Sachakte

Berufung gegen das Urteil der 3. Instanz vom 13. März 1598, womit sie sich selbst und der 2. Instanz die Zuständigkeit in der Streitsache aberkannte. Sie gab damit der Einrede der Appellaten statt, daß diese, weil sie ihren Wohnsitz im Herzogtum Geldern und in der Grafschaft Zutphen haben, der Jurisdiktion des Königs von Spanien unterworfen sind und nicht vor ein fremdes Gericht gezogen werden dürfen. Die Appellaten erheben auch Einrede gegen den Gerichtsstand des RKG, die jedoch mit Urteil vom 24. Okt. 1603 abgewiesen wird. Hintergrund des Jurisdiktionsstreits ist eine Schuldforderung der Appellanten von 650 Sonnenkronen, aufgrund einer Obligation, die auf den Gütern der Appellaten im Gerichtsbezirk von Kekerdom (Keckerdom, Niederlande) und im Kirchspiel Leuth (Loeth, Niederlande) lastet. Die Schuldforderung geht offenbar auf einen Vertrag von 1461 zurück.

Enthaeltvermerke: Kläger: Adam von Gymnich zu Kettenheim (Kr. Düren), jül. Amtmann von Millen und Born, jül. Kommissar, und Philipp Roist von Wers zu Niederdrees (Rhein-Sieg-Kr.), kurköln. Rat, Hofmeister und Amtmann von Zülpich, als Vormünder und Peter Lantrop als Generalsachwalter und Sollicitator der Kinder des verstorbenen Johann von Lützerode zum Vorst im Herzogtum Jülich (bei Frechen, Kr. Köln), Amtmanns von Windeck, und der Judith von Seelbach mit Namen Reinhard, Agnes und Franziska von Lützerode, (Kl.) Beklagter: Jobst und Ernst Grafen zu Limburg, Bronckhorst und Styrum, Bannerherren des Fürstentums Geldern und der Grafschaft Zutphen, Söhne der verstorbenen Gräfin Irmgard von Limburg, Bronckhorst und Styrum, geb. Frau von Wisch, und Konsorten: Junker Georg von Hambroich, Amtmannn und Inhaber des Hauses Liedberg (Kr. Grevenbroich) bei Neuss im Erzstift Köln, seit 1604 Graf Johann von Limburg, Bronckhorst und Styrum, Bannerherr von Geldern und Zutphen, und Graf Erich von Limburg, Bronckhorst und Styrum, Domscholaster und Dekan des Kollegiatstiftes St. Gereon zu Köln, (Bekl.) Prokuratoren (Kl.): Lic. Johann von Vianden 1598 - Dr. Walther Aach 1601 Prokuratoren (Bekl.): Dr. Johann Gödelman 1599 Prozeßart: Appellationis Instanzen: 1. Gericht und Landgeding (Richter und Schöffen) zu Kekerdom und Leuth 1578 - 1579 - 2. Gericht (Richter und Schöffen) der Stadt Kleve 1579 - 1580 - 3. Klev. Hofgericht (Räte) zu Kleve 1580 - 1598 - 4. RKG 1598 - 1608 (1461 - 1607) Beweismittel: Ladung per Edikt zu Kleve und Emmerich (Q 1). Vormundschaftsbestellung von 1595 (Q 6). Erbkaufvertrag von 1461 zwischen Dietrich Herrn zu Wisch als Verkäufer und seinem Neffen Wilhelm von Bergh und Byland (II 66 - 74). 3 Schreiben des Grafen Jörgen von Limburg, Bronckhorst, Styrum und Wisch an seinen Schwager Henrich von Seelbach von 1547 (II 74 - 76) und 1548 (II 76 - 79). Obligation des Jochen (Johann) Herrn zu Wisch von 1527 für Johann von Seelbach (II 121 - 124). Vergleich zwischen Graf Jörgen von Limburg, Bronckhorst, Styrum und Wisch und Henrich von Seelbach, Sohn des Johann von Seelbach, von 1546 (II 124 - 126). Quittungen des Grafen Jörgen von Limburg etc. für Henrich von Seelbach und seine Gattin Johanna von 1545 (II 126 - 128) und 1547 (II 128 - 130). Die Vorakten enthalten weitere Dokumente und auch Siegelbeweise. Beschreibung: 2 Bde., 8 cm; Bd. I: 4 cm, 106 Bl., lose, Q 1 - 19, 3 Beilagen; Bd. II: 4 cm, 223 Bl., gebunden, Q 5 (Priora).

Kontext
Reichskammergericht, Teil V: I-L >> 3. Buchstabe L
Bestand
AA 0627 Reichskammergericht, Teil V: I-L

Laufzeit
1598 - 1608 (1461 - 1607)

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Letzte Aktualisierung
05.11.2025, 15:41 MEZ

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Objekttyp

  • Sachakte

Entstanden

  • 1598 - 1608 (1461 - 1607)

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