Bestand

Nachlass Johann Baptist Bekk (1797 - 1855), bad. Innenminister (Bestand)

Überlieferungsgeschichte

1913 Geschenk von Geh. Rat Tröger.

Inhalt und Bewertung

Korrespondenzen, Materialien (zu seinem Buch ,,Die Bewegung in Baden...") und Aktenstücke, vornehmlich zur Badischen Revolution von 1848/49.

1. Vorwort: Johann Baptist Bekk, am 29.10.1797 in Triberg im Schwarzwald geboren, studierte in Freiburg im Breisgau Rechtswissenschaften. Nach seinem erfolgreichen Abschluss war er zwischen 1820 und 1829 als Rechtspraktikant bzw. später als Advokat in Meersburg und Freiburg im Breisgau tätig. Am 29.02.1829 trat Bekk als Hofgerichtsassessor schließlich in den Staatsdienst ein. Seit 1831 gehörte er der zweiten Kammer des Badischen Landtags an und vertrat dort den 1. Amtswahlbezirk, der die Ämter Meersburg, Salem, Pfullendorf und Überlingen umfasste. Bekk positonierte sich im Sinne der liberalen Opposition erfolgreich gegen die Regierung Blittersdorf und wurde 1842 schließlich zum Präsidenten der zweiten Kammer gewählt. Zwischen 1832 und 1837 diente Bekk zusätzlich im Innenministerium Badens als Ministerialrat, bevor er sich 1837 wieder dem Gerichtswesen zuwandte und zum Vizekanzler des Oberhofgerichtes ernannt wurde. Den Höhepunkt der Karriere Bekks stellte seine Ernennung zum Innenminister 1846 dar, womit er auch die inoffizielle Leitung des Staatsministeriums übernahm. Einen leitenden Staatsminister gab es in jenen Jahren nicht. Diese Aufgabe übernahm stattdessen das Innenministerium. Das zentrale politische Ereignis seiner Amtszeit als Innenminister, die mit der Ausrufung der Revolutionsregierung im Mai 1849 endete, bildeten sicherlich die Aufstände der Jahre 1848/49. Trotz seiner pragmatischen Versuche, eine Eskalation zu verhindern, konnte er die sich bahnbrechenden radikalen Unruhen nicht eindämmen, was schließlich zu Anfeindungen von konservativer wie auch von radikaldemokratischer Seite führte. Nach dem Scheitern der Revolution fand seine parlamentarische Laufbahn als Mitglied des Erfurter Unionsparlaments sowie als Abgeordneter bzw. erneut gewählter Präsident der zweiten Kammer des Badischen Landtags eine kurze Fortführung. Diese dauerte indes lediglich bis zum Jahre 1851. Bekks letztes Amt bildete schließlich der Posten des Präsidenten des Hofgerichts in Bruchsal, wo er am 22.03.1855 auch starb.

2. Zur Ordnung: Der Nachlass Bekks gelangte 1913 als Geschenk des Geheimrats Tröger an das Generallandesarchiv. Die Sichtung und Ordnung des Bestandes erfolgte sodann durch Karl Obser. Die Tiefenerschließung und die Übertragung des analogen Findmittels in ein Online-Findmittel erfolgte 2017 durch Frank Bauer im Rahmen eines von der Stiftung Kulturgut Baden-Württemberg finanzierten Projektes. Zusätzlich versah Bauer den Bestand mit Orts- und Personenindizes. Der Nachlass selbst, hauptsächlich aus Briefen und Akten bestehend, ist chronologisch untergliedert und umfasst die folgenden Korrespondenzen: 1. Revolutionäre Bewegung in Baden. Amnestie und Freilassungsgesuche von Joseph Schinzinger, Karl von Rotteck, Wilhelm Hexamer, Johann Baptist Uhlmann und Adolf Dengler. 2. Korrespondenzen, die revolutionäre Bewegung in Baden, insbesondere den Aprilaufstand betr. 3. Korrespondenzen, die revolutionäre Bewegung in Baden, insbesondere den Einfall Struves im Oberland und den Septemberaufstand betr. 4. Korrespondenzen, die revolutionäre Bewegung in Baden, insbesondere den Maiaufstand betr. Zusätzlich zu diesen Korrespondenzen enthält der Nachlass: 5. Notizen und Materialen zu der Publikation "Die Bewegung in Baden" von Johann Baptist Bekk. 6. Aufzeichnung des Hofgerichtsrats Friedrich Ferdinand Ottendorf über Mitteilungen des Staatsrats Bekk vom Jahre 1854 über eine Unterredung mit dem Prinzen [dem späteren Großherzog] Friedrich [I.] von Baden. (Thronverzicht des Großherzogs Leopold zu Gunsten der Zentralgewalt) Der Bestand umfasst 6 Mappen und 0, 25 lfm.

3. Benutzungshinweise: Der Bestand ist vollständig digitalisiert. Benutzung nur über das Online-Findmittel.

4. Quellen und Literaturhinweise: Quellen - "Bekk, Johann Baptist", Dienerakte, GLA 76 Nr. 586 [Laufzeit: 1849-1851]. - "Bekk, Johann Baptist", Dienerakte, GLA 76 Nr. 587 [Laufzeit: 1821-1855]. - "Bekk, Staatsrat Johann Baptist", 48. Haus- und Staatsarchiv. III Staatssachen, GLA Bestand 48_85. Literatur - Krebs, Manfred: "Bekk, Johann Baptist", in: Neue Deutsche Biographie, Bd. 2, Berlin 1955, S. 24. - Weech, Friedrich von: "Johann Baptist Bekk", in: Badische Biographien, Bd. 1, Heidelberg 1875, S. 61 - 69.

Bestandssignatur
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Generallandesarchiv Karlsruhe, 52 Bekk
Umfang
6 Akten

Kontext
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Generallandesarchiv Karlsruhe (Archivtektonik) >> Nichtstaatliches Archivgut >> Nachlässe >> Politische Nachlässe >> Bekk

Indexbegriff Person

Bestandslaufzeit
1847-1888

Weitere Objektseiten
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Rechteinformation
Letzte Aktualisierung
06.02.2024, 09:17 MEZ

Objekttyp


  • Bestand

Entstanden


  • 1847-1888

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