Reproduktionsalter (Nachholen von Geburten). Sie verwenden paritätsspezifische Daten und erweitern zwei methodische Ansätze zur Bestimmung dieser Prozesse: 1) ein von Tomas Frejka et al. (2001, 2004) häufig verwendetes Basis-Bezugsmodell und 2) ein von Ron Lesthaeghe (2001) vorgeschlagenes relationales Modell. In ihrem Beitrag konzentrieren die Autoren sich auf drei überwiegend deutschsprachige Länder - Österreich, Deutschland und die Schweiz - und vergleichen diese mit ausgewählten europäischen Ländern sowie den USA. Sie demonstrieren die Relevanz dieser beiden Ansätze für die Erstellung von Szenarien zur Vorausschätzung der abgeschlossenen Kohortenfertilität von Frauen, die sich noch im Reproduktionsalter befinden. Sie zeigen mithilfe der drei Hauptindikatoren - Ausgangsfertilitätsniveau, absoluter Fertilitätsrückgang im jüngeren Alter und relativer Index des Nachholens von Geburten (recuperation index) im höheren Alter - dass jeder dieser Aspekte für die Erklärung der unterschiedlichen Kohortenfertilität in den einzelnen Ländern von Bedeutung ist. Das Nachholen spielt eine besonders wichtige Rolle, ist jedoch auch deutlich erkennbaren paritätsspezifischen Mustern unterworfen: Während alle untersuchten Länder ein ausgeprägtes Nachholen des Aufschubs von Erstgeburten verzeichnet haben, sind in Bezug auf das Nachholen der Zweitgeburten sowie insbesondere der Geburten dritter und höherer Ordnung markante Unterschiede zu erkennen. In Übereinstimmung mit diesen beobachteten Differenzen weichen die vorausgeschätzten Werte der abgeschlossenen Fertilität in fünf europäischen Ländern für die Anfang der 1980er Jahre geborenen Kohorten deutlich voneinander ab und reichen von 1,3 im niedrigsten Szenario für Spanien bis zu über 1,8 im höchsten Szenario für die Tschechische Republik.
- Weitere Titel
-
Aufschieben und Nachholen von Geburten aus der Kohortenperspektive: Deutschland, Österreich und die Schweiz im europäischen Kontext
- ISSN
-
1869-8999
- Umfang
-
Seite(n): 417-452
- Sprache
-
Englisch
- Anmerkungen
-
Status: Veröffentlichungsversion; begutachtet (peer reviewed)
- Erschienen in
-
Comparative Population Studies - Zeitschrift für Bevölkerungswissenschaft, 36(2-3)
- Thema
-
Sozialwissenschaften, Soziologie
Bevölkerung
Bundesrepublik Deutschland
Bevölkerungsentwicklung
Geburtenrückgang
Österreich
demographische Lage
Geburtenentwicklung
Schweiz
Reproduktion
Geburtenhäufigkeit
Bevölkerungsstruktur
Fruchtbarkeit
empirisch
empirisch-quantitativ
- Ereignis
-
Geistige Schöpfung
- (wer)
-
Sobotka, Tomáš
Zeman, Kryštof
Lesthaeghe, Ron
Frejka, Tomas
Neels, Karel
- Ereignis
-
Veröffentlichung
- (wo)
-
Deutschland
- (wann)
-
2011
- DOI
- URN
-
urn:nbn:de:bib-cpos-2011-10en3
- Letzte Aktualisierung
-
21.06.2024, 16:26 MESZ
Datenpartner
GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften. Bibliothek Köln. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Objekttyp
- Zeitschriftenartikel
Beteiligte
- Sobotka, Tomáš
- Zeman, Kryštof
- Lesthaeghe, Ron
- Frejka, Tomas
- Neels, Karel
Entstanden
- 2011