Bestand
A Rep. 022-03 Handelslehranstalt Berlin-Charlottenburg (Bestand)
Vorwort: A Rep. 022-03 Handelslehranstalt Berlin-Charlottenburg
1. Institutionsgeschichte
Die Handelslehranstalt Berlin-Charlottenburg ging aus der früheren Kaufmännischen Berufsschule für Jünglinge Charlottenburg hervor. Das Hauptgebäude befand sich 1932 in der Wormser Straße 11. Die Schule verfügte über einen weiteren Standort in der Hallerstraße 3/4. Im Jahr 1936 nutzte die Schule auch Räume in der Auguste-Viktoria-Schule in der Nürnberger Straße 63 und in einer Volksschule am Neuen Ufer 6. 1932 war ihr Direktor der Diplom-Handelslehrer Dr. Scheibke und der neue Direktor 1936 war der Diplom-Handelslehrer und Diplom-Kaufmann Pommrich.
Die Handelslehranstalt Berlin-Charlottenburg unterrichtete angehende Kontoristinnen und Verkäuferinnen. Sie gliederte sich in eine Berufs- oder Fachschule und in Wahlkurse. Während 1932 in der Berufsschule noch 213 Kontoristinnen in sieben Klassen und 537 Verkäuferinnen in 17 Klassen unterrichtet wurden , gab es 1936 schon 18 Klassen für Kontoristinnen und 21 Klassen für Verkäuferinnen.
Die zweite Ebene bildete die Fachschule, in der im Jahr 1936 186 Mädchen in der Höheren Handelsschule und 333 Mädchen in der Handelsschule unterrichtet wurden. In den Wahlkursen Englisch, Buchführung, Kurzschrift und Maschinenschreiben wurden jeweils Jungen und Mädchen gemeinsam unterrichtet.
Im Jahr 1939 erfolgte die Umbenennung zur Handelslehranstalt Wittenbergplatz. Zu dieser Zeit waren in Berlin "etwa zwei Drittel aller kaufmännischen Pflichtschüler weiblichen Geschlechts, darunter stellten Verkäuferinnen den höchsten Anteil."
Die Berufsbezeichnung Kontoristin wurde im Jahr 1941 durch Bürogehilfin ersetzt. In diesem Jahr gab es in Berlin zehn zweijährige Handelsschulen für Mädchen mit ca. 4000 Schülerinnen, nur 590 Mädchen besuchten eine Höhere Handelsschule. Der Mittelschulabschluss oder die Versetzung in die siebente Klasse einer höheren Schule musste nachgewiesen werden, um eine Höhere Handelsschule besuchen zu dürfen. Somit konnten die Schülerinnen nach Beendigung ihres Schulbesuchs unmittelbar als Büroangestellte eine Berufstätigkeit beginnen, da sie in der Regel 18 Jahre alt waren. Die Handelslehranstalt Wittenbergplatz machte es sich zu dieser Zeit zu ihrer Aufgabe angehende Bürogehilfinnen aus dem Westen und Südwesten der Stadt zu unterrichten.
Die Unterlagen der Schule erhielt das Landesarchiv Berlin im Jahr 2000 als Zugang (Nr. 5517) vom Pädagogischen Zentrum (heute Archiv- und Gutachterstelle für Deutsches Schul- und Studienwesen).
2.Bestandsgeschichte
Der Bestand umfasst 45 Akten (0,30 lfm). Seine Laufzeit reicht von 1937 bis 1943. Er beinhaltet Zensurenlisten. Die Akten wurden nach Klassen der Handelsschule und nach Klassen der Höheren Handelsschule sortiert. Der Bestand wurde zunächst nach Klassenstufen und chronologisch sortiert und mit einer vorläufigen Archivsignatur versehen. Danach stellte sich heraus, dass unterschiedliche Provenienzen vorlagen: Höhere Handelsschule für Mädchen Berlin-Wilmersdorf und Handelslehranstalt Berlin-Charlottenburg. Im Landesarchiv Berlin werden die Bestände entsprechend dem Provenienzprinzip tektonisch einzeln formiert. Hierbei erfolgte jetzt eine Trennung der Bestände in die Bestände A Rep. 022-02 Höhere Handelsschule für Mädchen Berlin-Wilmersdorf und A Rep. 022-03 Handelslehranstalt Berlin-Charlottenburg mit einer abschließenden endgültigen Neusignierung der jeweiligen Akten.
Die technische Bearbeitung der Unterlagen erfolgte nach konservatorischen Gesichtspunkten. Die Akten wurden fachgerecht umgebettet, entmetallisiert und in säurefreien Kartons verpackt und beschriftet. Die Akten wurden mit der Software Augias-Archiv 8.3 im Rahmen der Ausbildung zum Archivinspektoranwärter von Ann-Kathrin Höhler und Leroy Haese verzeichnet.
Zahlreiche Akten sind auf Grund archivgesetzlicher Bestimmungen bzw. der EU-Datenschutz-Grundverordnung für die Benutzung befristet gesperrt. Eine Verkürzung der Schutzfristen kann auf Antrag erfolgen. Dazu bedarf es der besonderen Zustimmung des Landesarchivs.
Der Bestand ist wie folgt zu zitieren: Landesarchiv Berlin, A Rep. 022-03, Nr. …
3.Korrespondierende Bestände
A Rep. 001-06 Magistrat der Stadt Berlin, Personalbüro
A Rep. 020-01 Magistrat der Stadt Berlin, Städtische Schuldeputation / Hauptschulamt
A Rep. 022-02 Höhere Handelsschule für Mädchen Berlin-Wilmersdorf
Brandenburgisches Landeshauptarchiv, Rep. 34 Provinzialschulkollegium
4.Literatur- und Quellenverzeichnis
Amtliches Fernsprechbuch für den Bezirk der Reichspostdirektion Berlin / Branchen-Fernsprechbuch. https://digital.zlb.de/viewer/fulltext/15849340_1940/304/
Senatsverwaltung für Schule, Berufsbildung und Sport (Hrsg.): Berliner Berufsschulgeschichte. Von den Ursprüngen im 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart, Berlin 1993. (Signatur: 94/0116)
Übersicht über das Berufs- und Fachschulwesen der Stadt Berlin nach dem Stande vom 1. Mai 1932. (Signatur: P 669)
Übersicht über das Berufs- und Fachschulwesen der Reichshauptstadt Berlin nach dem Stande vom 1. Mai 1936. (Signatur: P 669)
Berlin, 21.11.2017 Ann-Kathrin Höhler und Leroy Haese
- Bestandssignatur
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A Rep. 022-03
- Kontext
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Landesarchiv Berlin (Archivtektonik) >> A Bestände vor 1945 >> A 2 Magistrat der Stadt Berlin >> A 2.4 Nachgeordnete städtische Behörden und Einrichtungen >> A Rep. 022-ff Städtische Berufsschulen
- Bestandslaufzeit
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1937 - 1943
- Weitere Objektseiten
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Rechteinformation
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- Letzte Aktualisierung
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28.02.2025, 14:13 MEZ
Datenpartner
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Objekttyp
- Bestand
Entstanden
- 1937 - 1943