Archivale

Gütliches und peinliches Verhör des Hans Sing

Regest: 1) Zu Rothenburg (Rottenburg), wie er den gestohlenen Kessel hinaufgetragen, habe er seinen Namen verleugnet und sich Hans Schmid von Zimmer (Zimmern) im Löchlein genannt.
2) Er habe dem Stubinger helfen den Kessel zu Metzingen nehmen und hernach in die Riedericher Kelter zum Verspalten getragen.
3) Der Stubinger habe in seines Eni (Grossvaters) Höfel Haus den Ofenhafen genommen. Er (Sing) habe aber vorm Haus gewartet, bis er ihn ausgebrochen habe. Stubinger habe ihm 1/2 fl dafür gegeben.
4) Dem Caspar Werenwag ein Viertelkännlein entwendet. Ist von seiner Frau aus dem Sack wieder genommen worden.
5) Dem Wirt zu Kiebingen, Caspar Nopper, habe er ein mit Wachs bossiertes Täfelein genommen und dem Messpfaffen zu Wurmlingen für 14 Batzen zu kaufen gegeben.
6) Er und der Stubinger haben der Beer-Anna (Anna Beer) ihren Waschkessel genommen und dem Kupferschmied zu Tüwingen in der Neckargasse für 6 fl zu kaufen gegeben.
7) Der Stubinger habe dem Matheus Werenwag eine Kette am Wagen gestohlen und er, Sing, sie an einen Bauern zu Riederich verkauft.
Am 5. März wieder verhört.
Ist die erstgemeldeten Artikel (= Punkte) alle geständig.
8) Dem Jacob Kurz, Goldschmied, 1 Dutzend beschlagene Löffel entwendet und dem Jorg Knapp für 24 Batzen verkauft.
Auf dem Rand: Gibt vor, er hab's gekauft.
9) Dem Weib des Conrad Neher eine Elendts Klahen (= Elchklaue) und einen Wolfszahn genommen und hernach dem Weib des Becken Jörglin um Brot gegeben.
10) Dem Johann Grötzinger einen silbernen Löffel gestohlen und zu Tüwingen verkauft.
11) Dem Jörg Tochterman einen Pfulben (= Pfühl, Kissen) genommen und dem Jörg Schradin um 25 Batzen versetzt.
Auf dem Rand: Gesteht's nicht mehr. Sagt, sein Weib habe den Pfulben geerbt. Man solle deswegen bei der Hausfrau des Michel Reichlin nachfragen.
12) Dem Bastian Jos ein Paternoster (= Rosenkranz) genommen und dem Bierwirt für 16 Batzen zu kaufen gegeben. Die Steine und Geld (= Münzen?), die daran hingen, habe er heraber getan (= weggemacht) und des Abels Weib zu verkaufen gegeben.
13) Dem Pfarrer zu Donnstetten einen Tischbecher entwendet und zu Tüwingen für 4 fl verkauft.

Archivaliensignatur
A 2 e (Urfehden u.a.) Nr. A 2 e (Urfehden u.a.) Nr. 7621
Formalbeschreibung
Beschreibstoff: Pap.
Sonstige Erschließungsangaben
Genetisches Stadium: Or.

Kontext
Reichsstädtische Urkunden und Akten (Bde. 19, 21-22, 26) >> Bd. 22 Urgichten
Bestand
A 2 e (Urfehden u.a.) Reichsstädtische Urkunden und Akten (Bde. 19, 21-22, 26)

Laufzeit
1619 März 2

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Letzte Aktualisierung
20.03.2025, 11:14 MEZ

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Objekttyp

  • Archivale

Entstanden

  • 1619 März 2

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