Bericht
Staatsverschuldung
In der Rezession 2009 sind die Haushaltsdefizite sowohl in den großen Industrienationen als auch in den Schwellenländern in erheblichem Maße angestiegen. Dies ist zum einen auf automatische Stabilisatoren zurückzuführen. So gehen in der Rezession die Steuereinnahmen zurück, während staatliche Transfers wie das Arbeitslosengeld ansteigen. Schon dies führt zu Budgetdefiziten. Darüber hinaus versuchen die Staaten durch eine expansive Fiskalpolitik in Form von gezielten Ausweitungen der Staatsausgaben oder Senkungen der Steuersätze zur Stabilisierung der gesamtwirtschaftlichen Nachfrage beizutragen. Diese Maßnahmen lassen die Budgetdefizite weiter ansteigen. Die Budgetdefizite wiederum führen dazu, dass die Staatsschulden steigen. Damit nimmt auch die Zinsbelastung in der Zukunft zu. Die Implikationen steigender Staatsschulden für die Kapitalanlage sind a priori nicht eindeutig zu bestimmen. Auch die Erfahrung mit Schuldenexzessen gibt keinen endgültigen Aufschluss. Generell spricht einiges dafür, dass durch hohe Staatsschulden Inflationsdruck aufgebaut wird. Die Entwicklung Japans seit Anfang der 90er-Jahre zeigt jedoch, dass ein dramatischer Anstieg der öffentlichen Schulden und eine lang anhaltende Deflation durchaus Hand in Hand gehen können. Da die Wahrscheinlichkeit für mittelfristig steigende Inflationsraten jedoch höher ist als die für ein Deflationsszenario, sollte für sicherheitsorientierte Investoren die Anlage in Sachwerten im Vordergrund stehen.
- Sprache
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Deutsch
- Erschienen in
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Series: Strategie 2030 - Vermögen und Leben in der nächsten Generation ; No. 8
- Klassifikation
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Wirtschaft
- Thema
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Öffentliche Schulden
Haushaltsdefizit
Makroökonomischer Einfluss
Inflation
Indexanleihe
Finanzmarkt
Industrieländer
Deutschland
- Ereignis
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Geistige Schöpfung
- (wer)
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Bräuninger, Michael
Koller, Cornelia
Langer, Michael
Pflüger, Wolfgang
Quitzau, Jörn
- Ereignis
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Veröffentlichung
- (wer)
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Berenberg Bank und Hamburgisches WeltWirtschaftsInstitut (HWWI)
- (wo)
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Hamburg
- (wann)
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2009
- Handle
- Letzte Aktualisierung
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10.03.2025, 11:43 MEZ
Datenpartner
ZBW - Deutsche Zentralbibliothek für Wirtschaftswissenschaften - Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Objekttyp
- Bericht
Beteiligte
- Bräuninger, Michael
- Koller, Cornelia
- Langer, Michael
- Pflüger, Wolfgang
- Quitzau, Jörn
- Berenberg Bank und Hamburgisches WeltWirtschaftsInstitut (HWWI)
Entstanden
- 2009