Hieb- und Stoßwaffe | Messer

Federmesser, L.363 a-c

Griffe und Klingen von gleicher Art; erstere geschnitzt aus je einem Stück Elfenbein, glatt poliert; letztere in Eisen gefertigt. Der balusterförmig abgesetzte Kropf jeweils achtkantig, vergoldet. Auf den Klingenflächen allegorische Darstellungen, goldgeätzt. Messer a: Der überlange Griff asymmetrisch gebogt, von trapezförmigem Querschnitt, nach oben hin sich verjüngend und mit Einschweifung spitz zulaufend; anderes Ende doppelbalusterförmig eingeschnitten. Kurze, kräftige Klinge. Das Blatt oberhalb des Kropfes beidseitig ausgeschmiedet. Der Rücken bis zum Ende des zweiten Drittels gerade verlaufend, vor Beginn der Klingenschwäche verziert mit Einkerbungen in Eisenschnitt, danach zum Ort hin eingeschwungen. Spitziger Ort. Die gerade Schneide zeigt hohen, schräg abgerundeten Bart sowie kurze Aufwärtsziehung nach dem Ort zu. Klingenätzung: Auf der Schaufläche neben aufspringendem Hündchen antike Kriegerfigur, dessen erhobene Rechte auf dem über ihn zwischen Rankenwerk sitzenden Singvogel weist; die Gegenfläche stellt im Bereich der Klingenwurzel denselben Vogel mit geschlossenem Schnabel dar. Messer b: Langer, flach vierkantiger Griff, oberhalb des abgeschrägten Griffansatzes balusterförmig eingeschnitten, nach dem Griffende zu sich verschmälernd und mit Einschweifungen spitz auslaufend. Flache, lanzettförmige Mittelgratklinge. Klingenätzung: zu einem ein säender Bauer, ihm zur Seite ein Lamm (?) mit Ring im Maul; zum anderen ein vor Sonne und Mond zurückweichendes Lamm. Beide Allegorien bekrönt von symmetrischem Rankenwerk. Messer c: Der flach achtkantige Griff asymmetrisch gebogt und geschweift, nach dem Griffende zu sich verjüngend und zweiflächig spitz auslaufend, oberhalb des abgekanteten Griffansatzes doppelbalusterförmige Absetzung eingeschnitten. Die Klinge dem Messer b entsprechend, jedoch kleiner. Klingenätzung: auf einer Seite antike Kriegergestalt mit Lanze unter symmetrischen Rankenwerk, auf der Gegenseite an Stellendes Kriegers schräg gestelltes Wappenschild. Erhaltung: Alle drei Griffe zeigen starke Rissbildung am balusterförmig abgesetzten Teil, der Messergriff auch im oberen Teil von Rissen durchzogen. Literatur: Uhlemann, H.R.: Über einige Vorschneide- und Kredenzbestecke . ... S. 10 Italien, 2. H. 16. Jh. Literatur vgl. Beard, Ch. R.: Gravoir and Knive-hafts, A nintheenth-century fake exposed, in: The Connoisseur 1938, 171-175 Buttin, Ch.: Catalogue de la Collection d'Armes anciennes Européennes et Orientales de Charles Buttin, Rumilly 1939 n. 176 di Carpegna,N.: Antiche armi dal sec, Ix al XVIII gia Collezione Odescalchi, Rom - Palazzo Venezia 1969 Abb. 328 - 330, Frankreich, Anf. 18. Jh. Uhlemann, H.R.: Über einige Vorschneide- und Kredenzbestecke ... Abb. 9 Oberitalien, 14. Jh., Anmerkung 11 a: drei ähnliche Griffeln (Rasiermesser) im Depot des Grünen Gewölbes Dresden Walcher, A. v. Molthein: Lamberg Katalog Abb.111 (nur Klinge vergleichbar), Italien, 17. Jh.

Rechtewahrnehmung: Deutsches Klingenmuseum Solingen

Attribution 4.0 International

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Location
Deutsches Klingenmuseum Solingen DKM
Inventory number
L.363 a-c
Measurements
Gesamtlänge: mm Messer a: 405, Messer b: 347, Messer c: 339
Material/Technique
Elfenbein, Stahl, teilweise vergoldet

Event
Herstellung
(where)
Italien, vermutlich
(when)
Circa 1600 - 1699

Sponsorship
Die Digitalisierung wurde gefördert durch die Deutsche Digitale Bibliothek aus Mitteln des Programms „Neustart Kultur“ der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.
Last update
22.04.2025, 9:59 AM CEST

Data provider

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Object type

  • Hieb- und Stoßwaffe; Messer; Messer

Time of origin

  • Circa 1600 - 1699

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