Archivbestand

Linnich, St. Johannes im Jordan, Urkunden AA 0380 (Bestand)

Rechtsgeschäfte

Form und Inhalt: Ehemaliges Franziskanerkloster Sankt Johann im Jordan

1442 Klause, Tertiarinnen nach der dritten Regel des heiligen Franziskus; aufgelöst 1802.

Das Kloster hat anscheinend nie eine größere Bedeutung erlangt; die ersten Nachrichten stammen aus der Zeit um 1440. Die Reste der Klostergebäude sind zweigeschossige Zieglbauten des 17.-18. Jahrhunderts an der Südseite der Pfarrkirche; vom Kloster führte ein Gang zu der Nonnenempore an der Südseite des Turmes. Im Anfang des 19. Jahrhunderts wurden die Gebäude verkauft.

Geringe Bestände, da das nach Düssseldorf geflüchtete Archiv im Jahr 1794 bei der Beschießung schwer litt, im ganzen 30 Urkunden von 1442-1721, Akten von 1626 an.

Siegel:

Akten Nr. 5, Bl. 17b Petschaft

Andere Bestände:

Jülich-Berg II Nr. 1431: Kloster St. Johann zu Linnich gegen Brüder von Broich wegen Rittersitz Körrenzig / Amortisation, 2 Vol. (Amt Boslar) - Bd. 1: 1752-1753 (23 Bl.) - Bd. 2: 1778-1786. Vor dem Notar Johannes Peter Esser versetzen die Eheleute Johann Werner von Broich und Maria Anna Josepha von Broich, geb. von Horrich dem Kloster Johann im Jordan zu Linnich in Person der Meisterin Sophia Karsch und der S. Agnes Weyers, M. Elisabeth Wagners, S. N. Agnes Classen, S. A.M Kaulhausen ihren freien allodialen Rittersitz und Haus zu Körrenzig, im Amt Boslar und Herzogtum Jülich gelegen und durch Erbscheidung und Kauf von ihrem Schwager Leo Alexander Joseph von Hove erworben, für 7534 Reichstaler, 26 Albus und 8 Heller in Gold- und Silbermünzen am 23. März 1752. Die Eheleute quittieren den Empfang des Geldes. - Anfrage des Vogtes des Amtes Boslar, ob er die Versetzung gerichtlich vollziehen soll. - Es folgen Bericht darüber und schließlich die Genehmigung durch die kurfürstliche Regierung.

Hauptgericht Jülich Nr. 2060, Bl. 112-113 (2 Bl., 112v u. 113r leer): Martin Becker ./. Kloster zu Linnich, 1629.1629 Juni 27: Martin Becker exhibet supplicionem pro inhibitione wird citatio ad contradicendum supplicationi ad primam post feciat (!) erkenntt (keine Angabe, warum) - 1629 August 30: Ladung wird erneuert (ad secundum) und bei Nichterscheinen wird ohne Einrede entschieden (ebenfalls keine Angabe, warum).

Bestandssignatur
AA 0380 121.39.01
Umfang
29 Einheiten; 2 Kartons
Sprache der Unterlagen
German

Kontext
Landesarchiv NRW Abteilung Rheinland (Archivtektonik) >> 1. Behörden und Bestände vor 1816 >> 1.2. Geistliche Institute >> 1.2.3. J - L >> 1.2.3.20. Linnich >> 1.2.3.20.1. St. Johannes im Jordan
Verwandte Bestände und Literatur
Kunstdenkmäler Bd. 8 I, 1902, S. 171 f. - Nachrichten über die Stadt Linnich, S. 47 - Krückemeyer, Die Stadt Linnich, S. 55 - Ilgen, Rhein. Archiv, S. 110 - Bericht über die Verwaltung der ... Linnich pro 1897/98 - J. Werth, Die Nonnenschlacht im Dezember 1728, in: Rur-Blumen 1930 Nr. 49 - Lepper, H., in: Heimatkalender 1956 für den Kreis Jülich, S. 123 f. - Reinartz, Werner, Stadt Linnicher Bürgermeister-Rechnung 1788. Ein heimatgeschichtlicher und familienkundlicher Rückblick, aus den alten Akten zusammengestellt, in: Heimatkalender 1958 für den Kreis Jülich 8. Jg., 1958, S. 114-123, Selftkantarchiv Geilenkirchen, Depositum des Dr. Otto Merckens, hier S. 121 ”Ebenso wurden den Conventsschwestern (Die Nonnen des Klosters vom dritten Orden des hl. Franziskus zum Jordan genannt, neben der Pfarrkirche) auch noch 5 Reichstaler ausbezahlt.“ [mit Bild: Östl. Stadtmauer in Linnich mit Blick auf das Franziskannerinnen Kloster und die Pfarrkirche], S. 122 Rückseite des 1728 erbauten Linnicher Nonnenklosters im Jordan - Dentel, Heinrich, Das Franziskanerinnenkloster ”St. Johann im Jordan“ in Linnich, in: Heimatkalender des Kreises Jülich 12. Jg., 1962, S. 57-60 - Offergeld, Peter, Zur Geschichte der Linnicher Klöster, in: Jahresblätter 1990 des Linnicher Geschichtsvereins, S. 123-151 - Kistenich, Johannes, Bettelmönche im öffentlichen Schulwesen. Ein Handbuch für die Erzdiözese Köln 1600 bis 1850 Bd. II (= Stadt und Gesellschaft Bd. 1, 2), Köln Böhlau 2001 , S. 1160 f., hier S. 1161: ”1794 gab es in Linnich neben dem Gymnasium der Minoriten, der städtisch-katholischen und reformierten Schulen noch zwei Schulen im Franziskaner-Terziarinnenkloster St. Johannes am Jordan, nämlich eine Elementarschule und eine höhere (Mädchen-) Schule mit französischem Sprachunterricht für Kinder aus der Stadt und dem Umland sowie für Internatschülerinnen. Über die Anfänge dieser Schule ist Näheres nicht bekannt, doch da man in den schulischen Reformbemühungen des Schultheißen Johann Wilhelm Daniels (3.1.) nichts über diese Anstalt erfährt, war sie möglicherweise erst um 1790 entstanden (Anm. 3: HStAD Jülich-Berg II Nr. 1249, fol. 3r, 4r/v, 7r).“ - Zum Schulwesen (außer der Minoritenschule) vgl. Schulte, Heinrich, Linnich. Geschichte einer niederrheinischen Stadt, Linnich 1967, S. 206-209, 236-238; Offergeld, Kloster, 23-35; Hoß-Kramp, Anneliese, Die Entwicklung des Schulwesens in Linnich, in: Linnich im Wandel der Zeiten, Jülich 1992, S. 152-175 hier: S. 152 f., 155-158

Bestandslaufzeit
1442-1721

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Letzte Aktualisierung
17.09.2025, 13:26 MESZ

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Objekttyp

  • Bestand

Entstanden

  • 1442-1721

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