Bestand
Bundesministerium für Arbeit und Sozialordnung.- Organisationsunterlagen (Bestand)
Geschichte des Bestandsbildners:
Aufgabenentwicklung:
Bereits mit der ersten
BReg. wurde ein Bundesministerium für Arbeit (BMA) geschaffen, nachdem
in Art. 74 GG das Arbeitsrecht einschließlich Betriebsverfassung,
Arbeitsschutz, Arbeitsvermittlung, Sozialversicherung einschl.
Arbeitslosenversicherung der konkurrierenden Gesetzgebung zugerechnet
worden war. Ab Nov. 1957 wurde das Ministerium in BM für Arbeit und
Sozialordnung umbenannt. Nach einem vorläufigen Organisations- und
Geschäftsverteilungsplan vom Nov. 1950 waren die Aufgaben wie folgt
beschrieben: Internationale Sozialpolitik volkswirtschaftliche Fragen,
Arbeits- und Sozialstatistik, arbeitsmedizinische und sozialärztliche
Angelegenheiten; Arbeitsmarktpolitik, Arbeitsvermittlung,
Berufsberatung, Berufsausbildung, unterstützende Arbeitslosenhilfe;
Arbeitsrecht, Lohn-, Tarif- und Schlichtungswesen, Arbeitsschutz;
Sozialversicherung und Kriegsopferversorgung.
Okt. 1957 Fragen der Angestellten und freien Berufe (Übernahme
der Gruppe A des BMZ);
Jan. 1962 Grundsätzliche
medizinische Aufgaben der Prävention, der Rehabilitation, des
Krankenhauswesens und des Bäderwesens aus der Versorgungs-, Sozial-
und Arbeitsmedizin Medizinische und gesundheitspolitische
Grundsatzfragen der Reinhaltung der Luft und der Lärmabwehr bei
gewerblichen Anlagen (vom BMGes) ;
Febr. 1962
Reinhaltung der Luft, Lärmbekämpfung: Angelegenheiten der § 16 ff.
Gewerbeordnung und weitere Einzelfragen des gesundheitlichen
Umweltschutzes (vom BMGes) (bekräftigt März 1964);
Juli 1962 Durchführung der Ausbildungsprogramme für Praktikanten
aus den Entwicklungsländern (vom BMZ);
Febr.1966 Kindergeld-Teilzuständigkeiten (vom BMFa);
Nov. 1969 Ausländisches und zwischenstaatliches
Sozialrecht, Betreuung der Gastarbeiter, Kriegsopferfürsorge,
Rehabilitation Behinderter und Vergünstigungen und Ausweise für
Behinderte (vom BMI);
Aug.1972 Vereinbarung mit
BMI über Umwelt- und Arbeitsschutz-Zuständigkeiten;
Sept.1972 Stenografie vom BMBW/BMI;
Dez.1972 Berufliche Bildung vom BMBW;
Febr.1973 Berufliche Bildung zurück an das BMBW;
Sept. 1973 Zivildienst (vom BMI);
Jan. 1977 Krankenhäuser sowie Technik in Medizin und Krankenhaus,
Gebührenrecht für Ärzte und übrige Gesundheitsberufe, medizinische
Rehabilation, ausgenommen Psychiatrie (vom BMJFG);
Febr. 1978 Freie Berufe (vom BMWi);
Nov.
1980 bis Mai 1985 Humanisierung des Arbeitslebens (vom BMFT);
Okt.1981Zivildienst geht an das BMJFG;
Juni.1986 Frau und Beruf geht an das BMJFFG;
Juli 1987 Mutterschutz geht an das BMJFFG;
Jan. 1991 Gesundheit und Krankenversicherung zurück
an das BMG; Fragen der Absicherung bei Pflegebedürftigkeit als neue
Zuständigkeit für das BMA. Umsetzung des Org.Erlasses vom
23.1.1991durch Vereinbarung zwischen den Ressorts März 1991 u. März
1993;
Jan. 1994 Getränkeschankanlagenverordnung
vom BMWi;
Okt. 1998 Pflegeversicherung zum BMG,
Umsetzung durch Vereinbarung vom Dez. 1998;
Okt. 1998 Sozialrecht, Sozialhilfe vom BMG;
Juni / Juli 1999 Strahlenschutz in der Radiologie zum BMV;
Organisationsgeschichte:
Das
BMA begann mit vier Abteilungen. Die Zahl der Abteilungen, insbes.
aber die der Unterabteilungen und Referate veränderten sich laufend,
und die Wandlungen sind hier im einzelnen nicht nachzuvollziehen. 1955
wurde ein Generalsekretariat für die Sozialreform geschaffen, das 1959
eigene Unterabteilungen erhielt und 1970 wieder aufgelöst wurde. Im
Mai 1971 wurde das Amt des Bundesbeauftragten für den zivilen
Ersatzdienst errichtet. Der Geschäftsverteilungsplan von 1. Aug.
1971verweist ferner auf ein Sekretariat der Kommission für
wirtschaftlichen und sozialen Wandel und ein Sekretariat der
Kommission zur Untersuchung der Kosten und der Finanzierung der
beruflichen Bildung. Im Jan. 1977 entfiel das Sekretariat der
Kommission für wirtschaftlichen und sozialen Wandel beim BMA. Nach
Beschluß der BReg. vom 16./17. Dez. 1980 wurde beim BMA ein
Beauftragter der BReg. für die Belange der Behinderten sowie ein
Beauftragter der BReg. für die Integration der ausländischen
Arbeitnehmer und ihre Familienangehörigen mit einem
interministeriellen Arbeitsstab geschaffen. Das BMA unterhält mit
Dienstsitz in Berlin eine Abteilung VIII mit zwei Unterabteilungen
(Stand: Febr. 1998). Aufgaben und Organisation orientieren sich an
Aufbau und Zuständigkeit des Dienstsitzes Bonn. Im Okt. 1989 war das
Ministerium in folgende acht Abteilungen gegliedert:
Z Personal, Verwaltung, Haushalt, Informationsverarbeitung I
Grundsatz- und Planungsabteilung
II
Arbeitsmarktpolitik, Arbeitslosenversicherung, Ausländerpolitik
III Arbeitsrecht, Arbeitsschutz
IV Sozialversicherung, Sozialgesetzbuch
V
Gesundheit, Krankenversicherung
VI
Kriegsopferversorgung, Versorgungsmedizin, Rehabilitation
VII Internationale Sozialpolitik.
Zum Geschäftsbereich gehören (Stand: 1999): Bundesarbeitsgericht
(B 272), Bundessozialgericht (B 188), Bundesversicherungsamt (B 229),
die Bundesausführungsbehörde für Un-fallversicherung in Wilhelmshaven
sowie die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (B 334).
Über die Bundesanstalt für Arbeit (B 119) sowie über die
Versorgungsanstalt der Deutschen Kulturorchester und die
Versorgungsanstalt der Deutschen Bühnen führt das Ministerium die
Rechtsaufsicht.
Mit Wirkung zum 3. Okt. 1990
errichtete das BMA eine Außenstelle in Berlin (Bekanntmachung 44/1990
Dienstl. Mitteilungen) mit Spiegelreferaten.
Jan. 1991 Errichtung einer neuen Abt. V Pflegesicherung,
Rehabilitation in Zus. mit neuer Aufgabe für das BMA; Aufgaben der
bisherigen Abt. V Gesundheit, Krankenversicherung, gehen ans
BMG;
April 1991 Einrichtung eines Leitungsstabs
neue Bundesländer im Leitungsbereich und einer Außenstelle des
Ministeriums in Berlin mit Spiegelreferaten;
Mit Wirkung zum 3. April 1992 Umstrukturierung der Außenstelle
Berlin zu einer zweizügigen Abteilung VIII Beschäftigung und soziale
Integration von Ausländern, Sozialpolitische Beratung der Staaten
Mittel- und Osteuropas, Personal und Organisation im Geschäftsbereich
(Dienstl. Mitteilungen 2/1992);
Febr. 1999
Errichtung des 1. Dienstsitzes in Berlin, Rückkehr zu sieben
Abteilungen. Aufgaben der ehemaligen Abt. VIII jetzt in Abt. VI, dazu
in Abt. VII Europäische und internationale Sozialpolitik. Unter Walter
Riester wurde eine Leitungsabteilung in die Abteilungsstruktur
integriert und das Ministerbüro aufgelöst. Die Leitungsabteilung
fungierte lediglich unter ihrer Bezeichnung für die Aufgaben Leitung
und Strategie, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit und hatte wie die
Zentralabteilung keine Zählung. Daneben bestanden die Abt. I Grundsatz
und Planung, Abt. II Arbeitsmarktpolitik, Ausländerbeschäftigung,
Arbeitslosenversicherung, Abt. III Arbeitsrecht, Arbeitsschutz, Abt.
IV Sozialversicherung, Sozialgesetzbuch, Kriegsopferversorgung und
sonstiges soziales Entschädigungsrecht, Versorgungsmedizin, Abt. V
Prävention, Rehabilitation, Behindertenpolitik, Sozialhilfe, Abt. VI
Europäische und Internationale Sozialpolitik.
Oktober 2002 Auflösung des BMA: Abteilungen II
(Arbeitsmarktpolitik, Ausländerbeschäftigung,
Arbeitslosenversicherung) und III (Arbeitsrecht, Arbeitsschutz) gehen
in das Bundesministerium für Wirtschaft, das nun Bundesministerium für
Wirtschaft und Arbeit heißt. Abteilungen IV (Sozialversicherung) und V
(Belange behinderter Menschen, Sozialhilfe) gehen in das
Bundesministerium für Gesundheit, das nun Bundesministerium für
Gesundheit und Soziale Sicherung (BMGS) heißt.
Die Hartz-IV-Reformen von Januar 2005 - Zusammenlegung von
Arbeitslosen- und Sozialhilfe im SGB II zur Grundsicherung - führten
zu einer Neuorganisation der Abteilung II zum April 2006: Die
Abteilung wurde um die Grundsicherung für Arbeitssuchende erweitert,
was sich auch in der Bezeichnung niederschlug.
Im Juli 2010 wurde in der Abt. II eine dritte Unterabteilung IIc
"Grundsicherung für Arbeitssuchende" eingerichtet, in der die Aufgaben
aus dem Rechtskreis des SGB II gebündelt wurden. Abt. IIa oblag die
Arbeitsmarktpolitik allgemein einschl. der Aufsicht über die
Bundesagentur für Arbeit, die Unterabteilung IIb war zuständig für die
Eingliederungsleistungen im Rahmen des SGB II.
Nov. 2005 Neugründung des Bundesministerium für Arbeit und
Soziales (Org.Erlass v. 22.11.2005). Die im Oktober 2002
ausgegliederten Abteilungen werden wieder in einem Bundesministerium
vereint. Die Leitungsabteilung fällt weg, ihre Aufgaben werden wieder
ins Ministerbüro und in den Leitungs- und Planungsstab übertragen.
Unterhalb dieser Ebene gab es nunmehr sieben Abteilungen:
Zentralabteilung, Abt. I Grundsatzfragen des Sozialstaats, Innovation
und Information, Abt. II Arbeitsmarktpolitik, Ausländerbeschäftigung,
Arbeitslosenversicherung, Grundsicherung für Arbeitssuchende, Abt. III
Arbeitsrecht, Arbeitsschutz, Abt. IV Sozialversicherung,
Rentenversicherung, Sozialgesetzbuch, Soziale Entschädigung, Abt. V
Belange behinderter Menschen, Rehabilitation, Sozialhilfe, Soziale
Integration, Abt. VI Europäische und Internationale Beschäftigungs-
und Sozialpolitik (Organigramm Apr. 2006).
Minister:
Anton Storch (CDU), Sept.
1949-Okt. 1957; Theodor Blank (CDU), Okt. 1957-Okt. 1965; Hans Katzer
(CDU), Okt. 1965-Okt. 1969; Walter Arendt (SPD), Okt. 1969-Dez. 1976;
Herbert Ehrenberg (SPD), Dez. 1976-Alpril 1982; Heinz Westphal (SPD),
April-Okt. 1982; Norbert Blüm (CDU), Okt. 1982-Okt. 1998; Walter
Riester (SPD), Okt. 1998- Nov. 2002; Wolfgang Clement (SPD); Franz
Müntefering (SPD) 2005 - Nov. 2007; Olaf Scholz (SPD) Nov. 2007 - Okt.
2009; Franz Josef Jung (CDU) Okt. - Nov. 2009; Ursula von der Leyen
(CDU) Nov. 2009 - Dez. 2013; Andrea Nahles (SPD) Dez. 2013 -
Staatssekretäre: Maximilian Sauerborn, Okt.
1949-Febr. 1957 Hans Busch, März-Nov. 1957 Wilhelm Claussen, Nov.
1957-Dez. 1965 Ludwig Kattenstroth, Jan. 1966-Okt. 1969 Walter
Auerbach, Okt. 1969-April 1971 Herbert Ehrenberg, Mai 1971-Dez. 1972
Heinz Eicher, Dez. 1972-Jan. 1977 Reinhard Strehlke, Jan. 1977- Nov.
1980 Anke Fuchs, April 1977-Okt. 1980 Helmut Fingerhut, Nov. 1980
-Okt. 1982 Manfred Baden, Okt. 1982-Nov. 1987 Bernhard Jagoda, Juni
1987-Dez. 1990 Werner Tegtmeier, Jan. 1988- April 2002, Bernhard
Worms, Jan. 1991-März 1995 Karl Jung, Mai 1995-März 1996 Wilhelm
Hecker, April 1996 - Okt.1998; Klaus Achenbach, Okt. 1998 - Nov. 2002;
Rudolf Anzinger, Apr. 2002 - 2008 ; Heinrich Tiemann 2005 - 2007;
Karl-Josef Wasserhövel 2005 - 2008; Franz-Josef Lersch-Mense 2007 -
Nov. 2009 ; Detlef Scheele 2008 - Nov. 2009; Günther Horzetzky 2008 -
Nov. 2009; Gerd Hoofe Nov. 2009 - ; Andreas Storm Nov. 2009 -
Zum Geschäftsbereich des BMAS gehören: die
Bundesagentur für Arbeit, die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und
Arbeitsmedizin, das Bundessozialgericht, das Bundesarbeitsgericht und
das Bundesversicherungsamt.
Beim BMAS wurden
nach und nach folgende Bundesbeauftragte angesiedelt:
1950er Jahre Bundesbeauftragter für die
Sozialversicherungswahlen
1978 - 2002
Beauftragter der Bundesregierung für die Integration der ausländischen
Arbeitnehmer und ihrer Familenangehörigen (seit 1997 unter der
Bezeichnung: Bundebeauftragter für Ausländerfragen)
1980 Beauftragter der Bundesregierung für die Belange der
Behinderten.
Bearbeitungshinweis: Akten nach
dem alten vierstelligen Aktenplan sind bewertet und in den fünf
Teilfindbüchern zum Bestand nachgewiesen. Die Teilfindbücher
orientieren sich in der Klassifikation an dem alten Aktenplan. Es
handelt sich um folgende Teilfindbücher:
Teil 1
Arbeitsmarktpolitik, Arbeitsvermittlung, Arbeitslosenversicherung,
Berufsberatung (1949 - 1974) (Aktenplan-Hauptgruppe 2)
Teil 2 Sozialversicherung, Kriegsopferversorgung,
Generalsekretariat für die Sozialreform (1949 - 1974)
(Aktenplan-Hauptgruppe 4)
Teil 3 Arbeitsrecht,
Lohn-, Tarif- und Schlichtungswesen, Arbeitsschutz (1949 - 1982)
(Aktenplan-Hauptgruppe 3)
Teil 4
Kriegsopferversorgung, Sozial- und Arbeitsmedizin (1949 - 1986)
(Aktenplan-Hauptgruppe 5)
Teil 5 Allgemeine
Verwaltung, Versorgungs- und sozialärztliche Angelegenheiten,
Internationale Sozialpolitik (1949 - 1979) (Aktenplanhauptgruppe
1)
Die Klassifikation nach dem neuen, seit ca.
1974 gültigen Aktenplan, ist ebenfalls in mehrere, an den
Aktenplanhauptgruppen orientierten Klassifikationen in Basys
hinterlegt. Schwerpunkte der Bewertung sind aktuell die Hauptgruppen 2
(Arbeitsmarktpolitik) und 4 (Sozialversicherung) sowie 6 und 7
(Internationale Sozialpolitik). (Hauschildt, Stand Okt.
2015).
Zitierweise: BArch B
149-ORG/...
- Reference number of holding
-
Bundesarchiv, BArch B 149-ORG
- Extent
-
323 Aufbewahrungseinheiten
- Language of the material
-
deutsch
- Context
-
Bundesarchiv (Archivtektonik) >> Bundesrepublik Deutschland mit westalliierten Besatzungszonen (1945 ff) >> Bundesrepublik Deutschland (1949 ff) >> Arbeit, Sozialordnung
- Provenance
-
Bundesministerium für Arbeit und Sozialordnung (BMA), 1949-
- Date of creation of holding
-
1949-
- Other object pages
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- Last update
-
16.01.2024, 8:43 AM CET
Data provider
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Object type
- Bestand
Associated
- Bundesministerium für Arbeit und Sozialordnung (BMA), 1949-
Time of origin
- 1949-