Bestand

319 - Else Füller-Braner (Bestand)

Vorwort: Abt. 319 - Else Füller-Braner
Umfang: 2221 Motive (Negative u. Kontaktabzüge, vereinzelt Positive ohne Negativ - Planfilm/Kleinbildfilme, 1362 + 520 VE in Augias = zus. 1881) = zehn Archivkartons
Laufzeit: (v.a.) 1945 - 1960
Zitierhinweis:
Ebene 1: Stadtarchiv Worms, 319_1/1 bis 319_1201/2
Ebene 2: Stadtarchiv Worms, 319_1/1-T1/30 bis 319_1201/2-T1/31
Schenkungsweise Übergabe durch die Tochter des Fotografen Fotohaus Hertel, Worms (6/2017); Umbettung bis 07/2018 abgeschlossen, Abschluss Verzeichnung in der Datenbank 01/2019 (Praktik. Herr Brudy), sog. Stadtbilder (auch Repros), vom Fotostudio Hertel angekauft
Else Luise Füller, geb. 23.02.1899 (Tochter von August Füller 3.4.1870 Mainz - 5.6.1942 Worms, ev., Mai 1898 Zuzug aus Berlin nach Worms, hier im selben Jahr Heirat mit Fr. Anna Sophie geb. Ermold geb. 1871 Offenbach, führte zunächst die Filiale Fotohaus Tillmann-Matter (Photograph Mannheim), eröffnete dann bald ein eigenes Fotogeschäft, Sohn bzw. Bruder v. Else: Curt Füller 1901-1976), gest. 18.02.1985 in München
Der Bestand setzt sich aus ursprünglich zehn Stehordnern zusammen, deren Ordnung bei der Umbettung in Archivkartons beibehalten wurde. Neun dieser Ordner waren mit ,,Stadtbilder'', der zehnte mit ,,Worms-Gau'' beschriftet. Der überwiegende Teil des Bestandes zeigt entsprechend Motive aus dem Wormser Stadtgebiet, die Motive des zehnten Ordners weiten sich schließlich jedoch vom direkten Wormser Umland auf diverse Orte außerhalb von Worms aus.
Ein Großteil des Bestandes ist auf Kleinbildfilmen überliefert. Diese sind zum größten Teil in den Formaten 3,5 cm x 2,5 cm und 5,5 cm x 5,5 cm, beziehungsweise durch individuelle Zuschnitte davon leicht abweichenden Formaten gehalten. Die Filme der Abmessung 3,5 cm x 2,5 cm liegen dabei grundsätzlich in zusammenhängenden Filmstreifen vor, die auf einer Länge von sechs Motiven zugeschnitten sind; von diesen üblichen sechs Motiven wird nur selten abgewichen, so dass in Einzelfällen Streifen von zwei bis zu acht Motiven vorliegen. Die Filme der Abmessung 5,5 cm x 5,5 cm sind dagegen meist in einzelne Aufnahmen zerschnitten und nur in seltenen Ausnahmefällen in Streifen von drei Motiven beibehalten. 146 Einzelaufnahmen haben größere (nicht einheitliche) Abmessungen, die meisten davon sind Planfilme. 121 Aufnahmen sind Reproduktionen, diese sind vermehrt in den späteren Ordnern zu finden und zeigen dort Merian-Stiche von Stadtansichten, die nicht in einem inhaltlichen Zusammenhang zum Großteil des motivischen Bestandes stehen. Reproduktionen in früheren Ordnern sind dagegen hauptsächlich durch Aufnahmen von Plänen von der Wormser Wiederaufbauausstellung 1948 entstanden. Aufnahmen aus der Zeit vor 1945 wurden durch ihre Verwendung als Vergleichsbilder (s.u.) nicht zeitnah zum Entstehungszeitraum des übrigen Bestandes aufgenommen; über die Umstände ihrer Entstehung kann daher nur spekuliert werden. Bis auf wenige Einzelfälle (z.B. Aufnahmen von Postkarten) sind diese jedoch als Originale einzuschätzen.
Motive auf demselben Filstreifen hängen meistens inhaltlich zusammen. Das am häufigsten dargestellte Motiv sind Ansichten Wormser Gebäude, sowohl prominenter öffentlichen Gebäude als auch von Geschäften und (selten) Privatbauten. Dabei wurden oft mehrere (i.d.R. zwei bis drei) Aufnahmen desselben Motivs in leicht veränderten Ansichten aufgenommen.
Die Aufnahmezeit des Bestandes beginnt unmittelbar nach Ende des Zweiten Weltkriegs 1945. Im zeitlich ersten Drittel des Bestandes ist die vorwiegende Darstellungsform eine Gegenüberstellung im Krieg zerstörter Gebäude mit ihrem jeweiligen Vorkriegszustand. Die sich daraus ergebende Schwierigkeit ist, dass diese nicht datiert sind. Insbesondere die Vorkriegsbilder können daher nur unbefriedigend als ,,vor 1945'' eingeordnet werden, auch wenn nahegelegt werden kann, dass die meisten dieser Bilder zeitlich möglichst nahe an der Zerstörung einzuordnen sind. Die sich aus diesem Befund ergebende Vermutung ist, dass die Fotografin Fr. Füller-Braner nach der Zerstörung der Stadt Aufnahmen aus den Lagern des Fotostudios Füller oder ihrem privaten Besitz als motivische Grundlage nutzte, um diese mit dem Zustand der Kriegsverwüstung durch neue Aufnahmen aus gleicher Perspektive kontrastieren zu können. Die betrachteten Motive liegen dabei in räumlicher Nähe zueinander.
Die Form der Gegenüberstellung tritt mit fortlaufender Aufnahmezeit zurück; Aufnahmen aus den späten 40er und den 50er Jahren werden nicht mehr mit dem Vorkriegszustand kontrastiert, sondern zeigen den Wiederaufbau und den sich verändernden Baubestand in Worms. Der Fokus liegt im Bereich der Innenstadt, dort auf Geschäften im Bereich der Kämmererstraße sowie auf öffentlichen Gebäuden, diese auch im weiteren Stadtbereich. Häufigstes Einzelmotiv ist so die Straßenbrücke, deren Trümmer unmittelbar nach dem Krieg (eine Serie von Bildern ist auf zwei Stunden nach der Zerstörung datiert), sowie ihr Wiederaufbau als Nibelungenbrücke 1952/53. Die spezifisch ausgewählten Motive können auch hier in einen losen räumlichen Zusammenhang miteinander gebracht werden, worauf sich die Annahme stützt, die Fotografin, Frau Füller-Braner (1899-?), habe diese Bauten bei Spaziergängen fotografiert. Neben diesen Gebäuden finden sich daher auch vereinzelt Aufnahmen, die leicht von der Fokussierung auf Gebäude abweichen und Landschaft oder, selten, Personen zeigen. Einige Fotoserien weichen von diesen Mustern ab und zeigen öffentliche Ereignisse (z.B. Backfischfest- oder Fastnachtsumzüge), diese in der Regel in oder nahe dem Geschäftshaus in der Hardtgasse.
Der zeitliche Schwerpunkt des Bestandes liegt in der genannten Nachkriegszeit, vor allem bezogen auf die zerstörte Stadt Worms unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg und die Veränderungen der Stadt über die 50er bis in die 60er Jahre. Ganz vereinzelte Fotostrecken sind noch bis in die 1970er datiert, die weitaus meisten Fotografien stammen aber aus dem Zeitraum zwischen 1945 und 1960.
Bei der Umbettung der Aufnahmen wurden verschiedenen Einheiten, unter möglichster Beibehaltung der eigenen Ordnung Frau Füller-Braners, Verzeichnungseinheiten zugewiesen. Bei Einzelbildern oder zu Einzelbildern geschnittenen Kleinbildfilmen wurde jedem einzelnen Motiv eine eigene Verzeichnungseinheit zugewiesen (z.B. 319_2; 319_3 usw.). Solche Einheiten haben entsprechend nur ein Thema und sind komplett in Augias-Ebene 1 verzeichnet. Zusammenhängende Filmstreifen aus mehr als einer Aufnahme wurden jedoch nicht mit einzelnen Verzeichnungseinheiten versehen, sondern jeweils eine Folienseite, in der Regel aus drei Filmstreifen mit jeweils sechs oder weniger Motiven, unter einer Verzeichnungseinheit zusammengefasst. Die einzelnen Filmstreifen sind in Themen unterteilt, die dem Umstand Rechnung tragen, dass in der Regel mehrere Bilder dasselbe Motiv in geringen Variationen zeigen. Auf der Ebene 1 sind solche Verzeichnungseinheiten, die jeweils fast 20 Motive umfassen, durch eine Unterkategorisierung in die einzelnen Filstreifen unterteilt und diese jeweils als eigene Einheit in Augias geführt (z.B. 319_1/1; 319_1/2 usw.). Die eingeteilten Themenblöcke sind auf Ebene 1 in Augias aufgeführt. Zu jedem Thema wurde dann ein einzelnes Bild exemplarisch ausgewählt und in Ebene 2 weiter aufgeschlüsselt (z.B. 319_1/1-T1/30). T1 kennzeichnet hier, dass es sich um das erste auf Ebene 1 eingeteilte Thema handelt, 30 bezeichnet die individuelle Bildnummer. Diese entspricht in der Regel der werksseitig angebrachten Nummer des Motivs auf dem Negativstreifen. Dort wo eine solche Nummer nicht vorhanden ist, wird stattdessen die von der Fotografin dem zugehörigen Positiv auf dem Kontaktabzug zugewiesene Nummer genutzt; und wo keine der beiden Nummern vorliegt wurde schlicht die Position auf dem Negativstreifen durchgezählt.
Eine Verzeichnungseinheit der Ebene 2 ist also zu entschlüsseln als:
319_1/1-T2/31
319: Bestand Füller Braner; In Augias ist dieser erste Wert nicht mit der restlichen Verzeichniseinheit im Reiter ,,Negativ Nr.'', sondern im Reiter ,,Bestand'' separat aufgeführt.
1/1: Verzeichniseinheit 1, Streifen 1 (Ist die Verzeichniseinheit nicht weiter unterteilt, beschreibt sie ein Einzelbild ohne Filmstreifen, z.B. 319_2)
T2: Thema Nummer 2 auf der Ebene 1
31: Individuelle Nummer des Motivs auf dem Negativstreifen
Alexander Brudy (student. Praktik.) - 30.01.2019
Überarbeitung des Bestandes 319- Else Füller Braner
Die ausführliche Nachbearbeitung des Bestandes begann im Mai 2019 und konnte im Mai 2020 vollständig abgeschlossen werden. Die Arbeit umfasste:
1. Qualitätskontrolle (Rechtschreibung, Grammatik, inhaltliche Kontrolle, Datierungsänderungen)
2. grundsätzliche Überarbeitung der Archivsignatur aller Verzeichnungseinheiten der Verzeichnungsebene 2
3. Nachverzeichnung nicht berücksichtigter Motive
1: Qualitätskontrolle
In den Verzeichnungseinheiten in Augias wurden Inhalt und Grammatik überarbeitet und einige Aufnahmen genauer datiert. Für die Kontrolle der Rechtschreibung wurde der Bestand in eine Excel Datei exportiert und mit Hilfe des installierten Rechtschreibprogramms korrigiert, im Anschluss wurden die Fehler händisch in den jeweiligen VE´s verbessert.
2: Überarbeitung der Archivsignatur der zweiten Verzeichnungsebene
Die Signatur aller Kleinbildfilme setzte sich aus der Bestandsnummer, der Seitenzahl, der Kleinbildstreifennummer, einem Themenbezug aus der Verzeichnungseinheit und der Kleinbildnegativnummer zusammen.
Bsp.: Bestandsnummer/Seite/Kleinbildstreifennr./Thema/Kleinbildnegativnr. = 319_01_2_T3_74 . Einen Themenbezug durch den Einschub der jeweiligen "Themen-Nummer" in die Signatur der Archivalie zu setzen erschloss sich aus dem Gedanken, Doppelsignaturen zu vermeiden, in der Praxis ergab sich jedoch dazu keine Notwendigkeit. Um die Signatur folgend nachvollziehbarer zu gestalten und eine identische Verfahrensweise mit den anderen Kleinbildfilmbeständen zu schaffen, wurde der Themenbezug, also die Bezeichnung "T…", aus allen Signaturen der zweiten Verzeichnungsebene entfernt. So ergibt sich folgendes Schema für alle Kleinbildfilme:
Bestandsnummer/Seite/Kleinbildstreifennr./Kleinbildnegativnr. = 319_01_2_74
3: Nachverzeichnung
Im Rahmen der Korrekturarbeiten wurden knapp 200 Aufnahmen auf beiden Verzeichnungsebenen nachverzeichnet
Jonas Weitz, 02.06.2020

Zitierhinweis: Abt. 319 - Else Füller-Braner

Bestandssignatur
Stadtarchiv Worms, 319

Kontext
Stadtarchiv Worms (Archivtektonik) >> Fotoabteilung

Bestandslaufzeit
1945 - 1960

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Letzte Aktualisierung
15.12.2023, 14:57 MEZ

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Objekttyp

  • Bestand

Entstanden

  • 1945 - 1960

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