Vom Glück der Berufung. „Glück“ als Topos in Berufsbiographien des wissenschaftlichen Nachwuchses

(Nachwuchs-) Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler verweisen im Zusammenhang mit ihrer beruflichen Laufbahn häufig auf Glück. Diese empirische Beobachtung aus einem Forschungsprojekt greift der Beitrag auf und fragt nach dem Warum. Er zeigt, ausgehend von der empirischen Verwendung des Begriffs Glück, wie die im Projekt Befragten die Entwicklung ihrer Laufbahn als biographische Folge eines Einflusses durch die Universität und die Professorenschaft einordnen. Die Analyse von Facetten des kommunikativen Einsatzes von Glück als biographischem Topos legt offen, dass es – entgegen der etablierten Interpretation von Webers „hasard“ als Zufall – unzureichend ist, „Glück“ in seinen verschiedenen kommunikativen Verwendungen in biographischen Selbstentwürfen von (Nachwuchs-) Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern ausschließlich mit „Zufall“ gleichzusetzen. Vielmehr muss die Nutzung dieses Topos als Ausdruck der Unberechenbarkeit und Personenabhängigkeit gesehen werden, die für die Universität als Expertenorganisation im Spannungsfeld zwischen konservativem, meritokratischem Prinzip einerseits und unternehmerischem Wandel andererseits konstitutiv ist.

Location
Deutsche Nationalbibliothek Frankfurt am Main
Extent
Online-Ressource
Language
Deutsch

Bibliographic citation
Vom Glück der Berufung. „Glück“ als Topos in Berufsbiographien des wissenschaftlichen Nachwuchses ; volume:29 ; number:1 ; year:2017 ; pages:9-10
Bios ; 29, Heft 1 (2017), 9-10

Creator

DOI
10.3224/bios.v29i1.04
URN
urn:nbn:de:101:1-2023060908352831367522
Rights
Open Access; Der Zugriff auf das Objekt ist unbeschränkt möglich.
Last update
14.08.2025, 10:44 AM CEST

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