Bestand

Gewerbeschule (Bestand)

Vorwort: Erwerb 12/2012
Tgb.-Nr.: 218/2012

Die Gewerbeschule wurde 1841 von der "Gesellschaft zur Beförderung gemeinnütziger Tätigkeit" gegründet und begann mit 40 freiwilligen Schülern, bevor 1909 die Schulpflicht eingeführt wurde.
Sie war zunächst die einzige Gewerbeschule (Berufsschule für Handwerk und Industrie) Lübecks und teilte sich erstmals 1966 auf, indem eine neue Schule gleich gegenüber des bisherigen Gebäudes in der Dankwartsgrube bezogen wurde. Die Gewerbeschule I war nun die neue Schule für die "konstruierenden Berufe", während die alte Schule (Gewerbeschule II) jetzt die "Berufsschule für nicht-technische Berufe" war. Hierzu gehörten z. B. die Maler und Lackierer, Friseure, Gärtner und Floristen. Der Begriff nicht-technisch wurde relativ schnell für unpassend erklärt und so bleibt der Name "Gewerbeschule II" bis heute ohne Beinamen.
1967 bis 1972 wurde das Konzept der Schule bei vollem Unterrichtsbetrieb erneuert. Die Berufsfelder wurden umgeschrieben und 1972 an einem Tag der offenen Tür neu vorgestellt. Dazu gehörten u. a. Hotelkaufleute, Konditoren, Fleischer, Verkäuferinnen im Nahrungsmittelhandwerk, Buchbinder, Goldschmiede, Jungarbeiter und Glas- und Gebäudereiniger. Zu dem neuen Konzept entstanden schließlich auch Demonstrationswerkstätten, wie Hotelküche, Frisiersalon und Laboratorien für Chemie- und Biologielaboranten (ebenfalls 1967 - 1972).
Nachdem die Schülerzahl rapide anstieg, wurde an einem neuen Berufsschulentwicklungsplan gearbeitet und der Bau der Gewerbeschule III geplant. Dieser war provisorisch, denn es gab kein Gebäude. Einzelne Berufsbilder wurden in andere bestehende Schulen gelegt. 1983 wurden die Berufe der Drucktechnik bspw. in der Landesberufsschule in Neumünster eingerichtet. Letztlich gab es immer weniger Berufe an der Gewerbeschule II und es entwickelte sich im Wesentlichen eine Schule für das Hotel- und Gaststättengewerbe. So wurde 1992 die "Hotelfachschule" gegründet. Weil auch hier der Anstieg der Schüler die Raum- und Lehrerkapazitäten überstieg, begann 1994 die Planung, im Zusatzgebäude in der ehemaligen Anton-Schilling-Schule in der Heinrichstraße in Lübeck zu unterrichten.
Seit 1995 werden an der G II Auszubildende für Berufe aus dem Hotel- und Gaststättengewerbe, dem Nahrungsgewerbe, Laborante, Friseure und Gold- und Silberschmiede unterrichtet.
Seit 2000 besteht hier eine zweijährige Berufsfachschule Ernährung, Schwerpunkt Nahrung und Gastgewerbe. Ein Jahr später wurde die Fachoberschule und im Folgejahr die Berufsoberschule eingerichtet.

Die Übergabe der Unterlagen an das Archiv erfolgte am 06.03.2012 von Stephan Ruscheck, dem Schulleiter.
Der Bestand besteht hauptsächlich aus Korrespondenz- und Personalakten zwischen Ende des 19. bis Mitte des 20. Jahrhunderts. Die Akten sind nach dem Bär'schen Prinzip erschlossen worden und teils neu chronologisch geordnet. Im Bestand befinden sich u.a. verschiedene Fotografien insbes. von Lehrkräften und Veranstaltungen, für die Mappen aus speziellem Fotopapier gefertigt worden.



Anika Lehmann Lübeck, Feb. 2013

Literatur: 200 Jahre berufsbildende Schulen der Hansestadt Lübeck, Lübeck 1995

Bestandssignatur
03.08-2.4/8

Kontext
Archiv der Hansestadt Lübeck (Archivtektonik) >> 03 Behörden bis 1937 >> 03.08 Schule und Kultur >> 03.08-2 Schulen >> 03.08-2.4 Berufs-, Fach- und Fachhochschulen

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Letzte Aktualisierung
30.06.2025, 10:12 MESZ

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