Kopiare (Bestand)

Archivbestand

Eingrenzung und Inhalt: Beurkundungen

Vorwort: Zum Bestand:Der Bestand B.01.10 (Kopiare) besteht aus fünf Kopialbüchern, die Texte von Urkunden aus dem 13. bis 17. Jahrhundert enthalten. Die Laufzeiten dieser Amtsbücher sind: - B.01.10, Nr. 1: 1368-1531, - B.01.10, Nr. 2: 1382-1580, - B.01.10, Nr. 3: 1213-1637, - B.01.10, Nr. 4: 1421-1527,- B.01.10, Nr. 5: 1445-1527.Entsprechend ihren Entstehungszeiten stehen die Einträge in den Kopiaren in einem inhaltlichen Zusammenhang mit den Beständen A.01 (Haupturkundenarchiv) und B.02.01 (Kurkölnische Verwaltung; hier insbesondere mit den Archiveinheiten mit der alten Signatur B V[= 5] bzw. A 1/ V[= 5]). Von 1945 bis 1948 wählte Stadtarchivar Franz Kreiner zahlreiche Einträge aus den Kopiaren 1, 2 und 4 aus und verzeichnete sie in Papierform. Aus diesen Regesten wurde 2014 im Rahmen des durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft e. V. geförderten Projekts "Retrokonversion analoger Findmittel" ein digitales Findbuch erstellt. Anmerkungen zu einigen Bezeichnungen in diesem Findbuch: "Bruderschaft der Armen Kleriker": Siehe dazu Karl Remmen, Das Memorienbuch der "Bruderschaft der Armen Kleriker", in: Novaesium 2005, S. 189 ff. "Renten(ver)kauf": Bei Renten(ver)käufen handelte es sich rechtlich gesehen um die Gewährung verzinslicher Darlehen. Das kirchliche Recht betrachtete dieses Rechtsgeschäft aber als Kauf. Daher verstieß es nicht gegen das kirchliche Zinsverbot und wurde in Deutschland seit dem 13. Jahrhundert das vorherrschende Kreditgeschäft des Mittelalters. Beispiel: Bürger A. zahlt 100 Gulden an die Stadt Neuss, während die Stadt sich verpflichtet, ihm bis zu seinem Lebensende jährlich 5 Gulden als Rente und zusätzlich eine Summe zu einem vereinbarten Zinssatz zu zahlen. A. ist also Kreditgeber, Rentenkäufer und Rentengläubiger/ Rentenempfänger; die Stadt ist Kreditnehmerin, Rentenverkäuferin und Rentenschuldnerin/ Rentenzahlerin. Dieses Rechtsgeschäft wurde "Leibrente" oder "Leibzucht" genannt. Falls auch die Nachkommen des Kreditgebers Rentenzahlungen erhalten sollten, handelte es sich um eine "Erbrente" oder "Ewigrente", deren Zinssatz entsprechend geringer war. Als Sicherheit wurden den Rentenempfängern (Wohn-)Häuser, (nutzbare) Grundstücke oder Akziseeinnahmen überlassen. "Seerbett" (bzw. "auf dem Seerbette liegend"): Gemeint ist das Krankenbett. Das mittelhochdeutsche "seer" bedeutete "schmerzhaft, wund, leidend" (Vergleiche "versehrt").

Angaben zum Objekt

• Bestandssignatur: B.01.10
• Umfang: Verzeichnet, teilw. Einträge erfasst. 5 Archiveinheiten

Verweise und Beziehungen

• Kontext: Stadtarchiv Neuss (Archivtektonik) >> Stadt Neuss >> Amtsbücher

Beteiligte, Orts- und Zeitangaben

• Bestandslaufzeit: 1213-1637

Weitere Informationen

• Weitere Objektseiten: Objekt im "Archivportal-D" anzeigen
• Geliefert über: Archive in NRW
• Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs: https://www.archive.nrw.de/ms/search?link=ARCHIV-DE-NUS1
• Letzte Aktualisierung: 05.11.2025, 13:59 MEZ