Archivbestand
Baubteilung - Fotos und Bilder (Hamburg) (Bestand)
Bestandsbeschreibung: Nach der Verfassung von 1870 war der Kirchenrat das oberste kirchliche Verwaltungsorgan . Er sollte alle kirchlichen Angelegenheiten überwachen. Mit der neuen Verfassung von 1923 wurde das Patronat durch die lutherischen Mitglieder des Senats beendet; die Synode hatte nun das oberste Kirchenregiment inne. Der vorläufige Landeskirchenrat, der 1933 aufgelöst wurde, hatte die Aufgabe, den Bischof zu unterstützen und zu beraten. An die Stelle des Landeskirchenrats trat 1933 das Landeskirchenamt als zentralkirchliche Behörde.
Der Verwaltungsbereich Bau war bis 1933 war ein Verwaltungsdienst des Landeskirchenrats . Später gab es im Landeskirchenamt eine Bauabteilung.
Ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wuchsen Bevölkerung und Stadtgebiet Hamburgs stark an. Bei der Planung der neuen Stadtviertel konnte die Landeskirche die Grundstücke für Kirchen und Pastorate für einen geringen symbolischen Betrag pachten und so verstärkt Kirchen bauen und neue Pfarrstellen gründen . Der erste Weltkrieg stellte für diese Entwicklung eine Zensur dar. Nur zwei Kirchen konnten während des Krieges gebaut und 1920/1921 fertig gestellt werden (Versöhnungskirche Eilbek, Auferstehungskirche Barmbek).
Zu Beginn der 1920er Jahre machten die erneut schnell wachsenden neuen Wohngebiete Hamburgs die Gründung neuer Kirchengemeinden notwendig. Daher war der Bau von gottesdienstlichen Räumen eine der dringendsten Aufgaben. Die Inflation verschärfte auch die finanzielle Lage der Landeskirche. Über den Einsatz der finanziellen Mittel bestimmte ein von der Synode eingesetzter Ersparnisausschuss. Nach Inkrafttreten der Verfassung von 1923 verabschiedete die Synode einen Arbeitsplan, der bei Bauvorhaben Pastorate und Kirchen den Gemeindehäusern vorzog. Stilistisch sind die in den 1920er Jahren geschaffenen Kirchenbauten durchweg dem Funktionalismus zuzuordnen.
Nach der Machtergreifung 1933 kam der Kirchenbau beinahe vollständig zum Erliegen. Neu- und Umbauten erfolgten v.a. im handwerklich-volkstümlichen Stil .
Nach dem 2. Weltkrieg konnte der ehemalige Landesbischof Schöffel über die Lage der kirchlichen Gebäude berichten, dass von 66 Gotteshäusern (Kirchen, Kapellen, Kirchsäle)
- unzerstört: 25
- gänzlich zerstört: 21
- schwer zerstört: 11
- leicht beschädigt: 9 .
blieben.
Ebenso wurden viele Gemeindehäuser, Wohnhäuser, Kindergärten, Gebäude der Alsterdorfer Anstalten etc. völlig oder schwer zerstört. Die Hauptkirchen St. Nikolai, St. Katharinen, St. Jacobi und St. Michaelis wurden schwer beschädigt.
Ab 1948 konnte sich die Hamburgische Landeskirche gezielt um den Neubau von Kirchengebäuden kümmern. Durch Spenden aus dem Ausland konnten Notkirchen gebaut werden. Auch der Wiederaufbau der zerstörten Kirchen konnte in Angriff genommen werden .
Es wurde eine Kommission für den Wiederaufbau der zerstörten Gebäude eingerichtet. Der Kirchliche Kunstdienst beriet die Gemeinden bei der künstlerischen Gestaltung. Die Landeskirche engagierte sich außerdem intensiv am Evangelischen Kirchenbautag.
Die oben erwähnte Regelung der Bereitstellung von Grundstücken seitens der Stadt Hamburg blieb auch nach dem Krieg bestehen; allerdings gab es auch Fälle von Grundstückskäufen.
Zu den bekanntesten Architekten und Kirchenbaumeistern des Kirchenneu- und -wiederaufbaus im 20. Jahrhundert in Hamburg zählen Gerhard Langmaack, Hopp und Jäger, Ostermeyer und Suhr, Sandtmann und Grundmann, Emil Heynen, Dryssen und Averhoff, Julius Faulwasser und Fernando Lorenzen.
- Reference number of holding
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12.10.5.2 Baubteilung - Fotos und Bilder (Hamburg) Baubteilung - Fotos und Bilder (Hamburg) Baubteilung - Fotos und Bilder (Hamburg)
- Context
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Landeskirchliches Archiv der Ev.-Luth. Kirche in Norddeutschland (Archivtektonik) >> 1 Landeskirchen vor 2012 >> 12 Ev.-Luth. Kirche im Hamburgischen Staate >> 12.1 Landeskirchliche Verwaltung
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15.09.2025, 12:36 PM CEST
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Object type
- Archivbestand