Hochschulschrift

Die eigene Strafbarkeit des Strafverteidigers im Spannungsfeld zwischen prozessualem und materiellem Recht

Diese Arbeit behandelt die Strafbarkeit des Strafverteidigers bei der Ausübung seiner Tätigkeit im Zusammenhang mit dem Strafverfahren gegen seinen Mandanten. Dabei ist der Verteidiger aufgrund seiner prozessualen Stellung einerseits seinem Mandanten zum Beistand verpflichtet, andererseits begibt er sich dadurch häufig in gefährliche Nähe insbesondere zur Strafvereitelung, aber auch zur Teilnahme an Aussagedelikten, zu Urkundendelikten, zum Betrug und nicht zuletzt zur Geldwäsche durch Annahme bemakelten Verteidigerhonorars. Dieses Spannungsverhältnis zwischen prozessualem und materiellem Recht gilt es aufzulösen, und zwar nach Möglichkeit durch Herausarbeitung allgemeiner übergreifender Prinzipien. Hierbei kommt die Untersuchung zu dem Ergebnis, daß bei der materiellrechtlichen Bewertung des Verteidigerhandelns stets die - aus der Stellung des Verteidigers entwickelten - prozessualen Verbote (Lügeverbot, Verdunkelungsverbot, Verbot der Entziehungshilfe, Verbot der Anwendung unlauterer Mittel, Verbot des Rechtsmißbrauchs) und Befugnisse des Verteidigers zu berücksichtigen sind. Ein nach diesen prozessualen Vorwertungen prozeßordnungsgemäßes Verteidigerhandeln ist nicht strafbar, während umgekehrt nur prozeßordnungswidriges Verteidigerverhalten, also ein wissentlicher Verstoß des Verteidigers gegen die prozessualen Verbote oder Pflichten, eine Verteidigerstrafbarkeit nach den untersuchten Delikten begründen kann. Insofern ist der Verteidiger im Hinblick auf seine materiellrechtliche Strafbarkeit also in gewisser Weise privilegiert

Location
Deutsche Nationalbibliothek Frankfurt am Main
ISBN
9783828886278
3828886272
Dimensions
21 cm
Extent
XVI, 422 S.
Language
Deutsch
Notes
Zugl.: Regensburg, Univ., Diss., 2003

Classification
Recht
Keyword
Strafverfahren
Strafverteidiger
Strafbarkeit
Deutschland

Event
Veröffentlichung
(where)
Marburg
(who)
Tectum
(when)
2004
Creator

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Last update
11.06.2025, 1:42 PM CEST

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Object type

  • Hochschulschrift

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Time of origin

  • 2004

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