Brunnen | Ensemble

Brunnen für den Rosengarten

Der Rosengarten-Brunnen besteht aus einem dreiteiligen Brunnenensemble. Jedes der drei Ensembleteile könnte für sich stehen. Motivisch sind sie aufeinander bezogen, ohne einander zu bedingen. Eine gewisse Einheitlichkeit erzeugt das verwendete Material. Brunnen 1 hat eine flache, runde Brunnenschale mit einer Einfassung aus poliertem, dunklem Hartgestein (Diabas?). In der Mitte der Brunnenschale sitzt ein stark stilisierter Vogel mit einer großen Traube im Schnabel. Unter der Traube ragen ab der Hüfte drei unbekleidete menschliche Wesen aus dem flachen Wasserspiegel. Sie haben ihre Köpfe der Traube zugewendet und sind im Begriff ohne Zuhilfenahme der Arme und Hände mit ihren Mündern den (in Form von Wasser bei Brunnenbetrieb) herabrinnenden Traubensaft zu fassen. Die Oberflächen der Figuren sind in große irreguläre Flächen unterteilt, die den Entstehungsprozess des Gussmodells aus Ton erkennen lassen. Federkleid und Haut erscheinen geradezu schuppig. Die menschlichen Wesen sind bei aller Abstraktion ideal gebildet. Das Wasser rinnt aus den Traubenbeeren. Brunnen 2 hat ebenfalls ein flaches rundes Becken mit dunkler polierter Hartgesteineinfassung (Diabas?). Im Zentrum des Beckens steht aus geflecktem Marmor und Bronze gefügt eine imposante Brunnenskulptur. Die Figur ist motivisch, stärker noch als die vorhergehende Brunnenfigur, an die berühmten Gemälde des überragenden Renaissance-Malers Hieronymus Bosch angelehnt. Besonders dürfte hier der „Garten der Lüste“ Pate gestanden haben. Im Beckenrund um die zentrale Brunnenskulptur herum gruppiert, sind drei kleine Bronzefiguren zu entdecken, zwei männliche Wesen und ein menschliches Paar. Die zentrale Skulptur besteht aus einer zum Beckenboden hin abgeflachten Kugel mit umlaufendem breiten Reif, auf dem verschiedene vollplastische gestaltete Figuren agieren. Es sind zwei Handstand-Akrobaten, ein kniender Mann, der dem unten im Becken stehenden Mann die Hand recht, eine sitzende Figur, zwei stehende Frauen und ein unbekleideter Mann, der sich mit beiden Händen an der Kugel abstützt, zu entdecken. Am Kugelkörper ist ein Tondo mit fast vollplastischen Figuren, ein Paar darstellend, zu finden. Auf der Kugel erwächst aus einem vegetabilen Ornament in Gestalt von zwei sichelförmigen Blättern ein Pfeiler mit zwei Dreiviertelsäulen und zwei Vierkantsäulenteilen. Dieser Pfeiler ist mit zwei stilisierten Ammonshörnern, die henkelartig an der Kugel befestigt sind und nach oben ragen, verbunden. Die Henkelschnecken sind oben mit dem Pfeiler verbunden und tragen weitere teils vegetabil formulierte Kugeln. Der Mittelpfeiler trägt über einer runden Schale einen vegetabilen Aufbau, der zwei Vögeln als Sitz dient. Der Brunnen verfügt über verschiedene Wasseraustritte in Düsenform. Brunnen 3 verfügt ebenfalls über ein Becken mit dunklem Steinrand (Diabas?). Darin erhebt sich eine bronzene Muschel, wohl eine Auster. Diese ist leicht geöffnet dargestellt. In ihrem Inneneren sind Wasseraustrittsdüsen zu entdecken. Auf der Muschel sitzt ein sich kosendes nacktes Paar, Mann und Frau, und hinter dem Paar ein riesiger Vogel (Jörg Kuhn, Susanne Kähler).

Urheber*in: Biederbick, Christa / Fotograf*in: Susanne Kähler / Rechtewahrnehmung: HTW Berlin, FB 5 (Gestaltung und Kultur)

Namensnennung 4.0 International

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Standort
Berlin/Neukölln (aktueller Bezirk)/Neukölln (Altbezirk)/Britz (Ortsteil)/Britzer Garten, Buckower Damm
Inschrift/Beschriftung
Bezeichnung: CH. BIEDERBICK 1984-85 / H. NOACK BERLIN (an der Randkante)

Periode/Stil
2. Hälfte 20. Jh.
Ereignis
Entwurf
(wer)
(wann)
1985

Förderung
Förderprogramm zur Digitalisierung von Objekten des kulturellen Erbes des Landes Berlin
Letzte Aktualisierung
02.06.2025, 10:31 MESZ

Datenpartner

Dieses Objekt wird bereitgestellt von:
Sammlungen des Fachbereichs Gestaltung und Kultur der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.

Objekttyp

  • Brunnen; Ensemble

Beteiligte

Entstanden

  • 1985

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