Bestand
Mairie Oldenburg (Bestand)
Bestandsbeschreibung:
Vorbemerkung
In Artikel 12 des Friedens von
Tilsit (1807) garantierten Rußland und Frankreich gemeinsam die
Souveränität des Herzogtums Oldenburg. Der oldenburgische
Landesadministrator, Herzog Peter Friedrich Ludwig, und sein russischer
Verwandter, Zar Alexander I., drängten in der Folgezeit darauf, daß
Kaiser Napoleon I. von Frankreich die Unabhängigkeit des Herzogtums auch
künftig unangetastet ließ (vgl. dazu zuletzt: S. N. Iskjul`, Rußland und
die Oldenburger Krise, in: Oldenburger Jahrbuch Band 85, 1985, Seite
89-110). Dennoch erklärte das "Senatus-Consultum" vom 13. Dezember 1810
das Herzogtum zum "unverrückbaren Bestandteil des französischen
Imperiums". Daraufhin ging Peter Friedrich Ludwig am 27. Februar 1811 zu
seinen russischen Verwandten außer Landes, und am Tage danach rief der
französische Präfekt für das Ober-Ems Département (Sitz Osnabrück),
Baron von Keverberg, in Oldenburg die Inbesitznahme des Landes durch
Frankreich aus.
Der größte Teil des Herzogtums wurde
Bestandteil des Départements Weser-Mündung (Bouches du Weser) mit dem
Amtssitz in Bremen. Die Stadt Oldenburg gehörte zum Kanton Oldenburg,
der außerdem noch die Mairien Holle, Ohmstede und Osternburg umfaßte. In
der Stadt Oldenburg setzte die französische Verwaltung den Advokaten
Johann Wiegand Christian Erdmann (1784-1842) als Maire (Bürgermeister)
ein.
Aus seiner Amtszeit blieb die in diesem Findbuch
verzeichnete Registratur der "Mairie d`Oldenbourg" überliefert. Der
Schriftverkehr ist vielfach in der französischen Amtssprache abgefaßt.
Bereits Hugo Ephraim benutzte den Bestand für seine "Skizzen aus der
Mairie Oldenburg 1811-1813" (Oldenburger Jahrbuch Band 21, 1913, Seite
65-155). Der Stadtarchivar Prof. Dr. Dietrich Kohl nahm vor 1931 eine
vorläufige Ordnung der Akten vor.
Verzeichnungsgrundlage waren die aus den Jahren 1811 und 1812
erhalten gebliebenen Brieftagebücher (Nr. 2). Parallelvorgänge sind im
Stadtarchiv Oldenburg bei Best. 262-1 A Nr. 1423, 1424, 3822, 3823,
3833, 3876, 4014 und 4015 zu finden. In den staatlichen Beständen des
Niedersächsischen Staatsarchivs in Oldenburg sind die französischen
Behörden und die anschließenden oldenburgischen Überleitungsbehörden bei
den Best. 82-88, teilweise aber auch bei der Regierung Oldenburg (Best.
70) verzeichnet.
Der Bestand 262-1 L umfaßt 2,7
lfdm Archivalien, die in 27 Kartons verpackt sind.
Oldenburg, den 5. August 1987
Joachim
Schrape
Der Bestand wird zitiert: Best. 262-1 L
Nr. ...
- Reference number of holding
-
L
- Context
-
Stadtarchiv Oldenburg (Archivtektonik)
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- Last update
-
29.04.2025, 12:58 PM CEST
Data provider
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Object type
- Bestand