Sachakte

Klage dagegen, daß der Schöffenstuhl zu Aachen 1654 die Appellation des Georg Kettenis, Rentmeisters der Deutschordenskommende St. Gillis zu Aachen, als Anwalt des Freiherrn Edmont Gottfried von Bocholtz, Deutschordensritters und Komturs zu Köln, auch Landkomturs der Ballei (Alten-)Biesen, gegen den Abt von Kornelimünster für sich selbst und für Schultheiß und Schöffen zu Eilendorf angenommen hat und 1656 in dieser Sache ein Urteil fällte. Dies verstoße gegen die Reichskonstitution, wonach immediate Reichsstände nur das RKG als Oberrichter haben. Die Beklagten beanspruchen demgegenüber die Obergerichtsbarkeit über Kornelimünster kraft des ihnen durch kaiserliche Privilegien verliehenen „ius resortus sive appellationis“ und weisen eine dementsprechende Matrikel vor. Für Prozesse, die von Kornelimünster ausgingen, sei das RKG daher erst die 3. Instanz. Hintergrund des Jurisdiktionsstreits ist, daß Schultheiß und Schöffen von Eilendorf Vieh des Deutschen Ordens vom Hof Verlautenheide unter Verletzung des Aachener Buschs gen. die Atsch beschlagnahmen ließen, weil dieser eine Erblast der jül. Mai- und Herbstschatzung von 13 1/2 Morgen Benden und Busch, die zum Hof Verlautenheide gehören, schuldig sei. Der Freiherr von Bocholtz bzw. sein Rentmeister und Anwalt behaupteten unter Verweis auf einen Kaufvertrag von 1592, der Hof sei von dieser Steuerlast frei.

Enthaeltvermerke: Kläger: Abt von Kornelimünster (Kr. Aachen) Beklagter: Schöffenmeister und Schöffen der Stadt Aachen Prokuratoren (Kl.): Dr. Johann Leonhard Schommartz 1661 - Subst.: Lic. Johann Heinrich Zinck Prokuratoren (Bekl.): Lic. Bernhard Henningh 1664 - Subst.: Lic. Johann Konrad Albrecht Prozeßart: Mandati poenalis cassatorii et de non ulterius procedendo cum clausula et citatione solita ad docendum et videndum Instanzen: RKG 1661 - 1664 (1221 - 1664) Beweismittel: Matrikel mit Städten und Herrschaften, die der Obergerichtsbarkeit von Aachen unterstehen (25f.). Fälle von Appellationen von Kornelimünster nach Aachen 1503 - 1539 (27 - 30). Weitere Fälle (31 - 38). Lateinisches „Privilegium appellationis“ Kaiser Karls IV. von 1356 (39f), Bestätigungsprivilegien Kaiser Karls V. von 1520 (42f) und Maximilians II. von 1566 (44f.). Hauptkaufbrief des Abts Johann von Hammerstein zu Kornelimünster von 1592 sowie 4 dazugehörige Transfixbriefe von 1592, 1595 und 1597 („Währschaft“) (52 - 62). Privilegien Kaiser Ludwigs IV. von 1331 (63 - 66), Kaiser Friedrichs II. von 1221 (67 - 70) und Kaiser Karls IV. von 1376 (71f.). „Certificatio“ von Schultheiß und Schöffen des Hauptgerichts zu Kornelimünster betr. Jurisdiktion von 1664 (85f.). Beschreibung: 2 cm, 86 Bl., lose; Q 1 - 6, 21 Beilagen prod. 16. März, 10. Juni und 17. Okt. 1664.

Context
Reichskammergericht, Teil II: C-D >> 1. Buchstabe C
Holding
AA 0627 Reichskammergericht, Teil II: C-D

Date of creation
1661 - 1664 (1221 - 1664)

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17.09.2025, 3:17 PM CEST

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  • Sachakte

Time of origin

  • 1661 - 1664 (1221 - 1664)

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