Bestand
344. Infanterie-Division (Bestand)
Geschichte des
Bestandsbildners: Die organisationsgeschichtlichen Angaben
und Unterstellungsübersichten sind aus dem Werk von Georg
Tessin, "Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und
Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939 - 1945", Bd. IX, S.
233-234, Frankfurt/Main und Osnabrück, 1966 ff.
übernommen.
344.
Infanterie-Division
(WK V, E 390
Mutzig)
* 25.9.1942 durch WK V in
Frankreich als bodenständige Division für Ob. West; Stämme
aus den Divisionen 15, 17, 327, 333 und 335 des
Westheeres; dazu Ersatz aus den Wehrkreisen V, VII, XVII
und XVIII:
Fest. Inf. Rgt. 854
I.-III. aus Div. 17, 333, 335
Fest.
Inf. Rgt. 855 I.-III. aus Div. 15, 327
Art. Rgt. 344 I., II. (III. sofort aufgelöst).
Die beiden Fest. Inf. Rgter. wurden bis
zum 7.10.1942 auch als Fest. Inf. Rgt. A und B bezeichnet;
das Fest. Gren. Rgt. 854 gab Okt. 1943 das III. Btl. an
den Osten zur 2. Armee ab (es wurde 19.8.1944 in die Gren.
Rgter. 508 und 509 der 292. ID eingegliedert); das Rgt.
855 bildete aus dem III. Btl. am 8.1.1944 das Füs. Btl.
344; beide Rgter. erhielten am 19.4.1944 neue III. Btle.
aus den Kos. Btlen. 624 (854) und 625 (855); das Art. Rgt.
war am 29.12.1943 um eine III. Abt. verstärkt worden. Die
Division wurde in der Normandie vernichtet, nur Reste
kamen durch Belgien in die Niederlande. Hier bildete der
Div. Stab am 3.11. den Div. Stab z. b. V. 606, die Nachr.
Abt. 344 die Nachr. Abt. 606, das Art. Rgt. am 11.12.1944
das Art. Rgt. 1080 der 180. Inf. Div., Stab/Gren. Rgt. 855
den Stab/Gren. Rgt. 857 und das II./854 das I./857.
Die Wiederaufstellung der Division
erfolgte ab 5.11.1944 bei Aachen aus der Kampfgruppe 91.
ID, die aus der Kampfgruppe Castorf (Walküre-Einheit des
WK XII aus Div. Nr. 172) gebildet worden war, unter
Verwendung von Art. Rgt. 344 (wurde dann 1080, siehe oben)
und Pz. Jg. Abt. 344:
Gren. Rgt.
1057 I.-III.
Gren. Rgt. 1058
I.-III.
Gren. Rgt. 832 (Stab) aus
Rgt. Trier (15.11.1944)
Art. Rgt.
344 I.-IV. aus Geb. Art. Rgt. 191
Div. Einheiten 344.
Bei
Verlegung der Division nach dem Osten trat der Stab 832
zur Kdtr. Trier zurück; dafür trat das bei der 346. Inf.
Div. in den Niederlanden aus den Resten der alten Division
gebildete Gren. Rgt. 857 (Stab aus 855, I. aus II./854 und
II. aus II./558 der 331. ID) jetzt zur Division, die also
im Osten aus den Rgtern. 857, 1057 und 1058 bestand. Sie
geriet nach Kämpfen südlich Berlins in russische
Gefangenschaft.
Unterstellung:
1942
Okt.: Aufstellung bei HGr. D in
Frankreich
Nov./Dez.: LXXX; 1.
Armee; "D"; Westen; Bordeaux
1943
Jan./Dez.: LXXX; 1.
Armee; "D"; Westen; Bordeaux
1944
Jan.: LXXX; 1. Armee;
"D"; Westen; Bordeaux
Feb./Apr.:
LXVII; 15. Armee; "D"; Westen; Kanalküste
Mai/Juli: LXVII; 15. Armee; "B"; Westen;
Kanalküste
Aug.: LXXIV; 5. Pz.
Armee; "B"; Westen; Normandie
Sept.
(Reste): LXVII; 15. Armee; "B"; Westen; Niederlande
Okt. (Stab): LXXXIX; 15. Armee; "B";
Westen; Niederlande
nach
Wiederaufstellung:
Nov. (Kgr.):
LXXXVI; 5. Pz. Armee; "B"; Westen; Aachen
Dez.: LXXIV; 7. Armee; "B"; Westen;
Aachen
1945
Jan.: z. Vfg.; "A"; Osten; Krakau
Feb. (Kgr.): Sieler; 1. Pz. Armee; Mitte; Osten;
Oppeln
März (Kgr.): XI; 1. Pz.
Armee; Mitte; Osten; Oberschlesien
Apr.: XXIV; 1. Pz. Armee; Mitte; Osten;
Oberschlesien
Anmerkung:
Die Unterstellungsverhältnisse sind (nach
den "Schematischen Kriegsgliederungen") jeweils nur für
einen Stichtag pro Monat angegeben; im Einzelnen:
1940
9. Juni, 21.
Juli, 1. Aug., 13. Sept., 7. Okt., 7. Nov., 12. Dez.
1941
15. Jan., 10.
Feb., 12. März, 5. April, 1. Mai, 5. Juni, 1. Juli, 7.
Aug., 3. Sept., 2. Okt., 4. Nov., 4. Dez.
1942
2. Jan., 6.
Feb., 10. März, 5. Apr., 11. Mai, 8. Juni, 4. Juli, 5.
Aug., 2. Sept., 8. Okt., 5. Nov., 1. Dez.
1943
1. Jan., 3.
Feb., 4. März, 9. Apr., 1. Mai, 1. Juni, 7. Juli, 5. Aug.,
5. Sept., 4. Okt., 8. Nov., 3. Dez.
1944
15. Apr., 15. Mai, 15.
Juni, 15. Juli, 31. Aug., 16. Sept., 13. Okt., 5. Nov.
(26. Nov.), (31. Dez.)
1945
19. Feb., 1. März, 12. Apr., 7. Mai
Die "Schematischen Kriegsgliederungen"
setzen erst mit dem 8. Juni 1940 ein; aus dem ersten
Vierteljahr 1944 fehlen sie.
Bearbeitungshinweis:
Die Bestände der Divisionskommandos waren bereits im Jahr
1984 verzeichnet worden (Frau Ganser). Das hieraus im
April 1988 fertiggestellte Findbuch wurde 2010
retrodigitalisiert und 2012 sowie 2015
überarbeitet.
Bestandsbeschreibung: Wie die Kriegstagebücher (KTB)
aller anderen Verbände und Dienststellen des Heeres waren
auch die KTB der Divisionen vom Mobilmachungstag (26.
August 1939) an das Heeresarchiv Potsdam abzugeben, wo sie
eine Zugangssignatur erhielten (anfangs getrennt nach
Kriegsschauplätzen: P für Polen, W für Westen; nach
Beendigung des West- und des Norwegenfeldzuges aber nur
nach laufender Nummer) und in dieser Reihenfolge
eingelagert, dann aber systematisch nach den KTB-führenden
Stellen und Abteilungen in Eingangslisten erfasst wurden.
Diese Listen (so genannte "Potsdam-Listen") sind erhalten
geblieben. Aus ihnen geht hervor, dass noch bis Anfang
bzw. Mitte 1944 Kriegstagebücher von Divisionen beim
Heeresarchiv eingegangen sind. Jedoch sind die
Kriegstagebücher, die später als Mitte oder Ende 1943 in
Potsdam eingingen, offenbar nicht mehr in die Zweigstelle
Liegnitz ausgelagert und mit allen anderen Beständen, die
sich noch in Potsdam befanden, beim Brand des
Heeresarchivs im April 1945 vernichtet worden. Weitere
Aktenverluste, die nur zum Teil durch Ersatzakten aus
Doppelüberlieferungen aufgefüllt werden konnten, waren
bereits beim Brand in der Kriegswissenschaftlichen
Abteilung des Generalstabs des Heeres im Februar 1942
entstanden. Die nach Liegnitz ausgelagerten
Divisionsbestände gelangten mit einem Evakuierungszug
Anfang 1945 nach Thüringen, wo sie im April 1945 von
amerikanischen Truppen erbeutet und über Frankfurt/Main in
die USA gebracht wurden. Dort wurden sie nochmals erfasst
und - mit Ausnahme der Quartiermeister-Unterlagen -
verfilmt. Ab 1962 erfolgte die Rückgabe an die
Bundesrepublik Deutschland. Die Unterlagen kamen zunächst
in die Dokumentenzentrale des Militärgeschichtlichen
Forschungsamtes, von wo sie nach deren Auflösung Anfang
1968 in die Abteilung Militärarchiv gelangten.
Akten aus der Vorkriegszeit sind bei den
Infanterie-Divisionen nur in drei Ausnahmefällen in
größerer Zahl überliefert: - 7., 10. und 17. Inf.Div.;
diese drei Divisionen waren im Wehrkreis VII (München),
bzw. im später (1937) eingerichteten, ebenfalls
bayerischen Wehrkreis XIII (Nürnberg) beheimatet. Für
beide Wehrkreise muss etwa Anfang 1941 eine
Aktensammelaktion befohlen worden sein, ohne dass hierüber
Näheres bekannt geworden wäre. Unbekannt ist auch, wo sich
die Aktensammelstelle befand, in der amerikanische Truppen
1945 mehrere tausend Akten von Stäben, Truppenteilen und
Dienststellen mit bayerischen Standorten aus der Zeit 1919
bis 1941 erbeuteten. Dieses Schriftgut wurde nach der
Rückgabe aufgeteilt; Divisionsakten kamen in die
Bestandsgruppe RH 26. Von diesen drei Ausnahmen also
abgesehen, ist aus den Vorkriegsjahren praktisch nichts
vorhanden; Gleiches gilt für das bei den einzelnen
Abteilungen der Divisionsstäbe außerhalb der
Kriegstagebuch-Unterlagen angefallene
Routine-Schriftgut.
In den
einzelnen Rückgaben waren enthalten:
- Sept. 1962: 1.-6. Division
-
März 1963: 7.-18. Division
- Juli
1963: 19.-23. Division
- März 1964:
24.-34. und 73. bis 79. Division
-
Juli 1964: 35.-72. und 81. Division
- März 1964: 82.-100. Division
- Sept. 1965: 101.-125. Division
- Mai 1966: 126.-212. und 215.-217. Division
- Juli 1966: 213. Sich. Division
- Dez. 1966: 218.-295. Division
- Mai 1967: 296.-383. Division, 999. le.
Afrika-Division, Div. Brandenburg
-
Okt. 1967: 384.-719. Division und Division 905
ferner: Div. Dormagen, Inf.Div.
Großdeutschland, Sturm-Div. Rhodos,
Div.Gruppe Rossi, Div. von Broich/Div. von
Manteuffel
In den "Guides to German
Records Microfilmed at Alexandria/Virginia" sind
Kriegstagebücher von Infanterie-Divisionen wie folgt
erfasst:
- Guide Nr. 41: Divisionen
1-5 (Nachträge in Guide Nr. 63)
-
Guide Nr. 45: Divisionen 6-9 (Nachträge in Guide Nr.
63)
- Guide Nr. 63: Nachträge
Divisionen 1-9, Divisionen 10-21
-
Guide Nr. 64: Divisionen 22-57
-
Guide Nr. 65: Divisionen 58-96
-
Guide Nr. 66: Divisionen 97-114
-
Guide Nr. 67: Divisionen 116-137
-
Guide Nr. 68: Divisionen 141-187
-
Guide Nr. 69: Divisionen 189-218
-
Guide Nr. 70: Divisionen 221-255
-
Guide Nr. 71: Divisionen 256-291
-
Guide Nr. 72: Divisionen 292-327
-
Guide Nr. 73: Divisionen 328-369
-
Guide Nr. 74: Divisionen 370-710
-
Guide Nr. 64: Divisionen 22-57
-
Guide Nr. 76: Divisionen 712-719, 999, Pz.Gren.Div.
Brandenburg, Sturm-Div.
Rhodos,
Div. von Broich/von Manteuffel, Div. Dormagen,
Div.Gruppe Rossi, Pz.Gren.Div.
Großdeutschland, Pz.Gren.Div.
Feldherrnhalle
Das
Aktenmaterial aus Potsdam bzw. Liegnitz, das etwa 95 bis
98% der Bestände ausmacht, wird ergänzt durch
Beuteschriftgut vom westlichen Kriegsschauplatz, das in
den USA zumeist "Pseudo-Potsdam-Nummern" ab 70.000
erhalten hat, sowie durch Einzelakten aus anderen in den
USA zum Teil unter Sachbetreffen gebildeten
Schriftgutgruppen (z.B. „EAP") und durch Abgaben aus
Privathand, darunter auch Nachkriegs-Ausarbeitungen der
Operational History (German) Section der Historical
Division der US-Army/Studiengruppe Wehrmachtführung und
Heer.
Die Gliederung des
Aktenmaterials ist stets die gleiche:
- Stammtafeln (mit organisationsgeschichtlichen
Angaben auch zu den Divisionseinheiten)
- Abteilung Ia (Führungsabteilung; auch
Ausbildungsangelegenheiten)
-
Abteilung Ic (Feindaufklärung, Spionage- und
Sabotageabwehr, Truppenbetreuung)
-
Abteilung IIa/IIb (Adjutantur: Personalwesen)
- Abteilung Ib (Quartiermeister) mit den
Unterabteilungen
III
(Gericht)
IVa (Intendant)
IVb (Div.Arzt)
IVc
(Div.Veterinär)
IVd ev./kath. (Div.
Geistliche)
- Kommandant des
Div.Stabsquartiers (nur im ersten Kriegsjahr)
- Sonstige Unterlagen
Inhaltliche
Charakterisierung: Ia: KTB von Ende Sept. bis Ende Dez.
1942
Ib: KTB von Ende Sept. bis
Ende Dez. 1942
Ic: TB von Okt. bis
Ende Dez. 1942
IIa: Kein TB
Kdt.St.Qu.: KTB von Ende Sept. bis Dez.
1942
Erschließungszustand: Vollständig erschlossen
Zitierweise: BArch
RH 26-344/...
- Bestandssignatur
-
Bundesarchiv, BArch RH 26-344
- Umfang
-
11 Aufbewahrungseinheiten; 0,2 laufende Meter
- Sprache der Unterlagen
-
deutsch
- Kontext
-
Bundesarchiv (Archivtektonik) >> Norddeutscher Bund und Deutsches Reich (1867/1871-1945) >> Militär >> Reichswehr und Wehrmacht 1919 bis 1945/1946 >> Reichsheer und Heer >> Kommandobehörden, Verbände und Einheiten >> Divisionen >> Infanterie-Divisionen
- Verwandte Bestände und Literatur
-
Fremde Archive: Deutsche Dienststelle (WASt) Berlin: Erkennungsmarken-Verzeichnisse und namentliche Verlustmeldungen
Verwandtes Archivgut im Bundesarchiv: Bestände:
RH 7 (OKH / Heerespersonalamt, darin Verleihungsvorschläge und Verleihungslisten)
ZA 1 (Operational History (German) Section der Historical Division der US-Army / Studiengruppe Wehrmachtführung und Heer)
N 701 Nachlass (Jolasse, Erwin)
Akten:
ZA1/ 2205: Div.Kampfgruppe Walther, Sept. - Okt. 1944: 1.Teil: Schacht, Gerhard: Die Kämpfe der Gruppe "Walther" vom 13.9. bis zum 12.10.1944 in Südholland
2.Teil: Sixt, Friedrich: Die Kämpfe der Kampfgruppe Goltzsch (am 16.10.1944 in "Kgr.344.ID" umbenannt) im Maas-Brückenkopf Venlo vom 12.10. bis Ende Nov. 1944
ZA1/ 2200: Schwalbe, Felix: Einsatz der 344. Inf.Div., Juli - Okt. 1944,
mit Anhang: G.Kleikamp, Vizeadmiral a.D.: Die Rettung der deutschen 15. Armee über die Schelde, Sept. 1944
Auf Mikrofilm FC 2989 N: derselbe, desgleichen, mit Stellungnahme v.Zangen und Anhang Kleikamp
Literatur: Guides to German Records Microfilmed at Alexandria/Va. Washington 1958 ff., Bd. 73
Held, Walter: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg. Eine Bibliographie der deutschsprachigen Nachkriegsliteratur. 5 Bde. Osnabrück 1978 ff.
Tessin, Georg: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939-1945. 20 Bde. Osnabrück 1967 ff.
- Bestandslaufzeit
-
1942-1944
- Weitere Objektseiten
- Provenienz
-
344. Infanterie-Division (344. ID), 1942-1944
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- Letzte Aktualisierung
-
16.01.2024, 08:43 MEZ
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Objekttyp
- Bestand
Entstanden
- 1942-1944