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Neue Konfliktpotentiale und institutionelle Stabilität: die Austauschbeziehungen zwischen Kapital und Arbeit in der Bundesrepublik seit dem Ende der sechziger Jahre

Aufgabe des Referats ist es, empirische Befunde über Veränderungen in den industriellen Beziehungen, d.h. in den Austauschbeziehungen zwischen Kapital und Arbeit in der BRD seit Ende der 60er Jahre mitzuteilen. Grundlage sind die von der Projektgruppe Gewerkschaftsforschung am Institut für Sozialforschung seit 1975 durchgeführten Untersuchungen zur Lohn- und Leistungspolitik in vier Wirtschaftszweigen (metallverarbeitende, chemische und Druckindustrie sowie Öffentlicher Dienst). Gegenstand des Referats im ersten Abschnitt sind die Veränderungen im Konfliktverhalten der abhängig Beschäftigten und der Arbeitsmarktparteien (Gewerkschaften und Arbeitgeberverbände). Die Ausführungen kommen zu der These, daß das skizzierte duale System der Interessenvertretung durch seine Filterwirkungen den Charakter der Austauschbeziehungen zwischen Kapital und Arbeit wesentlich mitbestimmt. Im zweiten Abschnitt wird diese These an den neuen Konfliktphänomenen der 70er Jahre erläutert. Je mehr sich abzeichnete, daß die von den Krisen- und Rationalisierungsmaßnahmen ausgehenden Bedrohungen existentieller Lohnarbeiterinteressen weder durch die betriebliche Interessenvertretung noch durch staatliche Wirtschafts- und Sozialpolitik wirksam abgewendet werden konnten, desto stärker gerieten die Gewerkschaften unter Erwartungsdruck ihrer Mitglieder, ihre tarifpolitische Praxis der neuen Situation anzupassen. Abschließend werden die Auswirkungen des veränderten Konfliktverhaltens auf die Funktionsweise des dualen Systems in drei Schritten diskutiert: (1) Das Konfliktverhalten der 70er Jahre wird mit der Reife- und Integrationsthese konfrontiert. (2) Die These der Verschärfung der Klassenkämpfe wird problematisiert; (3) wird expliziert, worin die institutionelle Stabilität des dualen Systems der Interessen begründet ist und von welchen Entwicklungen ihr destabilisierende Konsequenzen drohen. (RW)

Neue Konfliktpotentiale und institutionelle Stabilität: die Austauschbeziehungen zwischen Kapital und Arbeit in der Bundesrepublik seit dem Ende der sechziger Jahre

Urheber*in: Müller-Jentsch, Walther

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ISBN
3-593-32620-5
Extent
Seite(n): 185-205
Language
Deutsch
Notes
Status: Veröffentlichungsversion; begutachtet
19. Deutscher Soziologentag "Sozialer Wandel in Westeuropa". Berlin, 1979

Bibliographic citation
Sozialer Wandel in Westeuropa: Verhandlungen des 19. Deutschen Soziologentages in Berlin 1979

Subject
Politikwissenschaft
Soziologie, Anthropologie
Industrie- und Betriebssoziologie, Arbeitssoziologie, industrielle Beziehungen
Politikwissenschaft
politische Willensbildung, politische Soziologie, politische Kultur
Bundesrepublik Deutschland
Tarifautonomie
Interessenvertretung
industrielle Beziehungen
Arbeit
Konflikt
Arbeitgeberverband
duales System
Betriebsverfassung
Kapital
Gewerkschaft
Verhalten
empirisch
anwendungsorientiert

Event
Geistige Schöpfung
(who)
Müller-Jentsch, Walther
Event
Herstellung
(who)
Matthes, Joachim
Event
Veröffentlichung
(who)
Deutsche Gesellschaft für Soziologie (DGS)
Campus Verl.
(where)
Deutschland, Frankfurt am Main
(when)
1979

URN
urn:nbn:de:0168-ssoar-136798
Rights
GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften. Bibliothek Köln
Last update
21.06.2024, 4:27 PM CEST

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Object type

  • Sammelwerksbeitrag
  • Konferenzbeitrag

Associated

  • Müller-Jentsch, Walther
  • Matthes, Joachim
  • Deutsche Gesellschaft für Soziologie (DGS)
  • Campus Verl.

Time of origin

  • 1979

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